Hohenlohekreis baut 2024 neuen Grüngutplatz bei Kemmeten
Das Material wird wie in Michelbach vor Ort aufbereitet. Bürger und Bauern können den Kompost dann kostenlos mitnehmen.

Die Abfallwirtschaft Hohenlohekreis (AWH) will noch mehr Grüngut zu Kompost und noch mehr Reisig zu Energie verarbeiten. Dazu müssen noch mehr Sammelplätze modernisiert werden. Der beim Künzelsauer Weiler Schnaihof wird zwar rege genutzt. Doch er ist viel zu klein, viel zu dreckig und viel zu ungeordnet. Jetzt will die AWH einen neuen Platz bauen, nur wenige Meter entfernt vom bisherigen Standort, direkt an der Landesstraße 1051 bei Kemmeten.
Neuer Platz kostet 900.000 Euro
Auch die Mitglieder des zuständiges Kreistagsausschusses ziehen mit, bis auf eine Enthaltung geben sie grünes Licht für die immerhin 900.000 Euro teure Investition. Der neue Sammelplatz soll bis Ende 2023 geplant und genehmigt sein, sodass 2024 mit dem Bau begonnen werden könnte. "Wir überlegen schon lange, diesen Standort auszubauen und auf einen aktuellen Stand zu bringen", sagt AWH-Betriebsleiterin Silvia Fritsch. Jetzt wurde endlich die passende Fläche gefunden. Sie gehört dem Landwirt, der den bestehenden Grüngutplatz betreibt. Und er ist bereit, sie zu verkaufen.
Michelbach dient als Blaupause
Der Sammelplatz in Öhringen-Michelbach dient als Blaupause. Er ist seit 2019 in Betrieb und hat einen ähnlichen hohen Materialumsatz. Nur hier produziert die AWH bisher den kostenlosen "Hohenloher Grüngutkompost", der bei Bürgern und Bauern reißenden Absatz findet. Zuvor muss der Grünabfall hygienisiert werden, die örtliche Verwertungsanlage wurde schon erweitert.
Eigene Verarbeitung zu Kompost spart Kosten
Auf dem neuen Platz bei Kemmeten soll jetzt eine zweite entstehen. Und die Abladeflächen für Grüngut und Reisig werden sauber getrennt und asphaltiert. Die zu erwartenden Mengen an Grüngut sind mit denen in Michelbach vergleichbar: 2022 waren es beim Schnaihof 2100 Tonnen, in Michelbach 2000 Tonnen. Davon wurden 800 Tonnen zu Kompost verarbeitet. Wobei 2022 ein eher schwaches Jahr war.
2021 wurden in Michelbach sogar 3300 Tonnen und beim Schnaihof 2660 Tonnen angeliefert. Durch die Eigenproduktion spart der Kreis künftig Kosten - vor allem beim Transport. Allein mit 2000 Tonnen bei Kemmeten wären das 130.000 Euro pro Jahr. Langfristig will die AWH 5000 Tonnen zu Kompost machen. Das würde 300.000 Euro einsparen.