Hoffnung für das Kocherfreibad
Künzelsaus Bürgermeister Stefan Neumann sprach am Donnerstag mit Vertretern der Landesregierung. In Sachen Kocherfreibad wird nun geprüft, ob die Badebucht doch geöffnet werden kann.

Als "konstruktiv und gut" bezeichnet der Künzelsauer Bürgermeister Stefan Neumann ein Gespräch mit Dr. Monika Vierheilig, Referatsleiterin im Sozialministerium, am Donnerstag in Stuttgart. Mit ihr seien verschiedene Möglichkeiten für den Betrieb des Kocherfreibades besprochen worden. Die Stadt untersuche nun, was für eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität getan werden kann. Das Sozialministerium prüfe kurzfristig, ob die Badebucht im Kocherfreibad noch in dieser Saison wieder geöffnet werden kann, teilte die Stadt am Freitag mit.
Unterdessen hat sich auch die Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt zum Streit um die Schließung des Kocherfreibads geäußert. Eine EU-Richtlinie hatte zur Schließung geführt. "Ich kann den Unmut der Künzelsauer sehr gut nachvollziehen. Viele Bürger und Bürgerinnen sind mit dem Kocherfreibad groß geworden und nutzen es seit Jahrzehnten", so die SPD-Politikerin. Die europäische Gesetzgebung, an der sich derzeit die Kritik entzündet, lasse den Mitgliedstaaten einen Entscheidungsspielraum.
Ein zwingendes Badeverbot für das Kocherfreibad lasse sich aus dem Text des europäischen Gesetzes jedenfalls nicht ableiten, so Gebhardt. Zudem ruft die Europaabgeordnete aus Schwäbisch Hall zur Versachlichung der Diskussion auf.
Thema Unwetter
Eher ernüchternd klingt die Bilanz eines Gesprächs Neumanns mit Innenminister Thomas Strobl und Finanzministerin Edith Sitzmann. Neumann hatte Landesmittel für die Sanierung kommunaler Schäden nach dem Mai-Unwetter gefordert. Beide Minister hätten auf bestehende Förderprogramme verwiesen. Bestehende Förderprogramme griffen im Falle Künzelsau aber nicht, kritisiert Neumann. Er beziffert den Schaden an städtischer Infrastruktur auf rund fünf Millionen Euro. "Falls die Kommunen nicht im Regen stehen gelassen werden sollen, muss die Landesregierung handeln", forderte der Künzelsauer Bürgermeister am Freitag.