Herbstpferdemarkt: Pünktlich zum Umzug scheint die Sonne in Dörzbach
Dörzbach - Wer am Samstagfrüh mit dem Auto nach Dörzbach fährt, der ahnt: Es muss ein besonderer Tag sein. Die Jagsttalgemeinde hat sich prächtig herausgeputzt. Bunte Fähnchen wehen über den Straßen. In der Ortsmitte haben die Marktbeschicker ihre Stände aufgebaut. Es ist wieder Pferdemarkt.
Dörzbach - Wer am Samstagfrüh mit dem Auto nach Dörzbach fährt, der ahnt: Es muss ein besonderer Tag sein. Die Jagsttalgemeinde hat sich prächtig herausgeputzt. Bunte Fähnchen wehen über den Straßen. In der Ortsmitte haben die Marktbeschicker ihre Stände aufgebaut. Es riecht nach frischen Waffeln, gebrannten Mandeln und Popcorn. Noch regnet es aus Kübeln. Eine Marktfrau schaut Richtung Himmel und legt das Gesicht in Falten. Geht der Regen nicht weg, werden auch nur wenig Besucher kommen, weiß sie.
Schnäppchen
Während auf den Wiesen beim Bauhof die schönsten Pferde und Ponys prämiert werden, suchen die ersten Frühaufsteher nach Schnäppchen an den Marktständen. "Ich komme lieber früh, wenn noch nicht viel los ist", sagt Helga Hermann aus Schöntal und betrachtet verschiedene Schürzen. Dann wird gefeilscht. Ein gutes Geschäft hätte sie gemacht, meint sie lachend und steckt ihren Einkauf in die Tasche.
Erleichterung steht den Verantwortlichen des Umzugs auf den Gesichtern geschrieben. Die Sonne zeigt sich am Mittag von ihrer schönsten Seite und taucht Dörzbach in ein herrliches Herbstlicht. Tausende Besucher säumen mittlerweile die Straßen und warten gespannt, wann es los geht. Immer wieder hüpfen kleine Gäste auf die Straße und schauen, ob bereits ein Wagen zu erkennen ist.
Kutsche
Mit flotter Marschmusik geht es endlich los. Einige Pferde machen den Anfang, gefolgt vom Musikverein Buchenbach und Dörzbach. Die Islandpferdefreunde Hohenlohe-Tauber sind in Norwegerpullis geschlüpft und reiten winkend auf ihren kleinen Vierbeinern. Lautes Getucker veranstalten die alten Schlepper, die herauspoliert in der Sonne glänzen. Ein mit gelben Blumen geschmücktes Eselgespann zieht die Blicke auf sich. Der Kutscher trägt einen Zylinder und grüßt freundlich. Ihm folgt eine alte gelbe Postkutsche aus dem Jahr 1875, die von zwei Haflingern gezogen wird. Dann sind wieder Pferde zu sehen, die an der Hand geführt werden. Mit zwölf Leuten ist der Landsknechtshaufen zu Merchingen angetreten. In alten Gewändern gekleidet erinnern sie ans Mittelalter. "Wir kommen schon lange nach Dörzbach", erzählt Lutz Maslowski. Sie würden immer wieder gerne kommen, da der Umzug so schön sei. Das Ambiente sei toll und der kleine Markt interessant.
Drei Kinder haben riesigen Spaß. Sie sitzen auf ihren Spielzeugtraktoren, die durch ein Seil verbunden sind, und werden vom Schlepper des Papas die Straße entlang gezogen. "Direkt vom Erzeuger − Frische, die man schmeckt" steht auf einem großen Schild geschrieben, das vor einem Kleintraktor befestigt wurde. Im Anhänger sind Zwiebeln, Kürbisse, Äpfel und Quitten. Die Dörzbacher zeigen, dass es ihnen nicht an Originalität mangelt. Großen Beifall gibt es zum Abschluss. "Der Umzug war wie immer sehr schön. Die Vielfalt und die Darstellung sind einfach klasse", lobt Martin Wieland aus Meßbach.