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Haushaltshilfe ganz legal

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Ein neues Portal vermittelt Hilfe beim Einkaufen, Putzen oder bei der Betreuung von Angehörigen. Dadurch soll Schwarzarbeit eingedämmt werden. In der Region gibt es aktuell neun Angebote.

Von Janis Dietz, stimme.de
 

Putzen, einkaufen, pflegen – in 9 von 10 Fällen sind solche Hilfen im Haushalt nicht angemeldet. Die Familienforschung Baden-Württemberg, eine Referat des statistischen Landesamtes, hat ein Portal eröffnet, wo man solche Dienstleistungen ganz legal kommerziell anbieten und in Anspruch nehmen kann.

Die Zielgruppe seien nicht nur pflegebedürftige Menschen, betont Inga Autzen vom statistischen Landesamt. Man wolle auch Familien ansprechen sowie „Singles und junge Paare, die ihre Freizeit genießen wollen“.

100 Angebote, davon neun in der Region

Unter www.haushaltsnahedienste-bw.de werden vor allem Tätigkeiten rund um den Haushalt und aus der Seniorenbetreuung angeboten. Wenige Tage nach dem offiziellen Start sind dort 100 Angebote registriert, hauptsächlich von großen Wohlfahrtsverbänden. Man sei zunächst auf die großen Anbieter zugegangen, erklärt Autzen. Aber natürlich könnten sich auch Einzelpersonen mit ihren Angeboten eintragen. Die Bedingung: Die Anbieter müssen kommerziell sein und mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten arbeiten – Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliches Engagement bleiben außen vor.

In der Region haben sich bereits neun Anbieter registriert, darunter Pflegedienste aus Heilbronn, Öhringen, Bretzfeld und Neuenstein, aber auch Haushaltshilfen, wie Arkus aus Heilbronn oder Helfende Hände aus Ingelfingen.

Die Diakoniestation in Öhringen will mit dem Angebot Menschen ansprechen, die eine Hilfe im Haushalt oder in der Pflege suchen. „Gerade für Angehörige, die weiter weg wohnen, ist es sinnvoll“, glaubt Susanne Zeller von der Diakoniestation in Öhringen. Aber auch junge pflegebedürftige Menschen, die selber im Internet aktiv sind, seien eine Zielgruppe. Knapp 200 Haushalte unterstützt der Sozialdienst monatlich in der Hauswirtschaft.

Schwarzarbeit ist ein Problem

Schwarzarbeit ist ein Problem in der Hausarbeit. Die Familienforschung Baden-Württemberg verweist auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln: Danach sind 90 bis 95 Prozent der haushaltsnahen Dienstleistungen nicht steuerlich angemeldet.

Das Problem besteht auch in der Region. Häufige kenne man jemanden, der einem unter der Hand hilft, weiß Susanne Zeller von der Diakoniestation. „Es ist gut, darauf aufmerksam zu machen, wie man solche Tätigkeiten mit wenig Aufwand bekommt und dabei richtig versichert ist.“

Haushaltshilfen, die schwarz arbeiten haben keinen Unfall- und Kündigungsschutz. Auch für diejenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen, hat die legale Haushaltshilfe Vorteile: Sie können Mängel offiziell reklamieren und bis zu 20 Prozent der Kosten steuerlich absetzen.

 

 

 

 

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