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Hat der FSV Spielern teils schwarz gezahlt?

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Fussball - Der FSV Hollenbach steht im Verdacht, im Rahmen der Oberliga Baden-Württemberg Schwarzzahlungen an seine Spieler ausbezahlt zu haben. Auf diese Weise könnten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung vorenthalten worden sein.

Von unseren Redakteuren Steffen Heizereder, Stefanie Wahl und Marc Schmerbeck

Hollenbachs Trainer Ralf Stehle (li.) und Karlheinz Weidmann.Foto: Archiv/Bertok
Hollenbachs Trainer Ralf Stehle (li.) und Karlheinz Weidmann.Foto: Archiv/Bertok

Fußball - In der Mittagshitze wirkt Hollenbach wie ausgestorben. Ab und an ist das Motorengeräusch eines Mähdreschers zu hören. Mehr los ist an den nahe gelegenen Hollenbacher Seen. Hier sind die Durchsuchungen von Wohnungen und Büros im Umfeld des Fußball-Oberligisten FSV Hollenbach durchaus ein Thema unter den Badegästen.

Der Tenor: Das ist doch heutzutage normal, dass Fußballvereine Probleme mit Bezahlmodellen oder der Steuer haben. Öffentlich mag sich niemand äußern. Das Dorf ist klein, das Gerede groß.

Zeitgleich

Klar ist indes, dass die Kontrollen am frühen Morgen kamen. Gegen sechs Uhr am Mittwoch war es, als der Zoll zeitlich parallel im Hohenlohekreis mit einem Durchsuchungsbeschluss gehandelt hat. Ein durchaus übliches Vorgehen. Einige der Betroffenen befanden sich zu dieser Zeit im Urlaub oder sind es wie Abteilungsleiter Kurt Sprügel noch immer.

Auch Karlheinz Weidmann, der Vorsitzende des FSV Hollenbach, weilte in Ferien, während seine Tochter die Beamten in die elterliche Wohnung ließ. Lassen musste. Seit Samstag ist der Funktionär zurück, hatte bisher jedoch nach eigenen Angaben noch keinen Kontakt zu der Mannschaft. Weidmann sagte, es wurden Wohnungen von sechs Spielern und zwei ehemaligen Trainern sowie seine Wohnung wie sein Büro beim Hollenbacher Sportartikelhersteller Jako durchsucht.

Aus dem Umfeld der Mannschaft war zu erfahren, dass die Kontrollen ruhig abgelaufen seien. Weidmann vermutet, dass die Aktion in Verbindung mit Kontrollen aus dem Jahr 2011 steht. Ende Oktober waren damals etwa zwei Stunden vor Beginn der Oberliga-Begegnung des FSV Hollenbach gegen den VfR Mannheim ebenfalls Beamte aufgetaucht. Sie wollten unter anderem Einsicht in Spielerverträge nehmen und haben Akteure beider Teams bis zu einer halben Stunde befragt. Die Partie begann mit leichter Verspätung.

Zurückhaltung

Warum der Verein in den Fokus des Zolls geriet, war nie ganz klar geworden. Auch bei den jüngsten Ermittlungen sind die Details weiter unklar. Entsprechend angespannt ist die Stimmung bei den Verantwortlichen. Zu dem laufenden Verfahren möchte sich weiterhin kaum einer äußern. Das ist nicht unüblich.

Am Rande des Pokalspiels beim TSV Münchingen am Samstag hielten sich die Akteure von Trainer Ralf Stehle gleichermaßen zurück. Sie waren nach der körperlich zehrenden Partie mit Verlängerung und dem 6:5-Erfolg nach Elfmeterschießen angesichts der sommerlichen Temperaturen kaputt.

Jako-Geschäftsführer Markus Frank äußerte sich auf Anfrage des Medienunternehmens Heilbronner Stimme ebenfalls nicht zu dem laufenden Verfahren.

 

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