Großer Umzug beim Mulfinger Taubenmarkt
Fast 40 Gruppen ziehen beim Tauben- und Geflügelmarkt durch die Mulfinger Straßen und nehmen dabei die lokale und überregionale Politk auf die Schippe.
Schneeflocken, Konfetti und Bonbons wirbeln durch die Luft. Aus einigen Kehlen gellt ein kräftiges "Helau", das im donnernden Rhythmus der nahenden Guggenmusik versinkt.
Es ist Tauben- und Geflügelmarkt in Mulfingen, und das ist gleichbedeutend mit Ausnahmezustand in der sonst beschaulichen Jagsttalgemeinde.
Beim Festumzug am Samstagnachmittag mit rund 40 Gruppen säumen mehrere tausend Zuschauer die Straßen. Die Narren enttäuschen die Zuschauerschar nicht.
Gigantische Wagenbauten
Mit teils gigantischen Wagenbauten beeindrucken die Vereine und Gruppen auch 2018. Ein riesiger chinesischer Drache biegt um die Ecke, bedrohlicher Rauch steigt ihm aus dem Maul, während chinesische Heerscharen um ihn herum Glückskekse verteilen.
Ihm folgen unter anderem ein Wikingerschiff, das friedlich durch das Meer an Menschen segelt, oder auch eine Horde rothaariger Pumuckels, von denen einer vergnügt auf einer Art Schiffschaukel umher schwingt.
Air-Berin-Crew sucht neuen Job
Wie immer nehmen die Narren aber auch die lokale wie überregionale Politik auf die Schippe. Da dürfen die GroKo-Koalitionsverhandlungen genauso wenig fehlen wie die Air-Berlin-Pleite.
Während ein Mann mit Rasta-Perücke und einer Jamaika-Flagge den Hashtag NoGroko proklamiert, ist die Air-Berlin-Crew offenbar auf Jobsuche im Jagsttal unterwegs.
Pinguine, denen es wegen des Klimawandels in ihrer Heimat zu warm wird, denen bieten die Mulfinger kurzerhand asyl an.
Hundekot stinkt den Bürgern
Der lokale Aufreger in Mulfingen ist in diesem Jahr eindeutig Hundekot. Gleich mehrere Gruppen bringen das Ärgernis "uffn Punkt": "In Mulfingen lebt sich"s beknackt, unser Ort wird zugekackt", titeln die Narren.
Die einen schlüpfen plakativ in Kostüme, die einen Kothaufen darstellen, die anderen verteilen braune Kekse in Haufenform an die Besucher. Zwar hat die Gemeinde Hundeklos aufgestellt, damit Herrchen beim Gassi-Gehen die Hinterlassenschaften seines besten Freundes entsorgen kann.
Offenbar werden die aber noch nicht ganz zur Zufriedenheit aller Bürger und Narren genutzt.