Glutrot glüht der Schneckenhof
Mehr als 10000 Besucher genießen beim dreitägigen Weinevent Rebenglühen Weine, Speisen, Licht und Feuer. Vor allem das angebotene Bus-Shuttle erweist sich als Volltreffer.
Glutrot hebt sich der Wald-Kamm im Adolzfurter Schneckenhof vom nächtlichen Himmel ab. Glutrot erglühen Rebzeilen in feurigem Licht. Zig hundert orangefarbene Glühbirnen reihen sich wie Glühwürmchen zur funkelnden Lichterkette, mäandern in sanften Schwüngen durch die Weinberge und markieren den vier Kilometer langen Rundkurs. „Rebenglühen“ wirft ein Projektor in riesigen leuchtblauen Lettern ins grüne Buschwerk. Mitten in den Weinbergen.
Dazwischen flackernde Feuerkörbe, funkenstiebende Schwedenfeuer und zehn Genuss-Stationen mit 70 feinen Tröpfle und 18 Schmankerln - von Kutteln bis Sauweck. Beeindruckt von Weinen, Feuer, Licht und Kulinarik genossen am Wochenende mehr als 10 000 zahlende Besucher – davon die meisten am Samstag - die zweite Auflage des dreitägigen Wein-Events „Rebenglühen – Wenn der Berg für den Wein brennt“. Veranstaltet von acht Betrieben des Vereins Die Weingüter Bretzfeld. Mit im Boot: die Fürstenfass-Genossen
Miteinander statt Konkurrenz
Deutlich überschaubarer als bei der Premiere im Vorjahr sind die Reihen der Gäste, als Rolf Weibler und Alexandra Siller am Freitag das Rebenglühen offiziell eröffnen. Kein Wunder bei Nieselregen, Wind und frischen fünf Grad. „Nur die Harten kommen in den Garten“, das hört man an diesem Abend öfters. „Eigentlich sind wir Konkurrenten, haben uns aber für Freundschaft entschieden“, begrüßt Rolf Weibler die Gäste und lobt das „schöne Miteinander“ der Beteiligten.
„Wir möchten Sie als Kunden gewinnen, Wein kauft man nicht beim Discounter“, bringt er das Ziel des Events auf den Punkt und empfiehlt möglichst vielfältig zu probieren und mehrmals zu kommen. Das nehmen sich die Besucher an allen drei Tagen zu Herzen und strömen aus zum Weindorf to go, um auf dem Wengert-Rundweg in romantischer Kulisse Weine, Essen, Natur und die Weinlage Schneckenhof zu erobern. Am liebsten im Dunkeln, wenn das aufwendige Lichtkonzept so richtig punkten kann. Glutrot ist dann die Farbe der Nacht, glutrot glüht der Schneckenhof.
Hochwertige Weine vor märchenhafter Traumkulisse
„Wer das vor der Haustür' hat, geht auch jeden Tag hin“, outet sich Ex-Weinprinzessin (1978/79) Gudrun Bender aus Adolzfurt als Stammgast. Ein paar Stationen weiter genießen Horst Stirn und Sohn Laurin nach ihrem „Fußmarsch von Unterheimbach“ einen Barrique-Lemberger. „In Sachen Weinqualität brauchen sich die Bretzfelder nicht zu verstecken“, lobt Anita Walter aus Adolzfurt das Angebot. Und wie schon im Vorjahr dreht Dagmar Risel aus Nordheim mit ihrer Wandergruppe eine Samstagsrunde. Mit dem „beeindruckenden Kontrast zwischen mondhellem Himmel und rot angestrahltem Waldrand“ erscheint ihr der Schneckenhof „wie eine märchenhafte Traumkulisse“.
„Trotz des wetterbedingt schwachen Freitags“ zieht Lorenz Weibler am Sonntagmittag „sehr zufrieden“ Bilanz: „Wir bewegen uns etwa auf Vorjahresniveau.“ Gut gegriffen hätten Optimierungen wie die Entzerrung von Wein- und Speisenausgabe, der Bus-Shuttle ab Bahnhof Bretzfeld sei ein „Volltreffer“ gewesen. Alexandra Siller freut sich, „dass wir bereits im zweiten Jahr viele treue Fans haben, die auch bei schlechtem Wetter kommen“.
Unsere Bildergalerie vom Eröffnungsabend