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Gibt es beim Windpark Karlsfurtebene noch ein weiteres Jahr Verzögerung?

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Das Projekt um die sieben Windkraftanlagen zwischen Öhringen, Waldenburg und Neuenstein kommt nicht voran: Es ist fraglich, ob die Vorarbeiten innerhalb der laufenden Rodungsperiode stattfinden können.

von Christian Nick
Graue Wolken statt Regenbogen: Über dem Projekt auf der Karlsfurtebene liegt der Schatten einer weiteren monatelangen Verspätung.
Graue Wolken statt Regenbogen: Über dem Projekt auf der Karlsfurtebene liegt der Schatten einer weiteren monatelangen Verspätung.  Foto: Archiv/dpa

Bereits seit Sommer dieses Jahres ist klar: Ehe mit dem Bau der sieben - grundsätzlich vom hiesigen Landratsamt genehmigten - Windkraftanlagen zwischen Öhringen, Waldenburg und Neuenstein begonnen werden kann, wird es noch länger dauern.

Denn: Weil das Genehmigungsverfahren so viel Zeit in Anspruch genommen hatte, sind die einst geplanten Turbinen nicht mehr auf dem Markt verfügbar - und es müssen daher für die Ökostrom-Generatoren des nun zur Anwendung kommenden Typs "SWT130" des Hersteller Siemens neuerlich modifizierte Genehmigungsanträge vorgelegt und geprüft werden.

Warum es länger dauert

Wie ist der Stand? "Die Anträge sollen noch dieses Jahr beim Landratsamt eingereicht werden", sagt Daniel Duben, Sprecher des Wiesbadener Projektierers Abo Wind, auf Nachfrage unserer Redaktion.


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Warum das Unternehmen damit mittlerweile seit fast einem halben Jahr beschäftigt ist? "Es ist leider nicht damit getan, in den Unterlagen einfach den Anlagen-Typ auszutauschen, sondern es müssen unter anderem auch erneut Messungen zu Immissionswerten, wie Schallentwicklung und Schattenwurf, gemacht werden", erklärt Duben. "So ist es nun einmal im Genehmigungsverfahren. Wir würden uns wünschen, dass es anders wäre."

Die Verzögerung könnte unterdessen gravierende Folgen für das Projekt haben: Ende Februar kommenden Jahres endet die sogenannte Rodungsperiode. Wenn die finalen Genehmigungen und die dadurch in Gang gesetzten Baumfällarbeiten bis zu diesem Zeitpunkt nicht durch sind, bedeutet dies: Mit dem Bau der Anlagen kann dann frühestens wieder im Oktober 2023 gestartet werden.

"Hoffnung noch nicht aufgegeben"

"Wir hoffen, die Rodung noch in dieser Saison durchführen zu können, und haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben", sagt der Abo-Wind-Sprecher. Eine erneute Verzögerung des Projekts, das seit 2016 in der Planung ist, fände nicht nur er freilich "sehr bedauerlich". Wenngleich Daniel Duben konstatiert: "Wir sind Verzögerungen gewohnt: Das ist das Grundproblem, wenn wir Anlagen planen." Man hoffe jedenfalls darauf, dass die modifizierten Anträge nach ihrer Vorlage dann rasch geprüft werden können. "Schauen wir mal, wie es läuft."

Und weil mit derartigen Widrigkeiten eben zu rechnen sei, führe man Gespräche mit potenziellen Betreibern auch erst, wenn alles endgültig in trockenen Tüchern ist.

Noch dauern wird es daher auch, ehe jenes Verfahren namens "Nah und grün" startet, mit dem sich Bürger am Projekt beteiligen können: Damit soll dann rund ein halbes Jahr vor der Inbetriebnahme losgelegt werden. "Wir überlegen gerade, ob wir dafür eine digitale Online-Schwarmfinanzierung oder in Zusammenarbeit mit örtlichen Banken einen sogenannten Wind-Sparbrief auflegen", berichtet Duben.

 

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