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Friedhöfe in Neuenstein und Kirchensall werden umgestaltet

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Bald soll es mehr Urnen- und Kindergräber auf den Friedhöfen der Stadt Neuenstein geben. Auch landschaftsgärtnerisch werden die zwei Ruhestätten aufgewertet. Rund 120.000 Euro kostet das Ganze.

von Christian Nick
Im Jahr 2013 hat die Stadt letztmals den Friedhof in Kirchensall erweitert. Nun werden zeitgenössische Bestattungsformen ausgebaut.
Foto: Archiv/Tscherwitschke
Im Jahr 2013 hat die Stadt letztmals den Friedhof in Kirchensall erweitert. Nun werden zeitgenössische Bestattungsformen ausgebaut. Foto: Archiv/Tscherwitschke  Foto: Tscherwitschke

Wer einen Friedhof modernisieren möchte, steht vor Herausforderungen. Eine davon ist die sogenannte Liegezeit: Qua Bestattungsrecht gilt für Erd- und Feuerbestattungen in Baden-Württemberg bei erwachsenen Verstorbenen eine Ruhezeit von mindestens 15 Jahren. Das heißt: Etwaige Pläne für Umgestaltung und Etablierung zeitgenössischerer Beerdigungsformen müssen oftmals lange auf ihre Realisierung warten.

So war es auch in Neuenstein: "Wir haben in den betreffenden Bereichen nun lange keine Liegezeiten verlängert oder neue Beerdigungen zugelassen, so dass man jetzt dort arbeiten kann", sagt Bürgermeister Karl Michael Nicklas. "Jetzt wird das Vorhaben umgesetzt." Rund 120.000 Euro werden dafür nun investiert, die örtlichen Räte vergaben bei ihrer jüngsten Sitzung die entsprechenden Arbeiten.

Neue Bestattungsformen werden etabliert

Jenes Vorhaben gliedert sich in zwei Örtlichkeiten - und mehrere Projekte. Auf der zentralen Ruhestätte der Stadt an der Haller Straße ist bereits im vergangenen Jahr durch den städtischen Bauhof ein sogenanntes Wiesengrab-Feld eingerichtet worden. Dort können zukünftig "klassisch" im Sarg beerdigte Körper beigesetzt werden. Im Boden eingelassene Gedenktafeln werden an die Verstorbenen erinnern.

"Man kann mit der Maschine drüberfahren, um zu mähen", verdeutlicht Karl Michael Nicklas die Vorzüge, die jene pflegeleichte Beisetzungsform auch ganz konkret für die städtischen Mitarbeiter hat. Im Teilort Kirchensall, wo es besagtes Angebot längst gibt, sei die Nachfrage hoch. "Und daher kommt das jetzt auch in Neuenstein."

Des Weiteren geplant im Hauptort: Durch mehrere neue Kindergrabfelder soll ein "geschwungener Weg mit einer wassergebundenen Wegedecke, eingefasst durch zwei Einzeiler aus Granitsteinen und zwei runde Pflanzflächen", angelegt werden.

Auf einer bepflanzten Fläche werden neue Grabeinfassungen für Urnengräber eingebaut, das zweite Areal wird zunächst nur bepflanzt. Auch weitere landschaftsgärtnerische Arbeiten stehen auf besagtem Friedhof an.

Der Trend geht zur Urne, Erweiterungsflächen sind vorhanden

Ein Trend, der sich in der Nachfrage seit Jahren auch in Neuenstein spiegelt, ist die Bestattung per Urne. 54 neue entsprechende Gräber werden nun geschaffen. Unmittelbar daneben soll eine Wand entstehen, an der dann die zugehörigen Erinnerungstafeln angebracht sind, macht der Bürgermeister deutlich.

Apropos Kapazitäten: Wie ist die Stadt diesbezüglich für die Zukunft gerüstet, falls die Aufnahmefähigkeit beider Friedhöfe sich irgendwann als nicht ausreichend erweisen sollte? "Wir haben auf dem Hauptfriedhof noch Erweiterungsflächen nach Norden", berichtet der Verwaltungschef.

Auch in Kirchensall wird modernisiert

Und in Kirchensall? Dort fallen die Modernisierungsarbeiten kleiner aus: Im sogenannten "Grabfeld 3c" werden rechteckige Urnengräber mit dazwischenliegenden Wegen geschaffen, die mit Splitt aufgefüllt sein sollen. Im südlichen Bereich entsteht ein Pflasterweg aus Betonelementen, nach Osten hin eine Pflasterfläche mit einer Sitzbank. Außerdem wird hier auch noch ein Pflanzbeet mit Baum angelegt. Mit der nun anstehenden Modernisierung, so der Rathauschef, sei man nun zumindest für die kommenden Jahre gut gerüstet.

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