Fahrbahn rutscht ab: Landstraße bei Schwäbisch Hall zerstört
Extreme Niederschläge haben auf der L1046 zwischen Waldenburg und Michelfeld mutmaßlich einen Millionenschaden verursacht – auf einer Länge von 30 Metern und kurz vor Freigabe für den Verkehr.

Seit Februar ist der etwa 1,5 Kilometer lange Abschnitt der Landesstraße 1046 zwischen dem Forsthaus bei Sailach und Gnadental wegen Kabelarbeiten für Glasfaserausbau und Stromversorgung gesperrt.
Vielleicht war es Glück im Unglück, dass ein Teil der Straße ausgerechnet jetzt, zwei Wochen vor der geplanten Freigabe Mitte Juni, wegbrach. Denn hätte sich während des Hangrutsches ein Fahrzeug auf der Straße befunden, dann wäre der Unfall womöglich schlimm ausgegangen.
L1046 bei Gnadental: Das Ausmaß des Schadens ist offensichtlich enorm
Am vergangenen Wochenende wurden Fotos des Hangrutsches in den sozialen Medien verbreitet. Was zur Folge hatte, dass sich viele Bürger am Sonntag selbst ein Bild von der Situation machen wollten. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad machten sie sich auf den Weg. Das Ausmaß des Schadens ist offensichtlich enorm.
Auf einer Länge von zirka 30 Metern ist ein Teil der Fahrbahn talwärts in Richtung Limbach gerutscht. Etliche Tonnen aufgeweichter Erde und riesige Asphaltstücke liegen unten in der Tiefe, wo der brodelnde Limbach talwärts Richtung Bibers fließt.
Das Regierungspräsidium Stuttgart, das für die Instandsetzung der L1046 zuständig ist, hält sich relativ bedeckt. Klar sei, dass die Hangrutschung dem Starkregen vom Wochenende zuzuschreiben sei. Nun werde die Stelle von einem Geologen begutachtet, damit die nächsten Schritte festgelegt werden können. Gegen Ende dieser Woche werde man mehr sagen können.
Haben Baumfällungen den Hangrutsch bei Gnadental begünstigt?
Anwohner spekulierten an der Hangrutsch-Stelle unterdessen, ob die umfangreichen Baumfällungen Anfang vergangenen Jahres den Hangrutsch mitverursacht haben könnten. Schließlich würden nun oberhalb der Stelle Wurzeln fehlen, die Wasser und Erdreich effektiv binden.
Fest steht wohl bereits, dass der Landesstraßen-Abschnitt als wichtige Verbindung zwischen Waldenburg und dem Haller Raum über Monate, wenn nicht Jahre ausfallen dürfte. Bei einem vergleichbaren Hangrutsch zwischen Westheim und Hohenhardtsweiler (Landkreis Schwäbisch Hall), dem als Dendelbachstrecke bekannten L1054-Abschnitt, wurde die Straße zwischen 2016 und 2020 mehrfach über längere Zeiträume gesperrt. Das Land musste damals rund zwei Millionen Euro in die Sanierung investieren.