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Erster Nachhaltigkeitstag in Öhringen zeigt: Weggeschmissen wird nichts!

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Guten Zulauf fand der erste Nachhaltigkeitstag auf dem Marktplatz. Solarstrom erzeugen, Lebensmittel retten, Dinge tauschen: An rund 20 Ständen zeigten Veranstalter die Vielfalt an Möglichkeiten, wie ein nachhaltiges Leben in der Region funktionieren kann.

Von Renate Väisänen
Sabine Czaja von der Bürgerinitiative Öhringen klimaneutral 2035 flicht zusammen mit den Kindern Mailin (links) und Annalena Osterkörbchen.
Fotos: Renate Väisänen
Sabine Czaja von der Bürgerinitiative Öhringen klimaneutral 2035 flicht zusammen mit den Kindern Mailin (links) und Annalena Osterkörbchen. Fotos: Renate Väisänen  Foto: Väisänen, Renate

Reger Andrang herrscht am Montagnachmittag am flächenmäßig größten Stand beim Nachhaltigkeitstag in Öhringen: In der Auslage finden sich vom Wischmopp über den Golfball bis zur Badewanneneinstiegshilfe allerlei nützliche Sachen. Viel zu schade, um in der Mülltonne zu landen.

"Entrümpeln und tauschen, statt wegwerfen und neu kaufen", hat sich der Öhringer Talent-Tauschkreis auf die Fahne geschrieben. "Ressourcen sparen und sich gegenseitig helfen", nennt das Tauschkreis-Mitarbeiterin Adelheid Hagen. Lebensmittel wegwerfen? Das ist ein No-Go für Botschafterin Julia Touré von Foodsharing Öhringen. An den Äpfeln und den Brötchen vom Wochenende, die in Kisten am Marktstand ausliegen, dürfen sich Besucher nach Herzenslust bedienen. Die Initiative hat sich zur Aufgabe gemacht, über eine Internetplattform gerettete Lebensmittel an den Mann zu bringen.

Die Botschaft ist überall gleich, aber die Spielarten sind mannigfaltig

Eine ähnliche Botschaft vertreten der Öhringer Tafelladen und der Diakonie-Shop. Auch sie sind beim ersten Nachhaltigkeitstag im Rahmen der Öhringer Woche auf dem Marktplatz vertreten. Hier wird demonstriert, wie aus nicht mehr ganz frischem Brot leckere Chips oder aus der zerrissenen Jeans eine hippe Schultertasche hergestellt werden können. Ob Nudeln, Honig, Wein oder Kräutertöpfchen aus der Region, fair gehandelte Produkte oder Erzeugnisse aus alternativen Viehhaltungsformen, Mehrweggeschirr für die Gastronomie oder Nachhaltigkeit durch Bildung dank ausgeklügelter Raumkonzepte für Schulen: Für die Organisation des Nachhaltigkeitstags haben sich die Öhringer Klimamanagerin Sophie Strecker und Anna-Maria Dietz, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins Öhringen.Lieblingsstadt ins Zeug gelegt. Die Marktplatz-Messe mit rund 20 Ständen zeigt die Vielfalt an Möglichkeiten, wie ein nachhaltiges Leben in der Region funktionieren kann.

Klimaschutz fängt schon bei den Kindern an

Das fängt beim Basteln für Kinder an: Am Stand der Bürgerinitiative Öhringen klimaneutral 2035 zeigt Sabine Czaja den Mädchen Mailin und Annalena, wie man Osterkörbchen aus Weidenschnittgut flicht. Daneben lässt sich Axel Mühlthaler vom Mitarbeiter der Bürgerenergiegenossenschaft Heilbronn-Franken Energeno über ein Solarmodul für den Balkon beraten. Die Vorzüge von Solarmodulen macht auch Joachim Schröder schmackhaft. "Jeder Schritt zählt", davon ist der Leiter des Klima-Zentrums Hohenlohekreis überzeugt.

Biokraftstoff und Wasserstoff treffen auf Solarstrom

Besucher Axel Mühlthaler (links) lässt sich von Jannis Belz von der Bürgerenergiegenossenschaft Energeno zu einem Solarmodul für den Balkon beraten.
Besucher Axel Mühlthaler (links) lässt sich von Jannis Belz von der Bürgerenergiegenossenschaft Energeno zu einem Solarmodul für den Balkon beraten.  Foto: Väisänen, Renate

"Weggschmissa wird nix" ist ein wichtiges Motto des Thementages. Ob es sich nun um das Fett aus der Fritteuse handelt, aus welchem im Pilotprojekt "Jeder Tropfen zählt" Bio-Kraftstoff gewonnen wird. Oder um überschüssige Solar- oder Windenergie, wie beim Projekt "Wasserstoff-Insel Öhringen". Der Kommunalberater von Netze BW, Lars Ehrenfeld, erklärt wie in der Öhringer Meisterhausstraße 30 Prozent Wasserstoff mit ins Erdgasnetz eingespeist wird: "Der für die Umwandlung in Wasserstoff benötigte Strom für den Elektrolyseur stammt aus erneuerbaren Energien. Am Projekt sind 30 Haushalte beteiligt. Bundesweit ist die Wasserstoff-Insel Öhringen derzeit das einzige Projekt, das so viel Wasserstoff einspeist."

Landschaftspflege für die grüne Lunge

Nachhaltigkeit bedeutet für Roland Windeck vom Verein Freundeskreis der Landesgartenschau 2016, die grüne Lunge der Stadt zu pflegen. Das klappt bestens. "Nur würden wir uns über Nachwuchs freuen", meint der Vorsitzende. Für junge Unterstützer wären auch die Mitarbeiter vom Seniorenmobil Öhringen dankbar. Vor allem für ehrenamtliche Piloten für die neue E-Rikscha, deren Batterie aus Sonnenenergie gespeist werden soll.

 
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