Erneut 200 Kälber auf der Autobahn gequält
Polizei stoppt Tiertransport bei Bretzfeld - 17 Stunden ohne Wasser - Deutscher Händler verkauft polnische Kälber nach Spanien

Im Auftrag eines Viehhändlers aus Bayern sollten die 200 Kälber von Polen nach Spanien gekarrt werden. Die beiden rumänischen Fahrer einer spanischen Spedition hatten erst in Frankreich einen Zwischenstopp zum Tränken der Tiere geplant. Bereits nach acht Stunden hätten die jungen Rinder laut EU-Verordnung aber zum ersten Mal mit Wasser versorgt werden müssen. Die Polizei zog die Fracht aus dem Verkehr, die Tiere wurden auf einem Hof in Zweiflingen-Tiefensall abgeladen.
Die Ermittlungen der Polizei und des Öhringer Veterinäramts ergaben, dass in den Auflieger 40 Kälber mehr als erlaubt gepfercht worden waren. Wegen der Verstöße verhängte das Veterinäramt eine Geldbuße von 2000 Euro. Weil bis gestern noch etliche Details unklar waren, sah die Behörde davon ab, Strafanzeige zu stellen. "Es bleibt wohl bei einer Ordnungswidrigkeit", sagte Veterinärin Silke Habel. Allerdings werde man die Weiterfahrt "in dieser Form" nicht gestatten. Sie geht davon aus, dass der Auftraggeber aus Bayern ein Ersatzfahrzeug beschafft.
Erst vor vier Wochen hatte die Polizei bei Bretzfeld einen überladenen Kälber-Transport gestoppt. Die Tiere hatten auf ihrem Weg von Ungarn nach Belgien ebenfalls 17 Stunden kein Wasser bekommen. Nach einem Zwischenstopp in Tiefensall und der Bezahlung von 3000 Euro Geldstrafe und 5000 Euro Aufwandsentschädigung durften die ungarischen Fahrer nach einem Tag Zwangspause wieder zurück auf die Autobahn.