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Hallenbäder in Öhringen und Künzelsau sparen Energie – Was bleibt vom Krisenwinter 2022?

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Hallenbäder wurden im vergangenen Winter wenig oder gar nicht beheizt, einige ganz geschlossen. Auch viele Büros blieben in der Energiekrise kalt. Was ist in Öhringen und Künzelsau von den Sparmaßnahmen geblieben?

Endlich wieder Normalbetrieb: Im Künzelsauer Tollkün können die Menschen wieder wie gewohnt ihre Bahnen ziehen, auch Schwimmkurse und Schwimmunterricht finden wieder statt.
Endlich wieder Normalbetrieb: Im Künzelsauer Tollkün können die Menschen wieder wie gewohnt ihre Bahnen ziehen, auch Schwimmkurse und Schwimmunterricht finden wieder statt.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Der Winter 2022 wird als regelrechter "Stromsparwinter" in die Geschichte eingehen. Vor allem die Menschen in Öhringen können sich noch gut an die teils emotional geführten Diskussionen um die notwendigen Energie-Sparmaßnahmen erinnern.

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine wurden Heizkörper zurückgedreht, Fleecejacken an Büromitarbeiter verteilt und Hallenbäder weniger oder gar nicht beheizt. Straßenbeleuchtungen wurden reduziert oder ganz ausgeknipst, Wahrzeichen nicht beleuchtet. Wie sieht es im Winter 2023 aus? Ist alles auf die Zeit vor der Energiekrise zurückgekehrt? Oder sind Sparmaßnahmen geblieben?

Hallenbad in Öhringen geöffnet – Wassertemperaturen wieder angenehm

Das Öhringer Hallenbad hat wieder geöffnet. Das freut vor allem die TSG Öhringen und die DLRG, die nun wieder trainieren und Schwimmkurse anbieten können. Aber auch alle Nutzer, die ihre Bahnen ziehen oder in der Sauna schwitzen wollen.

Im Hallenbad sind die Temperaturen wie früher bei 28 Grad im Schwimmerbecken und 32 Grad im Lehrschwimmbecken, beziehungsweise dem Kinderbecken. Der Warmbadetag freitags wurde allerdings eingestellt. Die Sauna ist wie gewohnt geöffnet.

Neue Hackschnitzelanlage am Öhringer Hallenbad

Auch im Öhringer Hallenbad haben Becken und Sauna normal geöffnet, nur Warmbadetage wurden gestrichen.
Auch im Öhringer Hallenbad haben Becken und Sauna normal geöffnet, nur Warmbadetage wurden gestrichen.  Foto: Archiv/Tscherwitschke

Geheizt wird mit Gas, erzeugt im Blockheizkraftwerk an der Feuerwache. Die neue Hackschnitzelanlage am Hallenbad wurde die letzten Tage angeliefert, berichtet Stadtsprecherin Monika Pfau, und wird ergänzend zum Gasofen aufgestellt und geht in etwa zwei Monaten in Betrieb. Die Stadt Öhringen hat durch die verschiedene Maßnahmen, wie Büro-Temperatur auf 19 Grad reduzieren und Straßenbeleuchtung einschränken, im vergangenen Winter etwa 20 Prozent Strom und Wärme gespart.

Die Straßenbeleuchtung ist noch immer an nicht verkehrsrelevanten Knotenpunkten zwischen 0 und 5 Uhr aus, sagt Pfau. Auch im Rathaus wird weiterhin Energie gespart: Es wurden neue elektronische Thermostatköpfe eingebaut.

Bewegungsmelder für Heizkörper

Damit ist in den Büroräumen die Temperatur auf 21 Grad beschränkt. "Die neuen Thermostate erreichen alleine durch den integrierten Bewegungsmelder eine Einsparung von 25 Prozent." Geheizt wird also nur dann, wenn jemand im Büro ist. Weiterhin werden seit drei Jahren Zug um Zug alte Fenster getauscht, die nicht mehr dicht seien.

PV-Anlagen auf Dächern von Schulen und Hallenbad

Die Stadtwerke Öhringen (SWÖ) sorgen mit der Stadt dafür, dass der Photovoltaikausbau auf kommunalen Liegenschaften vorangeht. Pro Jahr stehen dafür 300.000 Euro bereit. Bereits im Sommer wurden auf der Gemeinschafts- und der Realschule Photovoltaikanlagen der Stadtwerke an das Stromnetz angeschlossen. Die Anlage auf dem Dach des Hallenbads steht kurz vor der Inbetriebnahme.

Auf dem HGÖ und dem Kindergarten Rosenberg wurden Anlagen installiert, Grundschule Limespark, Sporthalle und der Lärmschutzwall bei Eckartsweiler folgen. Zwei Millionen Euro pro Jahr investiert die Stadt Öhringen über die Stadtwerke in den Ausbau der Nahwärme.

Hallenbad Künzelsau: Wassertemperatur bei 28 Grad

In Künzelsau ist als Sparmaßnahme die Raumtemperatur in den städtischen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten, Stadtbücherei, Rathaus, je nach Nutzung abgesenkt, "im Rathaus beispielsweise auf 19 Grad Celsius", sagt Bürgermeister Stefan Neumann. Ansonsten seien keine weiteren Maßnahmen geplant. "Die Straßenbeleuchtung ist oder wird ohnehin energetisch saniert", betont Neumann.

Im Hallenbad Tollkün liege die Wassertemperatur wieder bei 28 Grad. Einschränkungen im Hallenbad sehe man kritisch, da diese "kontraproduktiv für die Förderung der Schwimmfertigkeiten der Kleinsten" seien. Das spüre man nach Corona noch immer. Allerdings: "Warmbadetage wurden nicht mehr eingerichtet", so Neumann.

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