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Hohenlohe
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Endlich wieder baden, anstoßen, shoppen, schwitzen!

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Nach den jüngsten Lockerungen atmen auch die Menschen im Hohenlohekreis wieder auf. Wie es ist, endlich wieder shoppen zugehen, sich im Fitnessstudio auszupowern, Freunde beim Schwimmen zu treffen oder mit ihnen beim Biertrinken anzustoßen.

von Bettina Hachenberg , Stefanie Jani und Katrin Draskovits

Die Erleichterung ist den Menschen anzumerken. Endlich wieder ungezwungen und ohne den bislang obligatorischen Corona-Test ins Straßen- und Eiscafé sitzen, sich zum Mittagessen mit Kollegen vor einem Gasthof niederlassen, shoppen oder ins Freibad gehen. Fünf Tage in Folge eine Inzidenz unter 35 machen dies seit Donnerstag im Hohenlohekreis wieder möglich.

Bummeln

Genießen ihren ersten Shopping-Bummel nach dem Lockdown: Martina (Mi.) und Michael Weckesser, gut beraten von Diana Rossmann. Foto: Bettina Hachenberg
Genießen ihren ersten Shopping-Bummel nach dem Lockdown: Martina (Mi.) und Michael Weckesser, gut beraten von Diana Rossmann. Foto: Bettina Hachenberg  Foto: Hachenberg, Bettina

So machen sich auch gleich am ersten Tag einige zu ihrem langersehnten Shopping-Bummel auf. Wie Martina Weckesser. Begleitet von ihrem Mann Michael begibt sich die 59-Jährige aus Öhringen auf Einkaufstour "für das, was im Kleiderschrank fehlt". Im Modehaus Rossmann wird sie - beraten von Inhaberin Diana Rossmann - rasch fündig. Ein leichtes Sommerkleid hat sie bereits ausgewählt, nun sucht sie noch nach Sommerhosen und passenden Oberteilen. "Seit letztem Herbst war ich nicht mehr einkaufen, ich habe so lange darauf gewartet", sagt Weckesser.

Denn im Internet bestelle sie so gut wie nichts. "Ich mag die Gespräche und das Miteinander und die fachliche Beratung vor Ort." Und außerdem wolle sie die Geschäfte in der Region unterstützen. "Shoppen ist Erlebnis und Freude", meint sie noch, bevor sie wieder mit zwei Hosen in der Umkleidekabine verschwindet, während ihr Mann geduldig davor sitzt.

Aufgeatmet haben auch Diana Rossmann und ihre Mitarbeiter, die in Kurzarbeit waren, dass der lange Lockdown vorbei ist. Seit 20. Mai haben sie geöffnet - zunächst nur mit Termin und Test. "Alle sind glücklich" ist Diana Rossmanns Eindruck vom ersten "freien" Shopping-Tag.

 

Sportfans

Dürfen sich an den Geräten wieder auspowern: Im Moment zwar noch mit Test, aber dennoch freuen sich viele Sportbegeisterte wie Nina Ungerer. Foto: privat
Dürfen sich an den Geräten wieder auspowern: Im Moment zwar noch mit Test, aber dennoch freuen sich viele Sportbegeisterte wie Nina Ungerer. Foto: privat  Foto: privat

Nina Ungerer ist glücklich, wenn sie sich richtig auspowern kann. Und nach einem halben Jahr ohne Fitnessstudio startet sie nun mit doppelter Energie und ist "unendlich froh, dass es nun endlich wieder losgeht", sagt die Windischenbacherin lachend. Zweimal am Tag trainiert sie in veschiedenen Fitnessstudios, arbeitet in der Lady-Fitness-Kette in Öhringen und gibt selbst Kurse.

Diese finden derzeit noch nicht statt. "Im Moment bin ich froh, dass ich wieder an die Geräte kann." Zwar hat die 39-Jährige, die beruflich als Unterwäschemodell einen fitten Körper braucht, zu Hause fleißig verschiedene Workouts absolviert, aber "das ersetzt nie das Training vor Ort mit Geräten und vor allem den Gewichten." Zumal waren die Übungen im heimischen Wohnzimmer immer mit Hund oder Katze an der Seite gar nicht so leicht.

So wie ihr geht es nicht jedem. "Richtig viel" sei noch nicht los. Vielleicht liegt es am Test, überlegt sie, oder "viele sind faul geworden", meint sie lachend.

 

Freundschaften pflegen

Endlich wieder gemeinsam: Die Freundinnen Christha Bernlöhr und Birgit Stähle können nach langer Zeit wieder zusammen schwimmen.
Foto: Katrin Draskovits
Endlich wieder gemeinsam: Die Freundinnen Christha Bernlöhr und Birgit Stähle können nach langer Zeit wieder zusammen schwimmen. Foto: Katrin Draskovits  Foto: Draskovits, Katrin

Manche Freundschaften haben in der Corona-Zeit sehr gelitten. Nicht so die von Birgit Stähle und Christha Bernlöhr. Die beiden haben sich vor drei Jahren beim Schwimmen im Freibad Niedernhall kennen gelernt - wo sie heute zum ersten Mal wieder gemeinsam sind. "Im letzten Jahr waren wir viel zusammen Fahrrad fahren", erzählt die 77-jährige Christha Bernlöhr. "Aber es ist wunderbar, dass wir uns jetzt wieder hier sehen können", ergänzt die Künzelsauerin.

Auch ihre Freundin Birgit Stähle hat gute Laune. "Es ist so gut für den Rücken zu schwimmen." Ihr einziger Wunsch: "Es wäre schön, wenn die Anmeldung nicht nur online funktionieren würde, das fällt vielen älteren Menschen schwer."

 

Prost

Glücklich, dass das Keltereck wieder offen hat: Karin Schulz darf mit ihren Gästen Helmut Straub und Karl-Markus Möck wieder anstoßen.
Foto: Katrin Draskovits
Glücklich, dass das Keltereck wieder offen hat: Karin Schulz darf mit ihren Gästen Helmut Straub und Karl-Markus Möck wieder anstoßen. Foto: Katrin Draskovits  Foto: Draskovits, Katrin

"Gott sei dank können wir wieder hier sein", sagt Helmut Staub. Denn seit zwei Wochen hat auch das Keltereck in Künzelsau wieder offen. Dort sitzt der 75-Jährige mit seinem Freund Karl-Markus Möck bei einem Bier gemütlich zusammen. "Seit wieder offen ist, haben wir wieder ein Stück Lebensqualität zurück", findet Möck. Nach einer harten Nachtschicht im Sicherheitsdienst tut es ihm gut, sich mit Freunden auszutauschen.

"Hier hat jeder ein offenes Ohr und ich finde Ruhe", so der 61-Jährige. Vielleicht noch ein Stück glücklicher als die beiden ist Wirtin Karin Schulz. "Wir hatten ja insgesamt zehn Monate zu, ich bin so froh, das wir jetzt wieder offen haben.", sagt sie und stoßt mit ihren zwei Stammgästen an.

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