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Einweihung vom Bildungszentrum Bretzfeld: Jahrhundertreden für Jahrhundertprojekt

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Zwei Jahre nach Fertigstellung wird die Sanierung des Bildungszentrums gefeiert: Die Gemeinde investiert 21 Millionen Euro in ihr bisher größtes Bauprojekt.

Bürgermeister Martin Piott ist so glücklich über die neue Schule, dass er Geschenke verteilt: Blumen für Regierungspräsidentin Susanne Bay und den Schlüssel für Hausherr Frank Eber.
Bürgermeister Martin Piott ist so glücklich über die neue Schule, dass er Geschenke verteilt: Blumen für Regierungspräsidentin Susanne Bay und den Schlüssel für Hausherr Frank Eber.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Die ersten Handwerker waren schon wieder im Gebäude unterwegs zwischen dem Termin der eigentlichen Fertigstellung und dem der Einweihung. Kein Wunder. Denn zwischen dem Ende der Bauarbeiten zum Schuljahresbeginn 2019/2020 und den Feierlichkeiten lagen zwei Jahre. Und damit, erinnert Schulleiter Frank Eber die Festgesellschaft, folgt die Feier lange auf die eigentliche Übergabe an die Schulfamilie. Schuld daran: natürlich Corona. Deswegen stand die neue, generalsanierte Schule lange leer. "Nur der Schulleiter musste bleiben. Das war gruselig. Das will ich so nicht wieder", erzählt Eber den Gästen von der Stille im Schulhaus.

Gute Voraussetzungen

Den Festabend moderierte die frühere Gemeinderätin Christine Meichsner charmant und mit Leichtigkeit. Dabei verriet sie die Lieblingsfächer der einzelnen Redner. Ebers Lieblingsfach: Geschichte. Deshalb zitierte er auch Aristoteles.

Drei Schulleiter (v.r.): Frank Eber, Werner Altmann (96) und Tassilo Höllmann.
Drei Schulleiter (v.r.): Frank Eber, Werner Altmann (96) und Tassilo Höllmann.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Umfeld geschaffen

Eber erinnert sich: Lehrer wie Schüler hätten gern die für 21 Millionen Euro generalsanierte Schule mit Lachen und Getrampel gefüllt, die modernen Fachräume für Naturwissenschaften, die großzügige Schulküche und die modernen Klassenzimmer in Beschlag genommen. "Wir haben hier ein Umfeld geschaffen, das über den Status ,vorzeigbar" deutlich hinausgeht", stapelt Bürgermeister Martin Piott tief. Und zitiert einen Gemeinderat, der in Bezug auf das größte Bauprojekt der Gemeinde gesagt hatte: "Damit Maßstäbe definiert werden können, muss es auch ein Beispiel geben, das den oberen Rand des Spektrums darstellt."

Kein Luxus, aber wertig

Mit dem Neubau und den sanierten Räumen habe man etwas geschaffen, was den Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Voraussetzungen biete, ohne übertrieben oder Luxus zu sein. "Aber es wurde ein optimales Lern- und Lebensumfeld bereitet." Und das mit einem Planungs- und Finanzaufwand, der die Bezeichnung Jahrhundertprojekt verdiente. Es wurden sieben Jahre geplant und gebaut.

Ellen Breuninger, Klara Rose und Gloria Kaiser zeigen den Besuchern die top ausgestatteten Fachräume für Naturwissenschaften.
Ellen Breuninger, Klara Rose und Gloria Kaiser zeigen den Besuchern die top ausgestatteten Fachräume für Naturwissenschaften.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Finanzrahmen unterschritten

Der Gemeinderat stellte 25 Millionen Euro zur Verfügung. Dank des Projektsteuerers Drees und Sommer wurden nur 21 Millionen Euro gebraucht. Und weil das Lieblingsfach des Bürgermeisters Deutsch war, war sein Anspruch auch kein geringerer, "als zum Jahrhundertprojekt eine Jahrhundertrede rauszuhauen". Regierungspräsidentin Susanne Bay mochte am liebsten Latein. "Wer Latein lernt, der lernt fürs Leben Probleme zu lösen", zitiert Christine Meichsner Heribert Prantl.

Und Susanne Bay erinnerte es daran, wie stark ein Lieblingslehrer die Fachwahl seiner Klasse beeinflusst habe: "Die Hälfte wählte Latein", sagt sie und dankt all den Lehrern, die am BZB die Schüler Tag für Tag motivierten. Hinter der Schulgemeinschaft liegen harte Zeite, erinnert auch sie an Lockdown, Homeschooling und als wäre das nicht genug, gäbe es jetzt Angriffskrieg und Energiekrise zu bewältigen. Mit der generalsanierten Schule sei der bauliche Grundstein für gute Bildung gelegt worden. "Moderne Pädagogik verbindet sich mit moderner Architektur."

Viele Busse halten vor dem Gebäude

Öhringen habe die Stiftskirche, Heidelberg das Schloss, Ulm das Münster, London Big Ben, zählte Schülersprecherin Finja Reif auf. Davor hielten jeden Tag Busse mit vielen Touristen. Jetzt sei das BZB nicht gerade mit einem der Prachtbauten vergleichbar. "Aber für uns Schüler ist es extrem wichtig. Wir verbringen hier 70 Prozent unserer Zeit, lernen hier, diskutieren, treffen Freunde", sagte sie und fügte hinzu: "Eine Sehenswürdigkeit ist es nicht, aber eine Schule, an der wir uns wohlfühlen." Piott ergänzte: "Und ein Gebäude, vor dem jeden Tag ganz viele Busse halten."

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