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Ein Jahr nach dem Brand: Künzelsauer Bistro Emma kehrt verändert zurück

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Vor genau einem Jahr brannte die Küche des Bistros im alten Bahnhof in Künzelsau. Demnächst soll Emma wieder öffnen, allerdings in veränderter Form.

Leer und verloren sieht es vor dem Bistro Emma noch aus, doch nach einem Jahr Renovierung soll bald wieder Leben einkehren.
Leer und verloren sieht es vor dem Bistro Emma noch aus, doch nach einem Jahr Renovierung soll bald wieder Leben einkehren.  Foto: Ludwig, Tamara

Daniel Brunner kann sich genau erinnern: Es ist Sonntagmittag in vollem Betrieb, als ihn der Anruf seiner Mitarbeiter erreicht. Die Fritteuse in der Küche des Bistros Emma im alten Bahnhof ließe sich nicht mehr ausschalten und blubbere wie wild, so die Nachricht. Schließlich traut sich wegen des spritzenden Fetts keiner mehr an das Gerät ran. Brunner selbst befindet sich zu diesem Zeitpunkt in seinem zweiten Restaurant, der Pizzamanufaktur Zum Glück in der Kirchgasse. Obwohl die Mitarbeiter im Bahnhof den Strom kappen, entzündet sich die Fritteuse. Brunner ist selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr, alarmiert Sekunden nach dem Anruf seine Kollegen.


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Als Brunner im alten Bahnhof ankommt, ist im Gastraum noch alles in Ordnung. Die Gäste werden gebeten, das Gebäude zu verlassen. Trotz der prompten Reaktion entwickelt sich in der Küche schnell eine große Hitze. Die Feuerwehr hat die Situation umgehend im Griff, löscht den Brand. Doch: "Alles Plastik ist geschmolzen", erzählt Brunner - und der dortige Stromkasten wird zerstört. Zunächst geht der Gastronom davon aus, dass der Schaden schnell behoben sein wird. Mit drei, vielleicht sechs Wochen Renovierung rechnet er. Doch dann der Schock: Obwohl der Gastraum vom Feuer vollkommen verschont ist, hat sich der Ruß im ganzen Restaurant verteilt. "Ein Totalschaden, weil man den Geruch, egal wie gründlich man putzt, nicht mehr raus bekommt", erklärt Daniel Brunner.

Schwere Entscheidung für die Wiedereröffnung des Bistros 

Im Gespräch mit seinem Vermieter, der Stadt Künzelsau, einigt man sich auf eine Komplettrenovierung. Genau ein Jahr nach dem Brand am 14. August ist die Renovierung in den letzten Zügen. Jetzt gehe es ans Einrichten, letzte Überbleibsel entsorgen, die Werbetrommel rühren, Menükarten schreiben und Kassen programmieren. Dass man erst Ende September öffne, liege vor allem an der Personalsuche - viele seiner ehemaligen Kräfte musste er entlassen, da in der kleineren Pizzamanufaktur nicht so viele gebraucht wurden. "Die haben inzwischen was anderes gefunden."

Daniel Brunner
Daniel Brunner  Foto: privat

Dass Daniel Brunner seine Emma wiedereröffnet, war nicht von Beginn an klar. "Wir haben schon vor dem Brand überlegt, was wir machen", sagt Brunner. Die Corona-Pandemie in den Knochen, die Personal-Sorgen groß, "kamen meine Frau und ich auf dem Zahnfleisch daher". Sogar Freunde hätten bereits ihr Veto dagegen eingelegt, dass Brunners beide Betriebe weiterführen. Schweren Herzens hat sich die Familie dann entschieden, das Zum Glück aufzugeben und stattdessen in der - deutlich größeren - Emma weiterzumachen. "Hier haben wir eine tolle Lage, bessere Parkmöglichkeiten und Voraussetzungen für Abholung und Lieferung, außerdem die große Terrasse, die noch neue Möbel und Schirme bekommt." Die Räumlichkeiten der Pizzamanufaktur will Brunner verpachten, Interessenten gebe es bereits.

Das bedeutet aber nicht das Ende. Denn das Konzept im alten Bahnhof soll künftig Zum Glück und Emma zusammenführen. "Wir werden wieder Frühstück anbieten, das wurde schmerzlich vermisst und war in der Kirchgasse aus Platzgründen nicht möglich." Außerdem solle es - mit einem noch größeren Pizzaofen - die meisten Gerichte aus dem Zum Glück weiterhin geben, ergänzt um einige Emma-Klassiker und eine Cocktail-Karte für abends. Der Umzug solle dann möglichst nahtlos, mit maximal zwei Schließtagen, erfolgen.

Eröffnung im September

Ein genaues Datum für die Eröffnung gibt es indes noch nicht. Aber eins ist sicher: Nach etwas mehr als einem Jahr kehrt eine etwas andere Emma zurück in den alten Bahnhof. Die neue Kombination schreie nämlich nach einem neuen Namen. Wie der sein wird, das bleibt noch eine Überraschung. "Wobei die Emma bei den Künzelsauern wohl immer so heißen wird, egal wie wir sie nennen", sagt Brunner und lacht. "Jetzt freuen wir uns einfach darauf, dass es bald wieder losgeht. Und ich will auch ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der Stadt loben, die haben uns sehr unterstützt", betont Daniel Brunner.

Das Bistro Emma eröffnete Daniel Brunner 2009. Neben dem regulären Betrieb fanden regelmäßig Events statt wie After Work Partys oder Public Viewing anlässlich großer Fußballturniere. Die Pizzamanufaktur Zum Glück eröffnete er im November 2017. Als die Corona-Pandemie die Gastronomie lahmlegte, hat Brunner in der Emma ein Testzentrum eingerichtet.

 
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