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Künzelsau
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Ein deutliches Ja für Bürgermeister Neumann

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Bürgermeister Stefan Neumann wurde von den Künzelsauern mit 87,4 Prozent im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,5 Prozent. Herausforderin Ruth Hildegard Henrich erzielte mit zehn Prozent der Stimmen einen Achtungserfolg.

Von Tamara Ludwig
Bewerberin Ruth Henrich applaudiert dem neuen, alten Bürgermeister.
Bewerberin Ruth Henrich applaudiert dem neuen, alten Bürgermeister.  Foto: Ludwig, Tamara

Die Künzelsauer Stadtkapelle spielt "Celebration" von Kool & the Gang, ein strahlender Stefan Neumann steht daneben und hat Grund zum Feiern. Der 35-Jährige bleibt Bürgermeister von Künzelsau. Mit 87,4 Prozent der abgegebenen Stimmen haben ihn die Bürger der Hohenloher Kreisstadt in seinem Amt bestätigt. Herausforderin Ruth Hildegard Henrich aus Zweiflingen-Orendelsall erzielte zehn Prozent. Für Dauerkandidatin Fridi Miller stimmten 1,5 Prozent.

Neumann fühlt sich gestärkt

Die Wahlbeteiligung lag bei 35,5 Prozent. Nur 4305 von 12.111 Stimmberechtigten sind an diesem sonnigen Tag in die Wahllokale gegangen. Stefan Neumann ist dennoch zufrieden: Im Vorfeld hatte er sich gewünscht, die 40-Prozent-Marke zu knacken, aber "ich bin froh über das deutliche Wahlergebnis", sagt er kurz nach der Bekanntgabe im Innenhof des Rathauses. "Ich fühle mich gestärkt und freue mich auf die nächsten acht Jahre." Sein ganzes Herz und seine ganze Kraft wolle er für Künzelsau einsetzen.

Stefan Neumann strahlt im Beisein seiner Frau Nina sowie Tochter Frieda. Zahlreiche Bürger, Stadt- und Kreisräte sind unter den Gratulanten im Innenhof des Rathauses. Die Stadtkapelle Künzelsau spielt für ihren Bürgermeister auf.
Fotos: Tamara Ludwig
Stefan Neumann strahlt im Beisein seiner Frau Nina sowie Tochter Frieda. Zahlreiche Bürger, Stadt- und Kreisräte sind unter den Gratulanten im Innenhof des Rathauses. Die Stadtkapelle Künzelsau spielt für ihren Bürgermeister auf. Fotos: Tamara Ludwig  Foto: Ludwig, Tamara

Unter den ersten Gratulanten ist der Hohenloher Landrat Dr. Matthias Neth. "Es ist ein guter Tag für Künzelsau", sagt Neth. Neumann und Künzelsau passen gut zusammen, findet der Landrat. Und auch auf die künftige Zusammenarbeit freue er sich: "Wir haben viele Themen, die wir weiter gut gemeinsam bearbeiten wollen." Auch Dr. Friedemann Richert, Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Künzelsau, freut sich über weitere acht Jahre mit Stefan Neumann. "Der Bürgermeister pflegt ein sehr gutes Verhältnis zu den Künzelsauer Kirchen", sagt er.

Hoffen auf eine Überraschung

Herausforderin Ruth Henrich gratuliert dem Wahlsieger höflich, verlässt dann aber zügig die Feier. Vor Bekanntgabe des Ergebnisses hoffte Henrich noch auf eine Wahlüberraschung: "Eine niedrige Wahlbeteiligung könnte mir nützen", sagte sie. Das bestätigte sich nicht. Dass die Wahlbeteiligung nicht besonders hoch sein würde, zeichnete sich aber bereits in den Mittagsstunden ab.

Auszählen, aufschreiben, überprüfen: Im Rathaus sind die Wahlhelfer fleißig.
Auszählen, aufschreiben, überprüfen: Im Rathaus sind die Wahlhelfer fleißig.  Foto: Ludwig, Tamara

Im Wahllokal in Belsenberg hakten Heiner Heink, Barbara Schwarz und Ernst Bürkert gegen 14.30 Uhr den 90. Wähler auf der Liste ab. "Um die 40 Prozent werden wir in Belsenberg schaffen", prognostizierte Bürkert. Dort sei die Beteiligung der 368 Stimmberechtigten in der Regel gut. Und schon kam der nächste und holte sich von Erich Girbardt seinen Stimmzettel. Auch in Morsbach waren die Ehrenamtlichen gut gelaunt und optimistisch. "Bei uns kommt nach dem Fußballspiel noch ein Schwung", sagte Hans-Peter Münch. Die Kreisliga-B-Mannschaft des SV musste an diesem Nachmittag in Gummersbach ran. Von 489 Wahlberechtigten waren zu diesem Zeitpunkt 130 an der Urne gewesen. 52 Morsbacher hatten per Briefwahl vorab für ihren Wunschkandidaten das Kreuz gesetzt.

 


 Foto: Mugler, Dennis

Kommentar: Energisch voran

Von Tamara Ludwig

87,4 Prozent: Eine deutliche Rückendeckung für Bürgermeister Stefan Neumann, wäre da nicht die − zugegeben wenig überraschende − geringe Wahlbeteiligung. Aber es hätte auch anders kommen können. Schließlich gibt es einige Bürger, die dem Stadtchef eine Teilschuld am Verlust des Krankenhauses in Künzelsau geben. Das Ergebnis zeigt jedoch, dass nur wenige Protestwähler unter den 12.111 Wahlberechtigten waren.

Die mögen zum Teil Ruth Hildegard Henrich ihre Stimme gegeben haben. Ein Achtungserfolg sind die zehn Prozent für die 59-Jährige ohne Verwaltungsausbildung allemal. Doch diejenigen, die zur Urne gegangen sind, haben dem Amtsinhaber in großer Mehrheit ihr Vertrauen geschenkt. Das sollte Neumann in den kommenden acht Jahren dazu anspornen, Künzelsau energisch voranzutreiben. Der Kreisstadt mangelt es − trotz Steuerrückzahlungen − nicht an Geld, Projekten, Ideen oder Attraktivität, sondern oftmals am Selbstvertrauen, die eigenen Stärken offensiv zur Schau zu stellen. Hier kann auch Neumann als erster Repräsentant der Stadt noch dazulernen.

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tamara.ludwig@stimme.de

 

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