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Ein Boris geht, ein Boris kommt

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Im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe folgt Rommel auf Benecke

Von Juergen Koch
Boris Benecke war fast sieben Jahre im Wald- und Schlosshotel.Foto: Archiv/Koch
Boris Benecke war fast sieben Jahre im Wald- und Schlosshotel.Foto: Archiv/Koch

Auch wenn sich in der Küche des Wald- und Schlosshotels Friedrichsruhe einiges ändern wird, der Vornamen des Küchenchefs bleibt: Boris. Auf Benecke (39) folgt ab 15. Februar 2016 Rommel (31). Benecke wird "bei einem neuen Arbeitgeber in der Region anfangen".

Abgang Mit Benecke geht ein Küchenchef, der sich in der Schweiz bereits zwei Michelin-Sterne erkocht hatte. Die sollte und wollte er auch für Friedrichsruhe erobern. Daraus wurde nichts. In fast sieben Jahren als leitender Küchenchef gelang es ihm zwar, sich im Guide Michelin 2012 als "Hoffnungsträger für einen zweiten Stern" zu qualifizieren. Doch es blieb bei der Hoffnung. Ob das einer der Gründe dafür ist, dass Benecke nun Friedrichsruhe verlässt (oder: verlassen muss?), lässt die offizielle Pressemitteilung des Hauses offen (wir berichteten).

"Der 31-Jährige (Rommel) folgt auf Boris Benecke, der sich beruflich neu orientiert", heißt es da. Ohne Angabe von Gründen. Wer hat denn nun das Arbeitsverhältnis beendet? Diese Formulierung lässt alles offen. Auch Hoteldirektor Jürgen Wegmann will nicht ins Detail gehen: "Wir haben mit Herrn Benecke Stillschweigen vereinbart." Daran hält sich auch Boris Benecke. "Mein neuer Arbeitgeber wird im Januar an die Öffentlichkeit gehen", sagt er. Er bleibe "in der Region". Sein Fazit: "Ich gehe ohne Groll, es waren sieben schöne und arbeitsreiche Jahre und letztlich waren wir auch sehr erfolgreich." Gerüchten, er habe sich im "Württemberger Hof" (Öhringen) und in der "Rose" (Bitzfeld) beworben, erteilt er eine klare Absage.

Zugang Mit Boris Rommel folgt ein Küchenchef, der bereits viele Erfahrungen in der Sterne-Gastronomie gesammelt (unter anderem 2011/2012 als Stellvertreter Beneckes), aber selbst noch keinen Stern erkocht hat. Der aktuelle Gault Millau bewertet sein Restaurant "Simplicissimus" in Heidelberg mit 14 Punkten ("sehr gute Küche"). Damit liegt es zwei Punkte unter dem Gourmetrestaurant in Friedrichsruhe und einen Punkt unter der dortigen Jägerstube. Dennoch hat Boris Rommel das Ziel, "erst mal den Stern zu halten". Auch wenn er sich "noch nicht weiter aus dem Fenster lehnen will" und betont, er habe "keine Vorgaben" bekommen, soll es für den ambitionierten Koch "irgendwann weiter nach oben gehen". Dafür sieht er in Friedrichsruhe "hohes Potenzial". So sei die Küchen-Hardware "eine der besten, die ich bisher gesehen habe" und Dominique Metzger "einer der besten Maîtres".

In seiner neuen Aufgabe sieht Rommel "eine einmalige Chance, die ich nutzen will". Derzeit ist er dabei, ein "neues und etwa doppelt so großes Küchenteam zusammenzustellen". Auch kulinarisch will Rommel einiges ändern und vor allem im Gourmet-Restaurant "Gas geben". So will er auf Basis einer "klassisch französischen Küche mit modernen Einflüssen" künftig etwas frecher aufkochen, "mehr Pep" reinbringen und eine "eigene Handschrift" zeigen. Wie Benecke ist Rommel für Gourmetlokal, Jägerstube, Spa-Restaurant, Waldschänke und Bankett/Catering zuständig. "Ich weiß, dass das extrem viel Arbeit ist, aber ich kenne die Betriebsstruktur und denke, dass das zu schaffen ist", gibt er sich optimistisch.

Boris Rommel wird neuer Küchenchef in Friedrichsruhe.Foto: privat
Boris Rommel wird neuer Küchenchef in Friedrichsruhe.Foto: privat
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