Stimme+
Künzelsau
Lesezeichen setzen Merken

Ehrenamtliche schaffen neue Freizeitattraktion in Künzelsau

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Der neue Natur-Erlebnis-Pfad auf den Taläckern bietet Spiel und Spannung. Die Einrichtung ist ein positives Beispiel dafür, wie mit ehrenamtlichem Engagement und geringen finanziellen Mitteln ein neues Freizeitangebot geschaffen wurde.

Von Renate Väisänen
Wurfspiele mit Holzringen und Bällen: Natürlich kann man, wie der vierjährige Florian Gleiter hier zeigt, die Ringe auch zweckentfremden.
Fotos: Renate Väisänen
Wurfspiele mit Holzringen und Bällen: Natürlich kann man, wie der vierjährige Florian Gleiter hier zeigt, die Ringe auch zweckentfremden. Fotos: Renate Väisänen  Foto: Renate Väisänen

Wolkenverhangen ist der Himmel über den Künzelsauer Taläckern an diesem Nachmittag. Es regnet. Kein Grund für Beate Fix, daheimzubleiben. "Seit ich von dem neuen Natur-Erlebnis-Pfad gehört habe, möchte ihn mir unbedingt anschauen", sagt die Künzelsauerin. Zwei Stunden hat Manfred Lochner hingegen gerade mit seinen Enkelkindern auf den Waldwegen des Künzelsauer Novums verbracht. Und wie war der erste Eindruck? "Es war toll. Die Kinder sind begeistert", sagt der Gaisbacher. "Cooler Pfad. Man kann sich da Kärtchen an den verschiedenen Stationen mit Stempeln versehen. Und man lernt viel über die Natur innerhalb des Waldes", lautet auch das Fazit von Lochners zehnjährigem Enkel Valentin.

Dass immer genügend Stempelkarten in den naturbelassenen Holzkästchen an der ersten Station liegen, dafür ist Diana Gleiter heute verantwortlich. Mit dem Auto macht sie zusammen mit Sohn Florian ihre Kontrollrunde. Die Waldwege sowie die verschiedenen Stationen des Pfades kennt die Amrichshäuserin mittlerweile wie ihre Westentasche. Und das ist nicht weiter verwunderlich: Denn der Initiative und dem Engagement von Diana Gleiters Familie sowie fünf weiteren Familien ist es zu verdanken, dass es den rund 3,5 Kilometer langen Pfad überhaupt gibt.

Pfad lädt dazu ein, die Natur zu erkunden

Diana Gleiter zeigt das Schild, das allen Helfern und Sponsoren gewidmet ist.
Diana Gleiter zeigt das Schild, das allen Helfern und Sponsoren gewidmet ist.  Foto: Renate Väisänen

Die Freizeiteinrichtung ist ein positives Beispiel dafür, wie mit ehrenamtlichem Engagement, mit 5000 Euro aus dem Künzelsauer Bürgerbudget 2019 und der Unterstützung von Sponsoren ein neues Freizeitangebot für die Allgemeinheit geschaffen wurde. Noch dazu eins mit pädagogischem Ansatz: Der Natur-Erlebnis-Pfad lädt Menschen dazu ein, die Natur zu erkunden.

Wie aber entstand die Idee dazu? "Letztes Jahr haben wie in der Nähe von Crailsheim einen ähnlichen Pfad kennengelernt. Wir haben uns gefragt, warum es bei uns in Künzelsau nicht auch so einen tollen Pfad gibt", berichtet Gleiter. "Eine Woche später lasen wir in der HZ, dass für das Bürgerbudget Projekt-Vorschläge eingereicht werden können. Unser Gedanke war sofort: Das würde doch zum Bürgerbudget passen", berichtet die 38-Jährige. Nachdem das Projekt vom Gemeinderat für förderungswürdig befunden worden sei, habe man den Plan für den Pfad grob umrissen. Grünes Licht zur Realisierung habe dann die darauffolgende Bürgerabstimmung gegeben.

"Die Strecke zu finden, gestaltete sich dabei am schwierigsten. Erst hatten wir den Trimm-dich-Pfad im Auge", erinnert sich Gleiter. Davon hätte der Stadtförster abgeraten. Die Gefahr, die aufgrund der zahlreichen Eichen dort durch den Eichenprozessionsspinner ausgehe, sei zu groß.

An den Stationen gibt es Wissenswertes über den Wald zu erfahren

Ein Rahmen für ein Erinnerungsfoto findet sich an einer der letzten Stationen.
Ein Rahmen für ein Erinnerungsfoto findet sich an einer der letzten Stationen.  Foto: Renate Väisänen

Als die Strecke endlich festgestanden habe, sei die Corona-Kontaktsperre verhängt worden. "In Kleingruppen und mit Maske wurde dann gearbeitet und sich über den Nachrichtendienst Whatsapp ausgetauscht", erzählt Gleiter. Da waren die fleißigen Helfer schon mit Bagger, Motorsäge oder Hobel zugange.

Die Stationen im Wald sind vielfältig und spannend: Obwohl Gleiters vierjähriger Sohn schon viele Stunden auf dem Pfad verbracht hat, erklimmt er immer noch gerne den Hochsitz und späht mit den Fernrohr nach den Tieren des Waldes, webt am Naturwebrahmen, betätigt das Baumtelefon oder wirft Bälle und Ringe in die aufgestellten Körbchen. Florian kennt auch schon die Antworten zu den zahlreichen Fragen, die entlang des Pfades das Wissen des Spaziergängers über den Wald prüfen. Und was gefällt dem Vierjährigen am allerbesten am Natur-Erlebnis-Pfad? "Die Brücke zu den Bilderrahmen. Die haben nämlich der Opa, mein Bruder Nico und ich gebaut", sagt der kleine Künzelsauer stolz.

 

Adresse 

Der Waldparkplatz, von wo aus der Weg zum Natur-Erlebnis-Pfad ausgeschildert ist, befindet sich in der Hermersberger Straße in Künzelsau-Taläcker.

 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben