Durchbruch beim Peka-Areal
In Künzelsau sind beim künftigen Quartier an der Stadtmauer nur noch Feinabstimmungen nötig. Der Baustart ist für Frühjahr 2018 geplant.

Anfang Juni 2015 sitzt Bürgermeister Stefan Neumann gut gelaunt im Bagger und schaufelt Erde von einem Haufen auf den anderen. Bei strahlendem Wetter beginnen die Abrissarbeiten der letzten bestehenden Gebäude auf dem Peka-Areal. Doch die Pläne, den Investoren das Gelände in der Innenstadt durch die Einebnung schmackhaft zu machen, zerschlagen sich erneut.
Gut zwei Jahre später stehen Stefan Neumann und Christian Neudeck wieder bei gutem Wetter auf dem Areal, und diesmal zweifelt keiner daran, dass die Bebauung des attraktiven Geländes zwischen Hauptstraße und Sparkasse gelingt. "Ich bin zuversichtlich, dass wir spätestens im zweiten Quartal 2018 den ersten Spatenstich setzen können", ist sich Christian Neudeck, Projektentwickler der Activ Immobilien GmbH (Activ-Group), sicher.
Mieter stehen fest
"Wir sind uns grundsätzlich einig und bereits in der Feinabstimmung", bestätigt Bürgermeister Stefan Neumann. Auch die Mieter, die in das neue Quartier an der Stadtmauer einziehen werden, stehen inzwischen praktisch fest.
Hauptmieter wird der Drogeriemarkt Müller, der bereits in der Hauptstraße eine Filiale hat und seit Jahren großes Interesse an der Übersiedlung in einen Neubau auf dem Gelände bekundet. Müller wird das gesamte Erdgeschoss mit 1700 Quadratmetern Fläche mieten und noch einige Büros im ersten Obergeschoss einrichten. Eine Krankenkasse richtet im neuen Quartier ein Gesundheitszentrum mit Koch- und Rückenschule ein und das Notariat Künzelsau wird die restliche Fläche belegen. "Genau genommen haben wir sogar mehr Nachfrage, als wir befriedigen können", betont Christian Neudeck.
Eigentumswohnungen im Dachgeschoss
Im Dachgeschoss entstehen zudem zwölf bis 15 hochwertige Eigentumswohnungen. 30 oberirdische Parkplätze und eine Tiefgarage mit 100 Plätzen runden das künftige Quartier an der Stadtmauer ab.
"Wir arbeiten jetzt noch an der Fassadengestaltung. Dazu hat der Gestaltungsbeirat einige Anregungen gemacht", betont Stefan Neumann. Der Beirat mit dem Stuttgarter Architekten Professor Wolfgang Schreiber an der Spitze war eingerichtet worden, um den Gestaltungsprozess zu begleiten.

In der benachbarten Villa Schwab, die ebenfalls von der Activ-Group vermarktet wird, soll ein Gastronomiebetrieb mit Biergarten Einzug halten. Die Abstimmungen mit dem Landesdenkmalamt laufen. "Damit beleben wir zusätzlich den freien Platz auf dem Areal", freut sich Stefan Neumann.
Insgesamt 14 bis 15 Millionen Euro wird das Projekt kosten, die Activ-Group bleibt Besitzer der Immobilie, die Verträge mit den Mietern im Neubau werden langfristig abgeschlossen.
Zweiter Anlauf
Für die Activ-Group aus Schemmerhofen im Landkreis Biberach ist es bereits der zweite Anlauf, das Peka-Areal zu vermarkten. Im Jahr 2012 hatte der Gemeinderat allerdings dem Konkurrenten Ten Brinke den Zuschlag erteilt, der auf dem Gelände ein ehrgeiziges Projekt geplant hatte. Doch daraus wurde nichts. Nachdem die Stadt auf Grund der Finanzkrise die Pläne zurückzog, in dem Neubau eine städtische Bibliothek zu errichten und sich die zweigeschossige Tiefgarage als nicht finanzierbar erwies, wurde im Frühjahr 2015 der Kaufvertrag mit Ten Brinke aufgelöst. Anschließend scheiterten weitere Verhandlungen mit verschiedenen Investoren.
"Wir standen immer miteinander im Kontakt, schließlich sind wir nicht nachtragend. Und jetzt sind wir zufrieden, dass alles wohl in trockenen Tüchern ist", unterstreicht Christian Neudeck. Und auch Stefan Neumann dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein. Schließlich begleitet ihn das leer stehende Peka-Areal seit Beginn seiner Amtszeit.
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