Stimme+
Sanierungsprogramm
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Ehemaliges Silo soll Wohnturm werden: Das sind die Pläne für das Bahnhofsumfeld in Dörzbach

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Dörzbach sucht Ideen, wie das Bahnhofsumfeld um die Jagsttalbahn aufgewertet werden kann. Der Siloturm der Bageno soll zum Wohnturm werden.

Ihren Raiffeisenmarkt in Dörzbach hat die BAG geschlossen, der Turm indes könnte in absehbarer Zeit für Wohnungen umgebaut werden.
Fotos: Archiv/ Ludwig
Ihren Raiffeisenmarkt in Dörzbach hat die BAG geschlossen, der Turm indes könnte in absehbarer Zeit für Wohnungen umgebaut werden. Fotos: Archiv/ Ludwig  Foto: Ludwig, Tamara

Im kleinen Dörzbach hat man (mal wieder) Großes vor, auch wenn das in der finanzschwachen Kommune grundsätzlich nur über Fördertöpfe geht. Nach fünf Jahren Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) hat es Dörzbach vergangenes Jahr ins städtebauliche Sanierungsprogramm des Landes geschafft.

"Im ersten Anlauf, das ist nicht üblich", betont Stadtplaner und Landschaftsarchitekt Thomas Sippel. Als Grund dafür sieht Sippel das Gebiet um den historischen Bahnhof der Jagsttalbahn. Dort bieten sich viele Möglichkeiten, denn es dominiert ein Mix aus Wohnen und Gewerbe mit unattraktiven Brachflächen, Industrieüberbleibseln und Gebäuden mit Sanierungspotenzial.


Wünsche und Ideen für Bahnhofsareal in Dörzbach gesammelt

Wie das Areal irgendwann aussehen könnte, darüber tauschen sich Planer und Verwaltung seit geraumer Zeit auch mit den Bürgern aus. Es gibt Infoveranstaltungen und einen "runden Tisch", unter anderem mit Vertretern aus Bevölkerung. Erste Wünsche und Ideen wurden gesammelt, wie ein Spielplatz, eine Gastronomie am Bahnhof oder auch eine Art Ausstellungshalle, in der die Geschichte der Jagsttaltbahn modern aufbereitet wird.

Stadtplaner Thomas Sippel hat das Areal in drei Bereiche aufgeteilt. Die Pachtflächen der Jagsttalbahn, sprich Schienenanlage samt historischem Lokschuppen, bleiben von der Planung unberührt. Dann gibt es den Realisierungsteil, in dem auch das Bahnhofsgebäude liegt. Hier wünscht sich die Gemeinde eine städtebauliche Aufwertung, unter anderem attraktive Aufenthaltsbereiche und ein neuer Busbahnhof sollen hier gestaltet werden.

Wenig Einfluss auf private Vorhaben

Bei einer Infoveranstaltung im Januar hatten sich bei Eiseskälte Einwohner, Bürgermeister und Planer zu einem Rundgang im Sanierungsgebiet aufgemacht.
Bei einer Infoveranstaltung im Januar hatten sich bei Eiseskälte Einwohner, Bürgermeister und Planer zu einem Rundgang im Sanierungsgebiet aufgemacht.  Foto: Ludwig, Tamara

Im Ideenteil sind überwiegend private Wohngebäude zu finden, die Gemeinde hat hier also wenig Einfluss darauf, ob die Eigentümer das Sanierungsprogramm nutzen oder nicht. Steffen Moninger von der Landsiedlung Baden-Württemberg, der Eigentümer zum Förderprogramm berät, verrät aber: "Es gab schon einige Gespräche." Ein weiteres positives Vorzeichen für den Ideenteil: Die Bageno habe zwar ausgeschlossen, den Silo-Turm des inzwischen geschlossenen Lagerhauses mit Raiffeisenmarkt zu veräußern. Doch soll das Gebäude nach derzeitigem Stand für Wohnungen umgebaut werden. Der Fördertopf kann hierfür auch von der Genossenschaft angezapft werden.

Sowohl für den Realisierungs- wie auch den Ideenteil hat der Gemeinderat nun eine sogenannte Mehrfachbeauftragung beschlossen. Eine Auswahl an Planungsbüros aus dem Bereich Städtebau und Landschaftsarchitektur haben somit den Auftrag erhalten, ihre Visionen für das Areal einzureichen. "Es braucht ein Gesamtbild, wo man hin möchte", erläutert Sippel. Im Realisierungsteil solle es ganz konkret werden, im Ideenteil gehe es um Vorschläge ohne Muss.

Herausforderungen gibt es einige, etwa eine barrierefreie Fläche für drei Busse in Reihe. Denn das fordert der Landkreis für den Busknotenpunkt. "Das sind 40 laufende Meter", so Sippel. Viel Platz, allein für Busse. Zwischen Grundschule und Busbahnhof müsste zudem ein Gehweg geschaffen werden, der einen sicheren Schulweg gewährleistet. "Wir sind gespannt, welche Lösungen die Büros finden", so Sippel.

Und so geht es weiter: Die Fachplaner haben nun Zeit bis 2. September, ihre Entwürfe einzureichen. Dann entscheidet eine Jury aus Fachleuten, Bürgern und Vertretern der Gemeinde über die Sieger. Im Oktober sollen die besten Entwürfe dann in einer Ausstellung präsentiert werden.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben