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Öhringen
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Diffuses Stimmungsbild im Öhringer Gemeinderat bei Windkraft in der Karlsfurtebene

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Der Gemeinderat stimmt nach längerer Diskussion fünf weiteren Anlagen von Abo-Wind in Karlsfurtebene zu. Nicht alle Räte sind begeistert.

So diffus, wie sich hier die Windanlagen präsentieren, so war auch die Stimmung vor dem Beschluss im Gemeinderat. Letztlich hat das Gremium sein Einvernehmen erteilt.
Foto: privat
So diffus, wie sich hier die Windanlagen präsentieren, so war auch die Stimmung vor dem Beschluss im Gemeinderat. Letztlich hat das Gremium sein Einvernehmen erteilt. Foto: privat  Foto: Wandern mit d'r Gaby un em Erich

Das mit dem Abstimmen im ist Öhringer Gemeinderat (trotz mittlerweile farbiger Stimmkarten) so eine Sache: Erst nachdem schon über den nächsten Beschlussvorschlag abgestimmt war fiel es auf, dass der erstformulierte doch bereits eine Mehrheit gefunden hatte. Mit 17 Ja-Stimmen bei zwölf Gegendstimmen und sechs Enthaltungen wohl eine knappe. Aber Mehrheit ist Mehrheit.

Einvermehmen erteilt

Und so steht nun fest: Die Stadt Öhringen erteilt ihr Einvernehmen zu den fünf Windkraftanlagen in der Karlsfurtebene, die Abo-Wind bauen will. Der Antrag für insgesamt neun Anlagen war im Mai 2015 bereits gestellt worden. Das Landratsamt hatte erst im Oktober vier abgelehnt. Dagegen klagt Abo-Wind nun und wirft der Genehmigungsbehörde Verzögerungstaktik vor. Die Entscheidung sei unrechtmäßig, befand Unternehmenssprecher Daniel Duben. Bereits im Juni hatte das Unternehmen beim Verwaltungsgerichtshof in Stuttgart eine sogenannte Untätigkeitsklage erhoben.

Veränderte Planung

Für die aktuell zur Debatte stehenden fünf Anlagen hat das Landratsamt ergänzende Unterlagen gefordert. Deshalb musste der Gemeinderat nochmal darüber befinden.

"Selbst wenn wir uns dagegen stellen, werden sie genehmigt", betonte Peter Hohl (UNS/Grüne) die letztliche Entscheidungsgewalt des Landratsamtes. Eine Ablehnung wäre eine reine Symbolhandlung, sagt er und verweist auf das Flächennutzungsplanverfahren, das sich lange hingezogen hat.

Auch Otto Weidmann (FWV) sagt: "Diese fünf Windräder werden vom Landratsamt genehmigt". Er sieht sich im Zwiespalt. Einerseits wolle man die Energiewende, Photovoltaik und Windkraft. Andererseits seien Standorte wie die im Hardthäuser Wald geeigneter als die nahe beim Naturschutzgebiet und weithin sichtbar an der Hangkante. "Ein hochsensibler Bereich", findet Weidmann. Die Freien Wähler stimmten uneinheitlich ab.

Von Wunsch und Wirklichkeit

Anton Baron (AfD) ist kein Freund von Windkraft im Süden, "wo doch jeder weiß, dass es im Norden mehr Wind gibt". Roland Weissert (CDU) findet wohl auch Windräder nicht schön. Doch alle stünden in der Verantwortung, die Energiewende einzuläuten. Irmgard-Kircher-Wieland stimmte im Sinne des Michelbacher Ortschaftsrats Klaus Hornung hatte zuvor erklärt, dass sich der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am 7. Dezember mit dem Thema befasst habe und strikt gegen die zwei Windräder nahe der Viehweide sei.

Das unterstützt Jens Krecht (LBÖ). Er fahre jeden Tag - meist auch mit dem Rad - dort hoch zur Arbeit und kenne die Artenvielfalt in diesem Bereich. Die Windräder seien dafür der "Sargnagel", bedauert Krecht.

Der Alternativvorschlag zur Genehmigung von fünf Anlagen wäre gewesen, die beiden Anlagen bei der Viehweide außen vor zu lassen.

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