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Die Region im Blütenrausch

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Wo steht der schönste Blütenbaum? Ein Streifzug durch die Region, wo Birne, Apfel und Kirsche in voller Blüte stehen. Erinnerungen aber auch an die Frostnacht vor genau einem Jahr.

Von Yvonne Tscherwitschke und dpa

 

Wo steht der schönste Blütenbaum? Das ist gerade eine schwere Frage. Kaum hat man ein Prachtexemplar gefunden, tun sich neue Ausblicke auf traumhafte Blütenbälle auf. Die fast schon sommerlichen Temperaturen machen dem Senior-Hund zu schaffen. Umso mehr Zeit bleibt, die Apfel-, Birnen- und Kirschbäume zu bewundern, die in voller Blüte stehen. Schafe weiden unter einem Dutzend knorriger Apfelbäume bei Weißlensburg. Rinder reiben ihren Rücken an den Stämmen. Ein Windhauch fährt durch die Zweige. Wie Schnee rieseln die Blütenblätter zu Boden. Erinnerungen an die Frostnacht vor genau einem Jahr kommen hoch.

30 Grad Unterschied

Von Frost ist derzeit keine Spur. Selbst die Nächte sind schon lau. Schwaden wabern am frühen Morgen durch das Kochertal, geben den Blick frei auf die weißen Obstbäume und die gelbgrün austreibenden Ufergehölze. Gelber Löwenzahn sprengelt die sattgrünen Wiesen. Entlang des Radwegs von Ohrnberg nach Öhringen komponieren Bäume, Fels und Fluss schöne Bilder. Es riecht nach Bärlauch. In gleichmäßigen Bögen sind die Reben an Gol- und Lindelberg angebunden. Hier, zwischen den Weinbergen, sind die Obstbäume schon besonders weit. Spaziergänger sind auf den steilen Wegen Richtung Windischenbach unterwegs. Unter einem besonders mächtigen Birnbaum steht ein "Durchfahrt verboten-Schild". Es ist durchlöchert.

Spaziergang mit Fernblick

Weiter geht es Richtung Stöckig. Vom Klingenhof aus hat man einen herrlichen Blick Richtung Öhringen links und Heuberg rechts. Die Türme der Stiftskirche sind von Blütenwolken umgeben. Unterhalb des Charlottenschlösschens sieht es aus, als hätte ein Riese auf den grünen Wiesen mit weißen Bällen gespielt.

Dem Parkplatz-Schild unter einem hohen Birnbaum ist Julia Grol gefolgt. Die Unterländerin genießt beim Spaziergang durch die Hälden den Blick auf das Brettachtal. Auf der gegenüberliegenden Hangseite ragt der Bretzfelder Wasserturm aus einem Blütenmeer. Dort ist das Ziel der Blütenreise: Nicht der schönste, sondern die schönten Blütenbäume sind gefunden: 350 wundervolle Sauerkirschbäume stehen oberhalb von Waldbach. Was für ein Duft! Bienen summen, Hummel brummen. Ein Imker hat seine Völker hier abgestellt und ein Hummelhotel dazu. Bienen, erklärt Fritz Moll, fliegen erst, wenn es warm ist, Hummel sind nicht so empfindlich. Dem Windischenbacher gehört das Baumstück, ein Erbe seiner Mutter. "Frostspanner und Kirschblütenmotten könnten schon schaden", erklärt der Obstbauer im Nebenerwerb. Saft will er aus den Sauerkirschen machen, die in Demeterqualität reifen.

Bildergalerie: Wintereinbruch im April 2017


 


Wetter: Hoch „Norbert“ sorgt für ein sommerliches Wochenende

Ist schon Sommer, oder was? Sonne satt und bis 30 Grad warm, so soll das Wetter bis Sonntag in ganz Deutschland sein. „Beachtliche Werte für April“, erklärte ein Wetterexperte. Das ist das perfekte Wetter zum Baden, Grillen oder Spielen im Freien. Der Grund für den Sommer mitten im April ist ein kräftiges Hoch namens „Norbert“.

Doch ab nächster Woche beenden Gewitter und Schauer die erste Schönwetterphase des Jahres, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD)  berichtete. Das mächtige Hoch mit Zentrum über Deutschland dehne sich von der Iberischen Halbinsel über das südliche Skandinavien bis Griechenland aus.

„Besonders in Deutschland, in direkter Nähe zum Machtzentrum, lassen stärkere absinkende Luftmassen derzeit kaum Wolken zu, sodass die Sonne nahezu ungehindert scheinen kann“, erklärte DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel.

Zusätzlich zur Erwärmung durch Sonne fließe warme Luft aus subtropischen Gegenden nach Deutschland ein. Das lässt nach DWD-Angaben die Temperaturen am Freitag örtlich auch über die 30-Grad-Marke steigen. „Beachtliche Werte für April, aber noch ein Stück vom Aprilrekord von 32,9 Grad in Kitzingen oder Bad Mergentheim entfernt“, so der Wetterforscher. Dieser wurde im Jahr 2012 aufgestellt.

Laue Nächte im April

Auch nachts bleibt es lau: Die Temperaturen könnten nur auf Werte zwischen 15 und 20 Grad sinken. Bis einschließlich Samstag strahlt die Sonne warm über fast die gesamte Bundesrepublik. Am Sonntag macht sich „Norbert“ dann aber auf den Weg nach Osten und Gewitter und Schauer erobern den Himmel. „Somit geht die erste sommerliche Witterungsphase des Jahres krachend zu Ende.“ Mit dem Schlechtwetter drehe der Wind auf West bis Nordwest und bringe kühlere Luft. Die Temperaturen sinken deutlich. 

Am Donnerstag war es mit 29 Grad am nördlichen Oberrhein am wärmsten, wie der DWD am Freitag mitteilte. „Ein extremer April ist das nicht“, sagte ein DWD-Meteorologe. 

 

 

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