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Bad Mergentheim
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Deutlich mehr los in der Bad Mergentheimer Innenstadt

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Shoppen ohne Terminvereinbarung und Registrierung? Das ist ab Samstag in der Kurstadt und im gesamten Main-Tauber-Kreis möglich. In der Folge war die Fußgängerzone gut gefüllt. Wir sprachen mit dem Vorsitzenden der Citygemeinschaft, Hans-Joachim Kuhn.

Von Sascha Bickel
Hans-Joachim Kuhn
Foto: Bickel
Hans-Joachim Kuhn Foto: Bickel  Foto: Sascha Bickel

Seit Samstag gilt im Main-Tauber-Kreis: Einkaufen ist ohne negativen Test und Terminvereinbarung möglich. Der Einzelhandel hat unter Einhaltung der Hygienregeln und Maskenpflicht geöffnet. Die Inzidenz war zuvor fünf Tage lang unter 50 gelegen. Auch in der Gastronomie gab es Lockerungen. Das sorgte an diesem Wochenende für viel Betrieb – etwa in Bad Mergentheim. Hans-Joachim Kuhn, Vorsitzender der Citygemeinschaft, begrüßt das und lobt die Disziplin der Bürger. Von Samstag auf Sonntag sprang der Wert von 41,5 auf 51,4. Wenn die Inzidenz drei Tage in Folge über 50 liegt, werden die Lockerungen wieder zurückgenommen.

Welche Regeln gelten aktuell für das Einkaufen im Einzelhandel im Main-Tauber-Kreis?

Hans-Joachim Kuhn: Seit Samstag kann man in Bad Mergentheim wieder komplett ohne Einschränkungen, also ohne Test und ohne Registrierung im Geschäft, einkaufen. Lediglich die üblichen Hygienemaßnahmen wie Abstand oder Maske sind notwendig. Eine tolle Situation, die wir der Disziplin unserer Bevölkerung zu verdanken haben.

 

Wie verhalten sich die Kunden? Gab es am Samstag schon anziehende Kundenzahlen in Bad Mergentheim zu verzeichnen?

Kuhn: Bereits am vergangenen Freitag war die Erleichterung bei den Kunden deutlich zu spüren und wir hatten eine gute Frequenz. Auch die Ankündigung der Öffnung der Außengastronomie gibt das Signal, dass vieles, auf das wir lange verzichten mussten, nun wieder zurückkommt.

 

Blick in die Bad Mergentheimer Fußgängerzone an diesem Samstag: Es wurde merklich voller, nachdem Einkaufen ohne Termin und Registrierung und möglich ist.
Foto: Bickel
Blick in die Bad Mergentheimer Fußgängerzone an diesem Samstag: Es wurde merklich voller, nachdem Einkaufen ohne Termin und Registrierung und möglich ist. Foto: Bickel  Foto: Sascha Bickel

Wie geht es dem Einzelhandel in Bad Mergentheim nach dem Lockdown?

Kuhn: Wir haben aufgrund der Unterstützung der Stadtverwaltung sowohl bei den Öffnungsmöglichkeiten, wie bei den umfangreichen Testmöglichkeiten auch in schwierigen Zeiten noch den einen oder anderen Umsatz machen können. Insgesamt ist es aber doch eine Belastung gewesen, an der die meisten Betriebe die nächsten zwei bis drei Jahre arbeiten müssen, um diese wirtschaftlichen Defizite wieder auszugleichen. Da reden wir noch nicht von positiven Ergebnissen unterm Strich.

 

Ist die Kurzarbeit überall im regionalen Einzelhandel jetzt beendet?

Kuhn: So schnell wird es wohl nicht gehen. Durch die guten Frequenzen ist jedoch ein Ende abzusehen. Wenn die Entwicklung so bleibt, ist vorstellbar, dass großflächig ab Juli die Kurzarbeit beendet ist.

 

Welche Unterstützung erwarten die Einzelhändler von der Politik, den Wirtschaftsförderern, den städtischen Tourismusbeauftragten und den Bürgern?

Kuhn: Die Politik ist nach wie vor gefordert, die Betriebe, die staatlich verordnet schließen mussten, entsprechend zu entschädigen. Die Wirtschaftsförderer sollten jetzt Programme zur Revitalisierung der Innenstädte auflegen, damit die Städte nicht veröden und wir die Lebendigkeit der Innenstadt wieder zurückgewinnen. Die Tourismusbeauftragten stehen sicher schon in den Startlöchern, ihre Marketingkampagnen nun endlich zünden zu können, damit auch der Tourismus wieder auflebt. Da ist sicher bei der Bevölkerung ein hoher Bedar, mal wieder einen Kurzurlaub zu machen. Einmal mehr haben es die Bürger als Konsumenten selbst in der Hand, wo sie ihr Geld ausgeben und wohin sie damit die wirtschaftliche Entwicklung lenken. Wir finden, hier sollte die Maxime gelten: "think global, act local", sprich, global denken, aber lokal handeln.

Grenzwerte

Der Main-Tauber-Kreis hatte am 9. Mai die Grenze von 50 unterschritten, ab der Geschäfte öffnen dürfen: ohne Termine und Registrierung. Die Vorlage eines negativen Tests beim Shoppen entfällt schon ab einer stabilen Inzidenz unter 100. Das Landratsamt machte am 13. Mai bekannt, dass diese fünf Tage in Folge unter 50 liegt. Damit konnte der Einzelhandel ab 15. Mai öffnen. Anders als bei der Bundesnotbremse (100, 150 und 165), zählen bei der Umsetzung von Lockerungen unter 50 nicht Werktage und die zeitversetzten RKI-Zahlen, sondern Kalendertage und die aktuellen Landeswerte. rei

 
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