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Brunnen prägen Bild der Stadt

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Zierbrunnen und Wasserlauf erfreuen Klein und Groß

Von Bettina Henke
Der Graf-Albrecht-Brunnen am Öhringer Marktplatz ist der größte und älteste sichtbare Brunnen der Stadt. 1554 erbaut, diente er ursprünglich der Trink- und Löschwasserversorgung. Heute ist er ein reiner Zierbrunnen.Fotos: Bettina Henke
Der Graf-Albrecht-Brunnen am Öhringer Marktplatz ist der größte und älteste sichtbare Brunnen der Stadt. 1554 erbaut, diente er ursprünglich der Trink- und Löschwasserversorgung. Heute ist er ein reiner Zierbrunnen.Fotos: Bettina Henke

Öhringen - Wasser bringt Leben in die Stadt: nicht nur für die Versorgung mit Trinkwasser, zum Baden, Duschen und Putzen, sondern auch für das Wohlbefinden der Menschen. 16 sichtbare städtische Brunnen gibt es in Öhringen. Zwar haben sie nicht mehr wie in früheren Jahrhunderten die Aufgabe, die Bürger mit Trinkwasser zu versorgen. Sie prägen jedoch das Stadtbild und tragen zu dessen Verschönerung bei.

Einige von ihnen stehen an prägnanten Stellen wie der Graf-Albrecht-Brunnen auf dem Marktplatz, der Justitia-Brunnen vor dem Rathaus, der Brunnen im Schlossinnenhof oder der Hamballe-Brunnen vor dem Eingang der Hohenloher Zeitung. Andere liegen etwas verborgener wie der Löwenbrunnen im Hofgarten oder der Neptunbrunnen in der Karlsvorstadt. Und es gibt auch private Brunnen wie den vor einer Rechtsanwaltskanzlei in der Schillerstraße.

Namenlos ist der schmucke Brunnen im Innenhof des Öhringer Schlosses.
Quellheiligtum Einer, der sich intensiv mit der Geschichte der Öhringer Brunnen beschäftigt und auch von Berufs wegen mit ihnen zu tun hat, ist der Öhringer Tiefbauamtsleiter Horst Geiger. Es gibt wohl kaum einen Brunnen oder Wasserlauf in Öhringen, den er nicht kennt. Er berichtet, dass sich unter der Stiftskirche ein Quellheiligtum befindet, das Gräfin Adelheid 1037 bewogen haben dürfte, hier die Kirche erbauen zu lassen. Und auch aus dem Kirchbrünnele an der Stadtmauer im Hofgarten fließt Quellwasser. Diese Quelle, so vermutet er, dürfte der Grund gewesen sein, dass sich hier Menschen ansiedelten und Öhringen entstand.

Erst jüngst hat Geiger sämtliche Brunnenstandorte um 1869 in Öhringen aufgelistet - unterschieden in Pump- und Laufwasserbrunnen. Gespeist wurden sie aus fünf Wasserleitungen, eine davon war in fürstlicher Hand.

Beliebt bei Kindern ist an heißen Tagen der Wasserlauf in der Bahnhofstraße.
Beliebt bei Kindern ist an heißen Tagen der Wasserlauf in der Bahnhofstraße.
Ströllerbach Der größte und älteste sichtbare Brunnen in Öhringen ist der Graf-Albrecht-Brunnen am Marktplatz. Erbaut 1554 diente er ursprünglich für die Versorgung mit Trink- und Löschwasser. Heute ist er wie die anderen Öhringer Brunnen ein reiner Zierbrunnen. Gespeist wird er von der Ströllerbachleitung - der ältesten und mit 1610 Meter längsten Wasserleitung der Stadt. „Sie ist auf alle Fälle so alt wie der Marktbrunnen“, weiß Geiger, „ein Kind der Renaissance“. Der Ströllerbach entspringt östlich von Öhringen. Nur rund 80 Meter, wo er aus der Erde tritt, wurde 1577 die Brunnenstube errichtet, um das Trinkwasser zu schützen. Sie ist bis heute in Betrieb. Der Ströllerbach, der rund sechs Sekundenliter liefert, speist heute nicht nur alle städtischen Laufwasserbrunnen, sondern auch den äußerst beliebten Wasserlauf in der Bahnhofstraße. Vor wenigen Jahren bei der Sanierung der Bahnhofstraße gebaut, ist er das beste Beispiel dafür, wie Wasser das Stadtbild beleben kann. Bei schönem Wetter spielen Kinder an ihm, so mancher kleine „Nacktfrosch“ erfrischt sich an heißen Sommertagen in seinem Nass.

Der Hamballe-Brunnen erinnert an das berühmte Öhringer Schlitzohr.
Pumpe Erreicht das Wasser vom Ströllerbach die Laufwasserbrunnen durch das natürliche Gefälle, werden in wasserarmen Zeiten einige Brunnen der Stadt von der Kirchbrunnenquelle, die sich unter der Tiefgarage im Schloss befindet, mittels einer Pumpe zusätzlich versorgt. Dieses Wasser kommt bis zum Marktplatz oder zum Löwenkopfbrunnen am Oberen Tor.

„Die Öhringer Brunnen sind preisgünstig. Wir nutzen das, was uns die Natur zur Verfügung stellt“, unterstreicht Horst Geiger. Nur wenige 1000 Euro müssten pro Jahr in Wartungskosten für die Brunnen und Stromkosten für die Pumpe gesteckt werden. Im Winter werden die Brunnen und der Wasserlauf wegen der Frostgefahr stillgelegt. „Sonst gehen Leitungen und Brunnen kaputt.“

  
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