Bretzfeld diskutiert die Anschaffung von Notstromaggregaten
Die Gemeinde Bretzfeld bereitet sich auf mögliche Energieengpässe im Winter vor.

Aus dem Wirtschaftsministerium sei den Kommunen geraten worden, Notstromaggregate zu beschaffen, um für eine mögliche Energieknappheit im Winter gerüstet zu sein, berichtet Hauptamtsleiter Benjamin Offenberger den Gemeinderäten bei der jüngsten Sitzung Ende vergangener Woche. Er erbittet die Freigabe, in die entsprechende Planung einsteigen zu können.
Wenig Handreichung
Bis dato, so Offenberger, hätten die Kommunen nur wenig Handreichung seitens des Ministeriums und des Landratsamtes. Er erwartet, dass sich das ändert, nachdem an diesem Montag entsprechende Gespräche mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann stattgefunden haben.
Offenberger berichtet den Gemeinderäten, dass Gespräche mit der Freiwilligen Feuerwehr geführt worden seien. Von dort sei die Anregung gekommen, keine festen Aggregate, sondern flexible auf Anhängern zu beschaffen.
Offenberger rechnet mit Ausgaben zwischen 50.000 und 100.000 Euro. "Wir sollten nicht zu lange warten, damit der Markt nicht leer ist. Wenn wir erst im September nach der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause einsteigen, dann wird es zu spät", erklärt der Hauptamtsleiter.
Über 500 Häuser werden mit Gas beheizt
Prinzipiell sehen das die Räte so auch. Nachfragen gibt es für wen oder was die Notstromaggregate seien (Lorenz Weibler, CDU). Offenberger erklärt, dass es 540 Häuser gebe, die mit Gas geheizt werden. "Da müssen wir überlegen, ob wir die Menschen dann in der Schule unterbringen, so es kein Gas gäbe." Die Schule wird mit Pellets beheizt. Deshalb fragt Jürgen Kienzle (FWV) nach: "Das eine ist Strom, das andere die Heizung. Schließen wir dann elektrische Heizkörper an?" Das bringe Probleme mit sich, weiß Jürgen Wiedel (FWV). Würden alle Menschen in einem Straßenzug Radiatoren einstecken, würde das das Stromnetz überlasten.
Feuerwehr und kritische Infrastruktur
Die Aggregate wären vor allem wichtig, damit die Feuerwehr einsatzbereit bleibe, sagt Offenberger. Bernd Weibler gibt zu bedenken, dass es mit einem Notstromaggregat nicht getan sei, es müssten auch Einspeisemöglichkeiten geschaffen werde. Gemeinderat und Feuerwehrmann Tobias Bechle (FWV) weist darauf hin, dass es auch darum gehe, kritische Infrastruktur zu schützen.
Dafür werde Strom benötigt. Auch beispielsweise für die Alarmierung. Lorenz Weibler wundert sich, dass das nicht von einer übergeordneten Stelle für alle Städte und Kommunen organisiert wird. "Letztlich fällt es auf die Kommune zurück, wenn es nicht funktioniert", sagt Offenberger.