Black Friday: An Rabattaktion scheiden sich die Geister
Händler in Öhringen und Künzelsau befinden angesichts der Rabatt-Aktion Black Friday zwischen Zugzwang und dem Weihnachtsgeschäft. Wer macht mit?

Seit bald zehn Jahren hat Black Friday den Sprung über den großen Teich geschafft. Während der Black Friday in den USA größtenteils im stationären Einzelhandel stattfindet, waren in Deutschland viele Rabatte beim Online-Shopping angeboten worden. Inwiefern hält die Rabattschlacht Einzug in den Kreis?
Klaus Geiger, der Verkaufs- und Marktleiter von Euronics XXL in Öhringen berichtet, im Elektronik-Markt habe man die Black Week bereits vergangene Woche begonnen. Freitag und Samstag sei es "super gelaufen" und man wäre "angenehm überrascht", erklärt Geiger. "Gerade im Bereich von Tablets und Fernsehern können wir eine erhöhte Kundenfrequenz und gestiegene Umsätze verzeichnen".
Für manche Einzelhändler liegt der Fokus eher auf dem Weihnachtsgeschäft
Anna-Maria Dietz von Öhringen.Lieblingssstadt. sagt, es sei "keine konzentrierte Aktion" seitens der Einzelhändler zum Black Friday geplant. Black-Friday-Aktionen beträfen ja eher den Online-Handel, so Dietz. "Die Läden befinden sich in der Woche vor dem ersten Advent, also steht das Weihnachtsgeschäft vor der Türe", so Dietz weiter, entsprechend fände eine große Rabattaktion jetzt keine Resonanz im stationären Handel in Öhringen.
Beim Zweiradfachgeschäft Carle heißt es, man habe derzeit keine ältere Ware mehr, die man zu Schnäppchenpreisen verkaufen könne. Läge das anders, würde man sich an den Rabattaktionen beteiligen. Generell müsse das jeder Einzelhändler selbst entscheiden. Ähnlich klingt es bei Jysk, dem ehemaligen Dänischen Bettenlager: Während online auf der Konzernseite der Black Friday aufgeführt wird, heißt es von der Künzelsauer Filialleitung, man werde nicht dabei sein.
Eine Chance, die Kauflaune anzukurbeln
Patrick Köhler ist neuer Vorstand der Werbegemeinschaft Künzelsau, einem branchenübergreifenden Zusammenschluss von Einzelhändlern. Mitglieder der Werbegemeinschaft würden an der Black-Shopping-Week teilnehmen und attraktive Preise anbieten. "Erstmals waren wir 2020 am Start, als durch die Pandemie die Kaufstimmung gedämpft war", berichtet Köhler. "Wir wollten Frequenz in die Läden bringen". Natürlich sei bei solch einem Zusammenschluss nicht möglich, eine gemeinsame Linie wie "20 Prozent auf alles" zu fahren. Laut Köhler bewerbe die Gemeinschaft zwar den Verkauf zwischen Donnerstag und Samstag, "aber die Mitglieder behalten ihre Eigenständigkeit", sagt Köhler. Man habe eine gemeinsame Grafik für Werbemittel entwickelt, und wolle die "Eintrittsbarriere gering halten". Das gilt sowohl für die mitmachenden Mitglieder des Vereins, wie auch für die Kunden.
Wie blickt Köhler dabei terminlich auf das nahende Weihnachtsgeschäft? Klar ist: "Amazon legt halt vor" und "wenn ich mir den Termin heraussuchen dürfte, würde ich die Rabattaktion zeitlich anders legen", sagt Köhler. Dennoch gelte, "es sind noch fünf bis sechs Wochen bis Weihnachten - ich glaube nicht, dass alle ihre Geschenke jetzt bereits kaufen werden", erklärt Köhler.
Begriffserklärung
Black Friday (schwarzer Freitag) wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving genannt. Im Einzelhandel ist das eine Verkaufsveranstaltung, die mit Rabatten lockt und den Umsatz ankurbeln will. Inzwischen ist die Verkaufsaktion auch in vielen westeuropäischen Gesellschaften angekommen, und findet sowohl im Online-Handel als auch im lokalen Einzelhandel statt.
Während Internet-Kaufplattformen wie Amazon diese Zeit intensiv begehen, ist der stationäre Einzelhandel nicht einheitlich daran beteiligt. das liegt auch an der zeitlichen Nähe zum Weihnachtsgeschäft.



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