Bewegung in der Gastro-Szene
Ingelfingen - Geplant war das nicht", sagt Uwe Schöller. Aber die Gelegenheit war günstig. Seit langem hat es der Besitzer der Weinstube Popp im Herzen von Ingelfingen bedauert, dass er seine Gäste im Sommer auf keiner Terrasse bewirten kann.
Kocherperle
Schwer gefallen sei dieser Schritt nicht. "Wir bleiben ja in Ingelfingen", sagt Schöller. Seine Gäste müssen sich kein neues Stammlokal suchen. Sie müssen nur ein Stück weiter gehen. Am westlichen Rand der Ingelfinger Altstadt haben die Schöllers die Kocherperle gekauft. Gastwirt Michael Kutter hatte im Sommer mit Rücksicht auf die gesundheitlichen Probleme seiner Frau den Betrieb eingestellt und einen Käufer gesucht. In Uwe Schöller hat er ihn jetzt in nächster Nähe gefunden. Nicht nur Parkplätze, sondern auch eine große Terrasse sind dort vorhanden.
Im kommenden Jahr soll es dort in dem Stil weitergehen, den "unsere Kunden von der Weinstube Popp gewöhnt sind", erklärt Uwe Schöller. Auch am neuen Standort wird sich der Gastronomiebetrieb als Familienrestaurant mit frischer regionaler Küche präsentieren. Am Angebot werde sich nichts ändern. Auch der Mittagstisch wird weiterhin angeboten.
"Es wird nicht anders, nur schöner. Große Experimente wollen wir da nicht machen", verspricht der Chef des Familienbetriebs, der zusammen mit seiner Tochter und designierten Nachfolgerin Miriam (22) die Küche managt. Lediglich die Dessertkarte soll künftig etwas üppiger werden. "Das ist ein Steckenpferd meiner Tochter", so Schöller.
Zunächst wird die Kocherperle indes renoviert. Außerdem wird das Restaurant zur Gartenseite hin erweitert, so dass für Hochzeiten und größere Gesellschaften mehr Platz ist. Auch für den Service wird die Arbeit dann leichter. Denn die Gäste werden nicht mehr auf verschiedenen Etagen bewirtet, sondern auf ebenerdigem Niveau. "Hell freundlich und luftig" soll die Atmosphäre werden und damit auch zum neuen Namen passen. Denn unter der Leitung der Schöllers wird aus der langjährigen Kocherperle wieder das Sonneck. Unter diesem Namen ist das Haus in den 50er Jahren eröffnet worden.
Möglich wurde der Ortswechsel, weil sich auch für die Weinstube Popp schnell ein Käufer gefunden hat. Das Ingelfinger Traditionshaus hat Gemü-Chef Fritz Müller gekauft, dem bereits das benachbarte Schlosshotel gehört. "Es wird Veränderungen geben, aber die Planungen sind noch nicht abgeschlossen", sagt sein Neffe Stephan Müller.
Schlosshotel
Ziel ist es, im Schlosshotel die Trennung zwischen Restaurant- und Hotelbereich besser zu gestalten. Klar ist bereits, dass der Gastraum der Weinstube erhalten bleibt ebenso wie der Eingang. Weinstube und Schlosshotel werden aber miteinander verbunden. Im Keller ist eine Weinprobierstube geplant. Im Obergeschoss sollen Gästezimmer eingerichtet werden. Ebenso im Haus hinter der Weinstube Popp, das Fritz Müller auch gekauft hat. Außerdem sollen die Übernachtungsmöglichkeiten im Schlosshotel auf rund 30 Zimmer erweitert werden.
In Weinstube und Schlosshotel (speziell im Eingangsbereich) stehen also nächstes Jahr auch Umbauten an. Los geht es frühestens im März, wenn die Schöllers mit ihrem Betrieb ins Sonneck umziehen.