Arbeiter trotzen Wind und Wetter
Die Baumgrenze hat er bereits überschritten. Noch ragt die Spitze des 75 Meter hohen Baukrans deutlich über den Betonschaft des neuen SWR-Senders auf dem 514 Meter hohen Friedrichsberg bei Waldenburg hinaus

Die Baumgrenze hat er bereits überschritten. Noch ragt die Spitze des 75 Meter hohen Baukrans deutlich über den Betonschaft des neuen SWR-Senders auf dem 514 Meter hohen Friedrichsberg bei Waldenburg hinaus. Schon von weitem grüßen Kran und Turm-Schaft hinunter auf die Hohenloher Ebene. Meter um Meter wächst der Schaft in die Höhe. „Wenn alles nach Plan läuft, ist er bis Ostern hochgezogen“, sagt Architekt Hans Becker, der die Oberbauleitung des SWR-Projektes hat. Mit 90 Metern Endhöhe ist der Turmschaft dann 15 Meter höher als derzeit der Kran. Noch fehlen mehr als 50 Meter. Bis zur Endhöhe des fertigen Senders sogar mehr als 110 Meter.
Querwaldein Schon von der Ebene aus lässt sich erahnen, dass der Senderneubau des Südwestrundfunks (SWR) mehr Turm als Türmchen ist. Wer nach gut zwei Kilometern querwaldein auf der Baustraße das eingezäunte und videoüberwachte Baugelände auf dem Friedrichsberg erreicht, staunt nicht schlecht über den gewaltigen Betonschaft. Seine 12,60 Meter Durchmesser entsprechen der Breite eines durchschnittlich großen Einfamilienhauses.
Bis Außen- und Innenschalung fixiert sind und der Eisenflechter den Bewehrungsstahl eingebracht hat, vergehen drei Tage. Dann wird betoniert, verdichtet, wenn der Beton abgebunden hat, wieder ausgeschalt, um dann wieder mit Einschalen zu beginnen. „Weil die Schaltafeln eine große Angriffsfläche bieten, macht uns zum Teil der Wind Probleme“, sagt Bauleiter Torsten Gerhard von der Eduard Züblin AG. Auch eisige Temperaturen und lange Arbeitszeiten seien für die Arbeiter nicht ohne. „Wenn wir betonieren, kann’s schon mal abends neun Uhr werden“, sagt Gerhard.
Sendetechnik „Wenn der Schaft steht, brauchen wir etwa drei Monate, um den Stahlaufsatz und den Zylinder aus glasfaserverstärktem Kunststoff zu montieren“, sagt Hans Becker. Dann wird das Betriebsgebäude hochgezogen. Er geht davon aus, dass „die bauliche Anlage bis Jahresende 2007 fertig ist“. Im Folgejahr wird die Sendetechnik ausgebaut. „Wenn alles läuft, wie wir uns das vorstellen, kann der Sender Ende 2008 ans Netz gehen“, sagt der für Sendetechnik zuständige SWR-Mann Gerhard Bosch. Nach jetzigem Stand ohne Mobilfunksender. „Technisch ist es möglich, aber derzeit ist definitiv nichts im Gespräch“, so Bosch. Und wenn, dann komme nur eine „reine Richtfunk-Verteilerstation und keine Versorgung von Handyteilnehmern in Frage“.