Alien trifft Oma mit Rollator
Örtliche Vereine bieten beim 51. Eberstaler Gemeindefasching Programm mit Liebe zum Detail

Entweder man hasst sie oder man liebt sie, die fünfte Jahreszeit. Am Samstag zeigten rund 150 Narren und Närrinnen in der Eberstaler Gemeindehalle im Sindelbachtal zweiteres. Ob als Hexe, Pirat, Nonne, Alien oder Oma mit Rollator verkleidet − sie alle kamen, um den Bräuchen der Vorfastenzeit zu frönen.
Doch nicht nur mit den Kostümen, die von ausgefallen über gewagt bis extravagant reichten, hatten sich die Faschingsbesucher viel Mühe gegeben. Auch die Location wurde von den Verantwortlichen mit Liebe zum Detail geschmückt. Durch die Girlanden an den Wänden, die Luftschlangen auf den Tischen und vor allem das an der Decke befestigte Netz mit Dutzenden Luftballons wirkte der Saal farbenfroh und festlich.
Abwechslung Für die Musik sorgte das Duo Stephan und Maurice Menig alias "Die Schwanbergstürmer" aus dem Landkreis Kitzingen. Und die heizten dem Publikum − mit deutschen Schlagern, später mit englischen Popsongs − so richtig ein. Es wurde getanzt, geklatscht, gesungen und geschunkelt.
Das Highlight des 51. Eberstaler Faschingstreibens waren jedoch die Beiträge der örtlichen Vereine. Sechs Gruppen hatten jeweils ein zehnminütiges Programm einstudiert. So traten die Turnfrauen als Hexen auf, die mitten auf der Bühne einen äußerst unappetitlich aussehenden Zaubertrank anrührten, den sie mit undefinierbaren Zutaten und Kommentaren wie "Schneckenschleim und Elixir, heut’ gehören die Männer mir" versahen. Am Ende wurde das Gemisch grün, was die sechs Druden nicht davon abbrachte, es genüsslich aus Strohhalmen zu trinken. Dies garnierten sie noch mit einem Tanz.
Auf eine andere Art Magie setzte der Liederkranz - nämlich auf die des Humors. Zwei Mitglieder führten einen Sketch auf, in dem es um Werbung für einen Schnaps ging. Manch einem dürfte der Sketch möglicherweise durch das fränkische Duo Heißmann und Rassau bekannt gewesen sein, die ihn ebenfalls zur bayerischen Fastnacht zum Besten geben. Die Eberstaler Sänger standen diesen mit ihrer Darbietung jedenfalls in nichts nach und sorgten für johlendes Gelächter.
Dichterisches Talent bewies die örtliche Feuerwehr, die Helene Fischers "Atemlos" in "Atemschutz" umgetextet hatte und dazu Szenen aus ihrem typischen Alltag präsentierte. Das kam beim Publikum so gut an, dass es eine Zugabe forderte. Die Musikkapelle hingegen kam ohne Worte bestens aus: Sie zeigte einen Sketch zum Thema Kosteneinsparung im Altersheim, der auch ohneWorte überzeugte. Die letzten beiden Beiträge standen dann wieder ganz im Zeichen der Musik, die ja auch ein unverzichtbarer Bestandteil der Faschingszeit ist. Die Kegelfrauen brachten ein Lied in schwäbischer Mundart mit dem Titel "Aber mir roichts" von den "Fehlaperlen" auf die Bühne.
Musical Moderner kamen die Mädchen und Jungen der Katholischen Landjugendbewegung daher. Sie entschieden sich für eine gelesene, gesungene und getanzte Kurzzusammenfassung des Musicals "Mamma Mia!".
Auch sie kamen an diesem Abend nicht ohne eine Zugabe von der Eberstaler Bühne.
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