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A6: Sechsspurig durch Hohenlohe

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Die Autobahn 6 soll in einem Stück mit Geld von Kleinanlegern und Großinvestoren ausgebaut werden.

Von unserem Redakteur Peter Hohl

 

"Es ist klar, dass er kommt." Glaubt man dem Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU), findet die Endlos-Geschichte vom sechsspurigen Ausbau der Autobahn A6 durch Hohenlohe in Kürze einen guten Abschluss. Vor Ostern werde Minister Alexander Dobrindt (CSU) die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans vorlegen. Darin finde sich die A6 im vordringlichen Bedarf.

Und da sich der Verkehrsminister mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) darauf geeinigt habe, die A6 in Hohenlohe als einzige Straßenbaumaßnahme in Baden-Württemberg in die Liste der ÖPP-(Öffentlich-private Partnerschaft)Projekte aufzunehmen, stehe einer Ausschreibung bis Ende 2017 und einem Baubeginn ein bis eineinhalb Jahre später nichts im Wege.

Na ja, fast nichts: Das letzte Wort hat der Bundestag. Aber hier befürchtet der Hohenloher Abgeordnete keine entscheidende Kurskorrektur mehr. Der Ausbau komme "definitiv", sagt von Stetten.

Vorgeschichte

Der geplante sechsspurige Ausbau der A6 beschäftigt die Hohenloher seit gut zwei Jahrzehnten und damit die Abgeordneten-Familie von Stetten bereits in zweiter Generation. Grund ist der stetig steigende Schwerverkehr seit dem Fall des Eisernen Vorhangs.

Nachdem sich lange Jahre wenig bis gar nichts bewegt hatte, kündigte Christian von Stetten vor Jahresfrist baldigen Vollzug an. Eine Ausschreibung im Frühjahr 2017 und ein Baubeginn 2019 sei möglich, hieß es damals. Grund war die Entscheidung von Verkehrsminister Dobrindt, den Autobahnausbau mit Geld von privaten Anlegern zu stemmen, weil dem Bund das Geld fehle.

Doch im grün-rot regierten Baden-Württemberg stieß der Plan einer ausschließlich von profitorientierten Großinvestoren finanzierten Infrastruktur auf wenig Gegenliebe. Deshalb hatte von Stetten im Herbst 2014 die Idee einer Bürgerbaugenossenschaft ins Spiel gebracht: Kleinanleger aus Hohenlohe und Großinvestoren sollen je zur Hälfte das nötige Geld - die Rede ist, je nach Quelle, von 750 Millionen bis einer Milliarde Euro - beisteuern.

Brücken

Christian von Stetten rechnet mit einer Bauzeit von fünf Jahren. Der Ausbau solle an einem Stück erfolgen, um eine noch längere Belastung mit immer neuen Bauabschnitten zu vermeiden. Dabei werde nicht nur die Fahrbahn auf sechs echte Spuren (drei in jede Richtung) verbreitert. Auch sämtliche Brücken (mit Ausnahme der Kochertalbrücke) müssten neu gebaut werden, so von Stetten. Das betrifft auch solche Brücken wie die im Raum Öhringen, die erst in jüngster Zeit mit erheblichem finanziellen Aufwand grundlegend saniert worden sind, weil sie durch den Schwerlastverkehr beschädigt waren.

 

 

 

 

 

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