Neuer Gesundheitscampus Medikün könnte eine Erfolgsgeschichte für die Stadt Künzelsau werden
Sollten die Pläne für das ehemalige Krankenhaus-Areal in Künzelsau Wirklichkeit werden, wäre das ein großer Wurf in Sachen Gesundheitsversorgung in der Kreisstadt, meint unsere Autorin.

Die Stadt Künzelsau braucht in Sachen Gesundheitsversorgung ein Erfolgserlebnis. Nicht nur, dass sie nach dem Verlust des Krankenhauses ihrer Bevölkerung eine wohnortnahe, medizinische Grundversorgung anbieten will. Sie hat sich mit dem Kauf des Klinikgebäudes auch weit aus dem Fenster gelehnt. Gute Ideen und eine hohe Motivation – beides kann man der Stadt hier nicht absprechen – sind nämlich kein Garant dafür, dass man diejenigen überzeugen kann, die das Ganze mit Leben füllen sollen. Sprich Ärzte und sonstige Anbieter aus dem Gesundheitsbereich.
Hohe Kosten rechnen sich nur, wenn der Gesundheitscampus Medikün wie geplant etabliert werden kann
Läuft es nicht wie geplant, gräbt man sich schnell ein Millionengrab. Denn nicht nur der Erwerb des Gebäudes, auch die noch laufende Renovierung und Sanierung schlagen zu Buche. Das zeigte sich jüngst im Gemeinderat, als Kämmerin Annika Kilian von einem absehbar schlechteren Ergebnis im Haushalt des Eigenbetriebs Künwerke für 2025 sprach und explizit das Medikün in der Wohnbausparte als einen Hauptverursacher benannte.
Spätestens jetzt würde die Künzelsauer Klinik zur Disposition stehen
Ein Problem ist das indes nur, wenn die Rechnung nicht aufgeht. Denn kann die Stadt ihren Gesundheitscampus wie geplant umsetzen und etablieren, und danach sieht es im Moment aus, lohnt der Invest allemal. Das verlorene Krankenhaus ersetzt das sicher nicht. Doch wer die Gesundheitspolitik verfolgt, weiß, dass die Klinik spätestens jetzt zur Disposition gestanden hätte.

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