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Maislabyrinth in Westernbach
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Römisches Maislabyrinth in Westernbach: Geschichte entdecken und Rätsel lösen 

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Im Maisfeld in Westernbach bei Zweiflingen entsteht ein Labyrinth zur Feier der Anerkennung des Limes zum Welterbe. Dabei sollen kleine Rätsel Spaß an der Vergangenheit wecken und die Geschichte des Limes spielerisch näher bringen.

Von alh
Das Bild des römischen Soldaten stammt aus einem Archäologie-Wimmelbuch. Damit man sich das Kunstwerk auch anschauen kann, wird es am Fuß der Figur einen etwa zweieinhalb Meter hohen, begehbaren Wachturm geben.
Das Bild des römischen Soldaten stammt aus einem Archäologie-Wimmelbuch. Damit man sich das Kunstwerk auch anschauen kann, wird es am Fuß der Figur einen etwa zweieinhalb Meter hohen, begehbaren Wachturm geben.  Foto: Alternativer Fotograf

Weit und breit erstrecken sich Felder und in der Ferne sind kleine Wälder und die Hohenloher Ebene zu sehen. Und direkt vor einem wachsen Maispflanzen. Das Besondere hierbei: Das Feld hat einen Eingang und verbirgt ein Labyrinth. Noch reichen die kleinen Stauden bis knapp an die Hüfte, aber zur Eröffnung am 17. Juli legen sie noch an Größe zu. Sodass man dann von morgens um 8 bis abends um 22 Uhr im Maislabyrinth in Westernbach auf Erkundungstour gehen kann. Und diese dauert auch seine Zeit, denn wenn man das gesamte Motiv abläuft, kann das zwischen zwei und drei Stunden dauern.

Aus der Luft betrachtet bilden die Wege einen römischen Soldaten ab, der vor einem Turm an der Grenze Wache schiebt. Entlang der Wege gibt es mehrere Stationen, in denen kleine Rätsel rund um das Thema Limes angeboten werden.

Maislabyrinth in Westernbach: Schon im vergangenen Jahr war es ein Erfolg

Die Idee ist nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr hat Familie Hafner ein Motiv in das Maisfeld gezeichnet und ein Labyrinth auf die Beine gestellt. Dass sie das in diesem Jahr wiederholen, war eigentlich nicht geplant. „Wir sind ja ein landwirtschaftlicher Betrieb und machen das alles nebenher“, sagt Thomas Hafner.

Dass sie dennoch ein weiteres Jahr den Mehraufwand in Kauf nehmen, hat mehrere Gründe. „Das Feedback aus der Bevölkerung war durchweg positiv. Es ist eine Wertschätzung für unseren Berufsstand.“ Außerdem habe Doris Köhler, Initiatorin des Projekts und Limes-Cicerona, gute Überzeugungsarbeit geleistet, denn in diesem Jahr feiert der Limes 20 Jahre Anerkennung als Welterbe. Und da sich das Maisfeld direkt an der ehemaligen römischen Grenze befinde, war klar, dass das Maislabyrinth auch in diesem Jahr wieder stattfinden muss und dann auch mit römischem Thema. „Wir wollen die Wahrnehmbarkeit des Limes wieder herstellen“, so Köhler.

Das Maisfeld erstreckt sich über 2,8 Hektar Fläche, wobei rund 30 Ar unangesät bleiben und das Motiv bilden. Man spare viel Zeit, wenn man das Motiv direkt bei der Ansaat auslasse und nicht erst nach dem Wachstum ausfräse, so Hafner. „Wir haben zwei Stunden dafür gebraucht.“

Deshalb wurde eine Skizze des Motivs gemalt, diese in ein PC-Programm übertragen und dann mit einem sehr präzisen GPS-System bei der Ansaat auf das Feld übertragen. So weiß die Sämaschine genau, an welcher Position sie säen und wo eine Lücke lassen muss, damit das Motiv zustande kommt.

Motiv des Römers soll Erinnerung an Limes aufrechterhalten – Labyrinth liegt am Liemesweg

Das Bild des müden Römers, der sich an seinem Speer festhält und jeden Moment dem Schlaf erliegt, ist dabei nicht zufällig gewählt: „Es war oft auch einfach langweilig“ als Wachmann als Limes, sagt Doris Köhler. Bewusstsein zu schaffen, dass die Menschen früher weit über die heutigen Landesgrenzen hinweg verbunden waren, sei sehr wertvoll und werde aber leicht vergessen.

Köhler erklärt, dass die Soldaten, die zur Zeit des Römischen Reiches in Westernbach am Limes eingesetzt waren, eine Hilfstruppe aus England gewesen seien. „Mit dem Labyrinth wollen wir spielerisch den Kindern und aber auch den Älteren das vermitteln und die Geschichte näherbringen“, so Hafner.

Daher sind verschiedene Rätsel für mehrere Altersgruppen in dem Labyrinth zu finden. Am Eingang, der auch gleichzeitig der Ausgang ist, kann sich jeder eine Stempelkarte mitnehmen und so das Lösungswort herausfinden. Gewinnen kann man dabei auch etwas, denn gibt man die Karte nach dem Erkunden ab, landet man automatisch im Lostopf für Preise, die von umliegenden Firmen gespendet werden.

Erlös des Maislabyrinths bei Westernbach kommt Grundschule in Zweiflingen zu Gute

Auch das Labyrinth selbst läuft auf Spendenbasis. Das Saatgut wurde Thomas Hafner gespendet – auf seinem Betrieb arbeitet er normalerweise nicht mit Mais. Die Ernte will er zur Energiegewinnung einsetzen. Der Eintritt ist ebenfalls auf Spendenbasis und der Erlös kommt der Grundschule Zweiflingen zu Gute.

Geparkt wird auf dem Wiesenparkplatz neben der Kreisstraße 2330. Sobald das Labyrinth zugänglich ist, wird auch der genaue Weg in Westernbach ausgeschildert.

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