Stimme+
1,0 im Referendariat
Lesezeichen setzen Merken

Lehrerin in Krautheim ist eine von fünf mit der Bestnote am Seminar

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Marie-Claire Rautenberg-Metzger hat das Referendariat mit einer 1,0 bestanden. Das haben von etwa 180 Lehrern am Seminar in Gmünd nur noch vier weitere geschafft.

Marie-Claire Rautenberg-Metzger hat ihr Referendariat mit 1,0 bestanden. Jetzt bleibt sie als Lehrerin an der Realschule Krautheim.
Marie-Claire Rautenberg-Metzger hat ihr Referendariat mit 1,0 bestanden. Jetzt bleibt sie als Lehrerin an der Realschule Krautheim.  Foto: Götz Greiner

Das Wort „Glück“ spricht sie oft aus. Das „gehört dazu“, sagt Marie-Claire Rautenberg-Metzger. Zum neuen Schuljahr wird sie Lehrerin an der Realschule Krautheim, bisher war sie dort Referendarin. In ihrem Zeugnis steht eine runde 1,0 – wie bei nur vier weiteren Absolventen unter den etwa 180, die Ende Juli in Schwäbisch Gmünd ihren Abschluss gefeiert haben.

An mehreren Stellen habe sie Glück gehabt: „Dass ich hier an der Schule gelandet bin“, ist eine davon: „Das war meine Wunschschule“, bekennt die 28-Jährige. Und: „Ich hatte Glück bei der Lehrprobe.“ Dabei klingt die Episode, die sie aus einer der beiden Prüfungs-Unterrichtsstunden erzählt, alles andere als glücklich: „Ein Bus war ausgefallen und zehn Schülerinnen und Schüler sind zu spät gekommen.“ Aber: „Ich hatte Glück mit den Prüfern.“ Sie hätten gesehen, wie sie mit der Situation umgegangen sei. Außerdem „haben die Schüler in den Lehrproben gut mitgemacht“.

Referendariat: Anfänglicher Druck lässt mit der Zeit nach

Dass es allerdings nicht nur Glück ist, mit dem sie die Bestnote erhalten hat, sondern auch Können – das zeigt die Art und Weise wie sie spricht: Aus dem Stegreif strukturiert, schlüssig und deutlich. „Das gehört wohl zu meinem Beruf dazu“, stellt Rautenberg-Metzger fest. Dabei sei sie als Schülerin „keine Überfliegerin“ gewesen – „eher im Mittelfeld“. Ihr Rezept zum Bestehen war: Im Unterricht gut aufpassen, „dann muss ich zuhause nicht so viel lernen“. Diese Erfahrungen helfen ihr, sich in die Schüler hineinzuversetzen und sie zu verstehen, „wenn sie mal keine guten Noten nach Hause bringen. Und ich kann mich für sie freuen, wenn es gute Noten sind.“

Der Beginn des Referendariats sorge für viel Druck. „Am Anfang fällt das Abschalten schwer.“ Im ersten halben Jahr habe sie jeden Samstag und Sonntag gearbeitet. Aber mit der Zeit gehe das Vorbereiten der Schulstunden schneller. „Am Anfang war mein Anspruch an Perfektion sehr hoch. Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt, ihn in manchen Situationen teilweise abzulegen.“ Denn wichtig im Lehrerberuf sei das Zeitmanagement. Das Wichtigste jedoch sei: „Man darf nie links liegen lassen, wenn ein Schüler etwas nicht begreift. Dann muss man manchmal das Thema verschieben.“

Tipps für angehende Referendare

„Keiner außer der Schüler selbst weiß, was er kann. Das muss man herauskitzeln.“ Auf dem Weg, das als Lehrerin bestmöglich zu schaffen, haben ihr drei Grundlagen geholfen, die sie angehenden Referendaren rät, zu beachten: Allen voran müsse man sich für den Beruf begeistern. „Die Schüler sind wie ein Spiegel. Sie sehen, welche Energie man in die Stunde steckt.“ Als Zweites rät die Mathe- und Bio-Lehrerin, die Theorie immer mit der Praxis zu reflektieren. „Aufgaben öffnen und verschiedene Lösungswege für die Schüler offenhalten“, damit sie selbst Strategien entwickeln können. Zum Beispiel bei der Modellierungsaufgabe: Wie viele Laster braucht man um vier Millionen Unterschriften zu transportieren. „Hier können die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel über das Gewicht oder die Größe der Blätter eine Lösung finden.“ Zuletzt gehe es darum, Feedback anzunehmen – von Mentoren, Seminarleiter, Schülern und Kollegen – „und möglichst viel bei Kollegen zu hospitieren“.

Schüler und Eltern suchen nach den neuen Lehrern im Internet

Im kommenden Schuljahr unterrichtet Rautenberg-Metzger nicht nur ihre eigentlichen Fächer, sondern auch Physik. Und in der Klasse, die sie als Klassenlehrerin betreuen wird, übernimmt sie auch einen Auftrag im Fach Sport. Volleyball, Ballett hat sie betrieben und nun vor allem Bodybuilding. Die 28-Jährige nimmt regelmäßig an Wettkämpfen teil (wir berichteten).

„Ein Unterschied zu früher ist, dass wir als Schüler nicht unsere Lehrer gegoogelt haben.“ In der Suchmaschine ist Rautenberg-Metzger vor allem im Zusammenhang mit Bodybuilding zu finden. „Die Schülerinnen und Schüler reagieren positiv darauf.“ Die Sportart helfe ihr, ein Vorbild zu sein. Und die Erfahrungen hätten ihr in der Ausbildung geholfen – beim Durchhaltevermögen, Zähne zusammenbeißen „und in stressigen Situationen den Überblick zu behalten“.

Zur Person

Marie-Claire Rautenberg-Metzger ist 1997 in Würzburg geboren, als mittlere von drei Kindern. Bald ist die Familie nach Krautheim gezogen, wo Rautenberg aufgewachsen ist. Die 28-Jährige hat Volleyball gespielt und hat Ballett und Pferdesport gemacht. Dann kam sie zum Kraftsport. Inzwischen hat sie an mehreren Wettbewerben im Bodybuilding teilgenommen. Andere Hobbys sind Lesen – meistens „zur Ablenkung“, Konzertbesuche und Spieleabende mit Freunden. Inzwischen wohnt Marie-Claire Rautenberg-Metzger mit ihrem Ehemann in einem Ingelfinger Teilort. göz

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben