Bernhard Mosandl wurde am 13. Januar 1963 in Würzburg geboren. Er studierte BWL in München und wurde 2000 Tourismus-Chef in Bad Neustadt (Bayerische Rhön). Von Oktober 2008 bis März 2015 war er Tourismus-Geschäftsführer in Bad Säckingen (Südschwarzwald) und von April 2015 bis Oktober 2019 in Bodenmais (Bayerischer Wald). Von November 2019 bis März 2020 managte er einen Campingpark in Bodenmais, bevor er sich im Dezember 2020 selbständig machte und bis Juni 2024 geschäftsführender Gesellschafter seiner Regio-Tourismus-Marketing GmbH war, die bundesweit über 200 Kommunen touristisch beriet. Seit 1. Juli 2024 ist er Geschäftsführer der Tourimia Tourismus GmbH. Mosandl lebt in Nordheim am Main, seine Frau ist Modedesignerin. Er war leidenschaftlicher Sportler und kickte in der Saison 1983/84 für den FC Schweinfurt 05 als Stürmer in der dritten Liga.
Klasse statt Masse: Norden des Landes zur touristischen Marke machen
Bernhard Mosandl ist seit Juli Geschäftsführer der Tourimia Tourismus GmbH. Über diese neu gegründete Dachorganisation will der 61-Jährige den Tourismus im Norden Baden-Württembergs noch bekannter machen. Dahinter stehen sechs Ferienregionen von der Kurpfalz über Heilbronn bis Hohenlohe. Eine einheitliche Markenbildung ist das A und O, sagt der erfahrene Touristiker.

Früher, als Fußballer und Mittelstürmer, war er dazu da, „die Dinger vorne reinzumachen“. Auch als Volleyballer und Leichtathlet legte er sich mächtig ins Zeug. Und als er im kommunalen Tourismusgeschäft Fuß gefasst hatte, konnte er seinen Elan und seine Leidenschaft erneut voll ausspielen. Als Entscheider und Macher, Teamspieler und Gewinner.
Touristische Top-Produkte aus einem Guss präsentieren
Jetzt will Bernhard Mosandl den Tourismus im Norden Baden-Württembergs ankurbeln. Seit 1. Juli 2024 ist er Geschäftsführer der im Februar gegründeten Tourimia Tourismus GmbH – einer neuen Dachorganisation der sechs Ferienregionen zwischen Kurpfalz und Hohenlohe. Sie wollen sich noch stärker vernetzen und ihre touristischen Top-Produkte noch prominenter ins Schaufenster stellen.
Mosandl hat das große Ganze im Blick
Die sechs Touristikgemeinschaften bleiben bestehen, auch der Rhein-Neckar-Kreis als siebter Partner managt seine Aktivitäten weiterhin selbständig. Mosandl hat das große Ganze im Blick und will den touristischen Norden strategisch nach vorne bringen, Synergien schaffen und unter einem gemeinsamen „Claim“ vereinen, wie er das nennt. Diese „Markenbildung“ sei das A und O. Ziel sei eine „touristische Überschrift“ zu finden, unter der man alle Regionen zusammenbringt und unter der sich alle wiederfinden“, so der 61-Jährige.
Positiv überrascht vom Willen, sich stärker zu vernetzen
Mosandl weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, kommunale Tourismus-Verbünde unter einem Dach zu bündeln. „Das ist kein einfacher Schritt bei so vielen Befindlichkeiten.“ Umso größer war sein „Respekt“ und sein „Interesse“, als er die Stellenanzeige las. „Das hat mich sehr positiv überrascht, dass es hier gelungen ist, sechs Touristikgemeinschaften und einen Kreis so auf eine Ebene zu bringen.“ Also bewarb er sich, bekam die Zusage und findet es nun „unheimlich reizvoll, diese neue Organisation aufbauen zu dürfen und meine 25-jährige Erfahrung in der Tourismusbranche einbringen zu können“.
Personalfindung und Markenbildung stehen jetzt im Mittelpunkt
Sein Vertrag läuft fünf Jahre. Und er hat viel vor. Schritt für Schritt will er die Dinge umsetzen: strukturiert, koordiniert, motiviert. Zunächst gehe es um die „Personalfindung und Markenbildung“. Wichtig sei auch, die Finanzlage und Fördertöpfe im Auge zu behalten. Das Land gewährt eine Anschubfinanzierung von 400 000 Euro, die sieben Gesellschafter steuern eine stattliche sechsstellige Summe bei. Auf lange Sicht muss es freilich gelingen, in der staatlichen Tourismusförderung viel höhere Beträge abzugreifen, als dies vorher der Fall war. Die Voraussetzungen dafür sind mit der der neuen GmbH geschaffen.
Wein und Genuss, Kultur und Kulinarik, Radfahren und Wohnmobile
Bernhard Mosandl sieht in den regionalen Tourismuseinheiten „exzellente Fachleute“ am Werk. Er versteht sich als „Optimierer“, um etwa „Geld zu besorgen, Ressourcen zu sparen, die gemeinsamen Themen noch besser auszuspielen, um auch bundesweit neue Zielgruppen“ zu generieren. Die Schwerpunkte seien Wein und Genuss, Kultur und Kulinarik, Radfahren und Wohnmobile.
Gegenentwurf zum Übertourismus? Warum nicht!
Mosandl setzt weniger auf Masse, sondern vor allem auf Klasse. „Wir dürfen nicht nur auf die reinen Übernachtungszahlen blicken, es geht auch um die Qualität der Übernachtungen. Es dürfen gerne weniger sein, die dafür wertiger sind.“ Dies ziehe am Ende mehr Gäste an, die sich mehr gönnen und deshalb mehr Geld liegen lassen „und diese Qualität schätzen“. Der Norden des Landes als Rückzugsort, als Gegenentwurf des vielfach grassierenden Übertourismus? Warum nicht. „Hier kann der Gast viele Dinge entdecken, die er noch nicht kennt.“
Deutschlandurlauber und Kurzurlauber im Fokus
Und er könne diese Schätze in aller Ruhe erkunden. Langsam und mit Muse reisen, auf dem Boot oder dem Rad, in ländlicher Idylle und intakter Natur: Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal. „Erlebnisse schaffen und Emotionen wecken“: Darum gehe es. Und: „Es ist gut, wenn auch die Einheimischen mitmachen und zufrieden sind“ – also in ihrer Freizeit selbst als Heim-Touristen aktiv bleiben könnten. „Deutschlandurlauber und Kurzurlauber“ – das sei die Hauptzielgruppe. „Und die wollen vor allem online buchen.“ Hier bestehe Nachholbedarf. „Häufiger und kürzer verreisen: Dieser Trend wird bleiben.“