Hohenloher Weindorf im Wandel – Was Winzer über Trends und Gäste in Öhringen sagen
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Eines waren die Besucher des Hohenloher Weindorfs in Öhringen wohl schon immer: entspannt. Aber sie haben sich auch verändert – zum Guten und zum Schlechten. Was Winzer erzählen.
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Unverrückbare Säcke voller Sand und daumendicke Kettenglieder, die Betonklötze verbinden: Sie sollen für „99-prozentige Sicherheit“ sorgen an den Eingängen zum Hohenloher Weindorf – „angesichts der Anschläge“ mit Fahrzeugen bei Festen andernorts. So hat Öhringens Oberbürgermeister Thilo Michler das Sicherheitskonzept bei der Eröffnung am Donnerstag kurz zusammengefasst. „100 Prozent geht ja auch nicht.“
Aber die Besucher des Hohenloher Weindorfs am Freitagabend sind offensichtlich unbekümmert angesichts dieses übrigen Prozentpunkts. Während die Sonne langsam über den Dächern der Altstadt in Richtung Nacht flaniert, genießen tausende Besucher auf dem Marktplatz, unterhalb des Schlosses, im Schlosshof und im Hofgarten den Wein. Ein Rundgang.
Winzer auf Hohenloher Weindorf in Öhringen: „Früher ist mehr Wein getrunken worden“
Eben dieses Genießen und Wein bewusst zu trinken, sei häufiger geworden, sagt Regina Weihbrecht von einem der acht Betriebe im Verein Bretzfelder Weingüter. „Früher haben sich mehr Menschen betrunken.“ Das haben auch Eugen Holzinger und Irene Bader beobachtet.
Die beiden sind vom Weinbauverein Forchtenberg, der zusammen mit den Mitgliedern des Weinbauvereins Ingelfingen einen Stand bewirtet. Die beiden Gruppen haben schon vor vielen Jahren fusioniert und sind inzwischen Teil der Genossenschaft Weinkellerei Hohenlohe. „Früher ist überhaupt mehr Wein getrunken worden“, erinnert sich auch Bader.
Hohenloher Weindorf in Öhringen: Wein-Alternativen bereiten keine Sorgen
Ob der Hype um mutmaßliche Wein-Alternativen, zum Beispiel Aperitifs wie Aperol und Lillet, ihnen Sorgen bereitet? Holzinger winkt ab, denn „die werden ja auch oft mit Sekt gemischt und sind weinhaltige Getränke“. Auch für Weihbrecht spielen Aperitifs keine Rolle auf dem Weindorf, wo ein Branntwein-Verbot herrscht. „In der Gastro allerdings schon.“
Vielmehr fragen die Besucher in Öhringen aber nach alkoholfreiem Wein. Einen solchen wolle das Weingut Weihbrecht jedoch nicht produzieren, „weil das ist mit zu vielen chemischen Prozessen verbunden“ und passe nicht zu ihrer Haltung als Bio-Weingut – auch wenn es inzwischen für gewisse alkoholfreie Weine Bio-Zertifizierungen gebe.
„Früher waren Besucher nicht so frech“: Was Winzer auf Hohenloher Weindorf ärgert
Weihbrecht, die „von Anfang an beim Weindorf dabei“ ist, sagt, die Besucher seien schon immer entspannt und nett gewesen.
Eine Beobachtung treibt sie allerdings doch etwas um: „Früher waren die Menschen nicht so frech und haben Wein von zu Hause mitgebracht.“ Das komme inzwischen häufiger vor.
Hintergrund
Der Sonntag auf dem Hohenloher Weindorf in Öhringen ist, anders als die Tage zuvor, „musikfrei“ – auf den Bühnen spielen keine Bands. Das soll die Geselligkeit fördern und Möglichkeiten zum Unterhalten geben.
Geöffnet ist von 16 bis 22 Uhr. Das junge Weindorf im Hofgarten findet am Sonntag und Montag nicht mehr statt.
Am Montag wird das Weindorf von 17 bis 22 Uhr geöffnet haben. Dann spielen Iwwerzwerch auf der Bühne auf dem Marktplatz und The Uniques auf der Bühne Schloss West. Außerdem werden Walking Acts unterwegs sein.
Weingläser kosten drei Euro. Mitgebrachte brauchen einen 0,1-Liter-Eichstrich.
Hohenloher Weindorf in Öhringen: Winzer zufrieden mit Geschäft
Doch das Geschäft läuft an diesen sommerlichen Tagen. Eugen Holzinger war zwar selbst am Donnerstag nicht im Dienst am Stand vor der Bühne Schloss West. Aber dort war der Weindorf-Auftakt offenbar erfolgreich. „Es gab gute Musik und das zieht die Fans an, dann läuft es runder“, sagt der Winzer.
Wie sich unterschiedliche Standorte auf den Umsatz auswirken, kann Boris Birkert beurteilen. Er ist Vorsitzender des Vereins Bretzfelder Weingüter, die gemeinsam vier Stände auf dem ganzen Weindorf-Gelände betreiben. „Im Durchschnitt über das ganze Weindorf gesehen, ist es für uns kein großer Unterschied.“ An manchen Ständen beginne der Umsatz etwas früher, an anderen gehe es abends länger.
Er selbst verkauft die verschiedenen Bretzfelder Weine dieses Jahr am Stand in der Nähe des Eingangs Richtung Fußgängerzone. „Bei uns wird es abends schneller ruhig.“ Der Stand vor der Bühne werde hingegen voll, „wenn die Musik richtig abgeht“.
Gemütlich im Hofgarten
Neben der Treppe vom Schlosshof in den Hofgarten geht es ruhig zu. Dort haben sich vier junge Menschen auf einer Picknickdecke niedergelassen. „Das Weindorf steht immer schon im Jahr davor am ersten Juli-Wochenende im Kalender“, wie Mira Paulisch sagt.
Hier treffen sie viele Leute, die sie sonst nicht sehen. „Wir haben mit Absicht den Platz hier an der Treppe gewählt“, wo die Menschen ins junge Weindorf in den Hofgarten kommen – und weil er logistisch geschickt ist: um Essen und Wein zu holen und weil die Toiletten in der Nähe sind.
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