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Classic Computing in der Region 
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Historische Computer für Tüftler und Liebhaber auf großer Messe zu sehen

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Der bundesweit tätige Verein zum Erhalt von klassischen Computern veranstaltet von Freitag bis Sonntag in der Pfedelbacher Nobelgusch sein öffentliches Jahrestreffen „Classic Computing 2024“. 200 funktionsfähige historische Computer spielen dabei die Hauptrolle.

Von unserer Redakteurin Stefanie Jani 
 Foto: privat

Ist es die Freude an der Technik oder der Nostalgie? „Es ist wohl beides“, meint Andreas Beermann. Der 55-Jährige ist Mitglied im Verein zum Erhalt von klassischen Computern. Der bundesweit tätige Verein veranstaltet von Freitag bis Sonntag in der Pfedelbacher Nobelgusch sein öffentliches Jahrestreffen „Classic Computing 2024“. 200 funktionsfähige historische Computer spielen dabei die Hauptrolle.

Große Bandbreite an Geräten

Der Verein, der mittlerweile Mitglieder aus ganz Deutschland, aber auch Frankreich, Schweiz und ganz Europa hat, zeigt in der Nobelgusch eine große Bandbreite an Geräten. Dabei geht es nicht darum, antiquierte Geräte zu bestaunten. Es gibt auch etwas zu tun für die Besucher. Der Verein hat sich die Restaurierung, Erhaltung und Präsentation der Computer zur Aufgabe gemacht und deshalb dürfen Gäste auch ausprobieren, erklärt das Vereinsmitglied. Die Treffen finden deutschlandweit an geeigneten Standorten statt. Beermann selbst lebt in Stuttgart, hat aber seine Wurzeln in Künzelsau, der Vorstand des Vereins kommt aus der Heilbroner Gegend. Schwerpunkt auch in Pfedelbach sind Geräte aus den 1970er und 1980er-Jahren. Rund 80 der insgesamt über 400 Sammler zeigen die Liebhaberstücke, fachsimpeln mit den Besuchern oder geben Tipps. Großrechner, Home-Computer oder 90erSpielkonsolen sind dabei, dazu Workstations und Büromaschinen, zählt Beermann auf. Historisch Ein klassischer Computer, das ist alles so bis 2000 und davor“, erklärt Beermann für Laien. „Auf denen läuft kein Windows“, fügt er hinzu. Viele Besucher kennen das kaum noch. Der Computerfan erklärt mit hörbarer Begeisterung: „Es wird an allen Ecken und Enden piepen, tuten und blinken, es ist wie ein Museum, in dem man alles anfassen darf, in dem alles lebt.“ Natürlich dürfe man sich auch Ratschläge einholen.

Aktivitäten des Vereins

„Wir betreiben ein Online-Forum, in dem wir uns über klassische Rechner austauschen und mit Rat und Tat helfen, wo es nur geht“, erklärt Beermann die Aktivitäten das Jahr über. Der größte Teil des Vereinslebens finde online statt. Immer wieder gebe es für die Tüftler neue Herausforderungen, sagt der Ingenieur: „Den Gedanken, dass es sich nicht lohnt, kennen wir nicht.“ Die Sammelleidenschaft habe ganz unterschiedliche Ausprägungen. Der ein oder andere Sammlerkollege hätte sich eine ganze Scheune gemietet, um die sperrigen Sammelstücke zu verstauen. Eines seiner Lieblingsstücke aus seiner Jugend ist der Atari „einfach ein Stück Jugend- und Kindheitserinnerung.“

Alte Spiele testen

Doch worin liegt der Reiz, gerade für Jugendliche heute, sich ein Bild der betagten Geräte zu machen? Natürlich seien die Spiele technisch einfacher gewesen, aber wenn man sich mit den den Inhalten näher beschäftige, „stellt man fest, dass viele alte Spiele genauso viel Spaß machen wie neuere Versionen.“ Computer und die Spiele aus der damaligen Zeit, überlegt Beermann weiter, sind auch ein Stück kulturellen Erbes, weil sie zeigen, „was wir produziert haben in dem jeweiligen Jahrzehnt.“

Vor Word und Co.

Gerade junge Besucher kennen keine Geräte, auf denen kein Word, Excel oder Powerpoint funktionieren. Immer wieder komme es auf den Treffen zu interessanten Gesprächen. Viele, die in den 1980er Jahren jung waren, seien mit den „brotkastenähnlichen Computern“ aufgewachsen und erinnern sich an die Geräte oder seien neugierig. Der 55-Jährige erinnert sich an ein Spiel, in welchem etwa ein Männchen einen Felsen schiebt, „ziemlich simpel, zweidimensional, aber trotzdem ein Riesenspaß.“ In der Nobelgusch gibt es eine Spielecke für alle, die Spiele testen möchten.ÖffnungszeitenDie Schau in der Nobelgusch öffnet am Freitag ihre Tore von 10 bis 18 Uhr nur für Schulklassen und Pressevertreter, am Samstag findet die Messe von 10 bis 18 Uhr statt und Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt zur Messe ist frei. Für Schulklassen wird um Anmeldung unter info@classic-computing.de gebeten.

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