Forchtenberger Gemeinderat setzt Prioritäten für 2026
Gemeinderat Forchtenberg überlegt, wohin das Geld im kommenden Haushalt fließen soll - und wohin nicht.

Eigentlich beschäftigt sich der Gemeinderat Forchtenberg erst im November mit dem Haushalt 2026. Und eigentlich geht es erst dann darum, wie man künftige Investitionen priorisiert. Diesem Prozess, so betont Bürgermeister Michael Foss, müsse man dieses Mal vorgreifen. Grund dafür ist, dass die Verwaltung für den rund sieben Millionen Euro teuren Neubau des Feuerwehrgerätehauses Forchtenberg gerne - zusätzlich zur bewilligten Fachförderung über 640.000 Euro - einen Ausgleichsstockantrag beim Land stellen möchte.
Voraussetzung für einen Ausgleichsstockantrag im Jahr 2026 ist aber, dass der Haushaltsplan spätestens in der Januar-Sitzung vom Gemeinderat beschlossen wird. Die Zeit dränge also. Damit die Kämmerei den Haushaltsplan entsprechend vorbereiten könne, müsse man demnach über die Projekte sprechen, die unbedingt berücksichtigt werden sollten.
Welche Projekte sollen im Haushalt 2026 umgesetzt werden?
Ob Forchtenberg Gelder aus dem Ausgleichsstock erhalte, sei indes schwer zu sagen. „Wir sind keine klassisch finanzschwache Kommune“, erklärt Foss. Doch genau für die ist das Förderprogramm eigentlich gedacht. Letztlich hänge es davon ab, wie viele Gelder beantragt würden. Vor vielen Jahren habe man aber für die Sanierung der Brechdarrhalle in Ernsbach schon mal Mittel ergattern können. „Wir sollten es auf jeden Fall versuchen, sollten den Zuschuss aber nicht fest einplanen“, erläutert Foss.
Notwendige, größere Investitionen sieht die Stadt bei insgesamt 6,5 Millionen Euro
Die Verwaltung sieht im kommenden Haushalt neben dem Feuerwehrgerätehaus, das zunächst mit einem Teilbetrag von zwei Millionen veranschlagt werden soll, insgesamt rund 6,5 Millionen Euro an notwendigen Investitionen. Das sind die Erschließung von Rauhbusch III (2,3 Millionen Euro), die Erneuerung der Hochbehälters Schlossberg (520.000 Euro), Grunderwerb (900.000 Euro), die Erneuerung der Wasserleitung Hauptstraße und Öhringer Straße (280.000 Euro). Außerdem, so ergänzt Foss die Sitzungsvorlage, müsse man auch den nächsten Bauabschnitt der Kanalsanierung in Ernsbach (500.000 Euro) mit hinein nehmen.
Hochbehälter Schlossberg ist sanierungsbedürftig
Für Stadtrat Ulrich Karle steht die weitere Erschließung im Gewerbegebiet Rauhbusch außer Frage. „Hier kriegen wir ja den Invest zurück, sobald die Grundstücke verkauft werden.“ Was die Erneuerung des Hochbehälters angeht, will Karle wissen, was daran konkret kaputt sei. „Alles“, lautet die ernüchternde Antwort von Bauamtsleiter Torsten Keilbach. Es gebe sowohl bauliche Probleme in Sachen Statik, wie auch Mängel, die aufgrund von Auflagen durch das Gesundheitsamt beseitigt werden müssten. „Und wir haben das Gesundheitsamt schon so verstanden, dass die das schnell erledigt haben wollen“, ergänzt Bürgermeister Foss. Diesen Posten könne man demnach nicht schieben.
Keine Hoffnung für Baugebiet in Ernsbach
Ratsmitglied Werner Engel bringt noch das Baugebiet „Kirchberg“ in Ernsbach ins Spiel. Die „restliche Erschließung“ gehe seit 40 Jahren nicht weiter. Hier kann Michael Foss auch kaum Hoffnung machen: „Wir hätten das gerne gemacht, kommen aber mit dem Grunderwerb nicht weiter.“ Letztlich billigen die Räte die Projekte und deren Priorisierung wie von der Verwaltung vorgeschlagen.