EBM-Papst-Marathon: 10.000 Zuschauer feuern 3000 Läufer an – darunter einen 80-Jährigen
Der 27. EBM-Papst-Marathon in Niedernhall ist für tausende Sportler und Zuschauer ein Großereignis. Der älteste Läufer ist ein 80-Jähriger, der vor allem über eine Sache froh ist.
Es ist bestes Läuferwetter bei diesem 27. EBM-Papst-Marathon. Und so wundert es nicht, dass schon ab dem frühen Sonntagmorgen mächtig viel Trubel in der Niedernhaller Sporthalle herrscht. All die Kurzentschlossenen, die noch nachmelden wollen, mischen sich mit denen, die schon auf den Listen stehen und ihre Startnummern und Shirts abholen.
Die Taschenberge hinter den Helfern wie Steven Karsten wachsen in die Höhe. „Am meisten Betrieb war gegen acht Uhr“, sagt Steven Karsten, „wenn all die Läufer für den Zehner ihre Sachen abgeben.“ Er selbst ist schon seit 6.15 Uhr in der Halle.
EBM-Papst-Marathon in Niedernhall: Gruppe trainiert seit Monaten
Um die Zeit war es noch recht frisch. Auch als die Marathonläufer auf die Strecke gehen, fröstelt es noch den einen oder anderen. Erst die Zehn-Kilometer-Läufer bringen so ab zehn Uhr mit ihren Zieleinläufen die Sonne mit auf das Gelände. Das ist der Moment, in dem es bei Corinna Hofbauer und Stefan Keilbach richtig stressig wird. Die beiden schenken Wasser an die durstigen Läufer aus.
„Ja, das ist schon ein bisschen stressig, aber wir machen es gern“, sagt Corinna Hofbauer mit einem Lächeln. Ihr Kollege ist immerhin schon seit 20 Jahren der Mann für den ersten Schluck Wasser. Mila Kraus (15) braucht nicht nur einen Becher Wasser. Sie nimmt gleich eine kühle Dusche. „Das tut gut“, grinst sie und läuft gleich noch mal unter der Brause durch. Sie ist gemeinsam mit ihrer Mutter Andrea auf die Zehn-Kilometer-Strecke gegangen. „Ich bin bei der Laufgruppe 0-10-21“, erklärt Mutter Andrea. Die Gruppe trainiert seit Mai. „Vor dem Urlaub hat Mila dann beschlossen, mitzulaufen“, freut sich die Mutter über den gemeinsamen Lauf.

Mit 80 Jahren der älteste Teilnehmer beim EBM-Papst-Marathon
Mona Scheerer ist Lauftrainerin. Und am Sonntag die Frau für die Zielzeit 1:45 beim Halbmarathon. Sie ist aufgeregter, als bei einem eigenen Lauf: „Es ist schon eine mächtige Verantwortung, die Zeit zu halten, dabei die Gruppe zu motivieren und unterhalten und gut ins Ziel zu bringen“, sagt die Zugläuferin, die sich um die Zeit nicht sorgen muss. Den Halbmarathon ist sie schon in 1:32 gelaufen.

Die Zeit ist Manfred Richter zweitrangig. Der 80-Jährige aus Reubach bei Rot am See ist ältester Teilnehmer des Zehn-Kilometer-Laufes und strahlt, als er die Ziellinie überquert. „Ich hatte eine schwere Achillessehnen-Entzündung“, ist er froh, dass es mit der diesjährigen Teilnahme überhaupt geklappt hat. Schließlich habe er alle vorhergehenden 26 EBM-Marathons gefinisht, war ihm der Lauf sehr wichtig.

EBM-Papst-Marathon: Auch Kinder haben ihren Spaß auf dem Gelände
Doch nicht nur Läufer sind in Niedernhall am Samstag und Sonntag unterwegs. Für Familien ist auf dem Gelände viel geboten: Hüpfburg, Bungee, Tretbootfahren und Rundenlauf lockt die Jugend. Die achtjährige Lia mach einen Salto nach dem anderen. Gut, dass es Steak, Pommes, Pizza und Kaffee und Kuchen zur Stärkung gibt.
Auch für Jakobus Hartmann mit seiner Frau Janna Hartmann-Vogel und Tochter und Nichte. Nachdem der Papa am Morgen den Läufer-Gottesdienst gehalten hat, sind die beiden kleinen Mädels beim Rundenlauf nicht zu bremsen und hinterher sicher hungrig. Das ist gut. Schließlich hat die Kirchengemeinde viele Kuchen gebacken, verrät der Papa.
Veranstalter vom Marathon: Zufrieden mit Stimmung und Zahlen
3000 Läufer und um die 10.000 Zuschauer auf dem Gelände und an der Strecke – Hauke Hannig, Unternehmenssprecher bei EBM-Papst freut sich, dass die Veranstaltung so gut angenommen wird. An beiden Tagen, auf allen Strecken. Besonders stolz ist Hauke Hannig, dass sich auch wieder mehr Läufer für die Marathon-Strecke gemeldet haben. Patrick Hartmann und Andreas Gleichauf (beide aus St. Georgen), haben sich die 42 Kilometer im Duo-Marathon geteilt.


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