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Weihnachtmärkte brauchen teure Sicherheitskonzepte

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Das Heilbronner Weindorf dient als Vorbild für Weihnachtsmärkte, doch die Zufahrtssperren sind eine Herausforderung für das Budget der Veranstalter.  

Zufahrtssperren sollen verhindern, das Autos auf ein Festgelände fahren. Im Notfall können die verantwortlichen aber den Rettungsweg freimachen.
Zufahrtssperren sollen verhindern, das Autos auf ein Festgelände fahren. Im Notfall können die verantwortlichen aber den Rettungsweg freimachen.  Foto: Seidel, Ralf

Überall im Land laufen längst die Vorbereitungen für die Weihnachtsmärkte.  Die Herausforderungen für Veranstalter sind groß, die Sicherheitskonzepte stehen nach dem schrecklichen Anschlag in Magdeburg im vergangenen Jahr überall auf dem Prüfstand. Ein Attentäter war am 20. Dezember mit seinem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte dabei sechs Menschen getötet und Hunderte verletzt. In dem Bewusstsein, dass es hundertprozentige Sicherheit nicht gibt, muss alles getan werden, um solche Taten zu verhindern. Heilbronn setzt auf zertifizierte Zufahrtssperren, beim Weindorf waren die Kosten für die Sicherheit deshalb vier- bis fünfmal so hoch wie in den Vorjahren.

HMG-Chef Steffen Schoch hat das diese Woche nochmal im ARD-Magazin „Fakt“ klargemacht. Dort wurde das Weindorf als vorbildliches Beispiel präsentiert – im Vergleich zu Magdeburg, wo man mitgeteilt hat, für ein umfassendes Schutzkonzept reiche die Zeit nicht. Klar ist, dass die Kosten für die Sicherheit der Besucher steigen, denn die Notwendigkeit ist keine Frage. Im Ernstfall können die Sperren Leben retten, nur das zählt. Der Käthchen-Weihnachtsmarkt wird also deutlich teurer, so viel steht fest. Die „niedrige sechsstellige Summe“, die für die Miete der Sperren beim Weindorf ausgegeben wurde, reicht beim 30 Tage andauernden Advents-Budenzauber bei weitem nicht. Eine finanzielle Herausforderung für Stadt und HMG, irgendwann lohnt sich vielleicht Kaufen statt Mieten. Das nächste Weindorf kommt bestimmt.

Innenstadtentwicklung in der Sackgasse

Sorgen anderer Art hat Neckarsulm. Die Stadtverwaltung wollte eine sogenannte Innenstadtberatung des Regionalverbands, um die Innenstadt zu stärken. Seit der gescheiterten Umgestaltung des Schlossplatzareals scheint man in der Sackgasse zu stecken. Attraktivität des Handels, mehr Beschattung und Begrünung, mehr Parkplätze – vieles könnte man diskutieren. Doch der Verband hat eine Begleitung abgelehnt, weil es an einer gemeinsamen Grundlage fehle. Maßnahmen der Stadt würden auf Widerstand stoßen, ein Wille zur Veränderung sei von außen nicht erkennbar. Von den Händlern forderte der Verband einen konstruktiven Beitrag. Für die Förderung mag das Voraussetzung sein, insgesamt aber ist es doch weit hergeholt, die Ablehnung des neuen Platzes gleich mit genereller Ablehnung gleichzusetzen. OB Hertwig forderte im Gemeinderat kürzlich einen neuen Impuls. Der wäre in der Tat wünschenswert, erfordert aber Offenheit auf beiden Seiten.  

In fünf Jahren ist Ipai noch kein Kreis

Es war ein historischer Tag in Heilbronn, der erste Spatenstich für das künftige KI-Zentrum Europas wurde im Beisein von 250 geladenen Gästen von Bundeskanzler Friedrich Merz höchstpersönlich gesetzt. Das milliardenschwere Projekt wird die Region verändern, die anwesende Prominenz war entsprechend beeindruckt. Vor allem von den Visualisierungen des kreisrunden Campus, der architektonisch seines Gleichen suchen wird.

Auch dank eines Stadtrats, der nach eigener Aussage einst dafür sorgte, dass die Gebäude von der Autobahn zu sehen sein werden, indem er die Verantwortlichen von einer Mindesthöhe überzeugte. Wann das dann der Fall sein wird, ist allerdings unklar, einen offiziellen Zeitplan bis 2028 gibt es nur für den ersten Bauabschnitt. Bei der Veranstaltung selbst hatte Geschäftsführer Reinhold Geilsdörfer versprochen, in fünf Jahren werde alles stehen. Gemeint war damit aber nur der Anfang: Der vollständige Kreis werde bis in fünf Jahren nicht realisiert sein, stellt die Dieter-Schwarz-Stiftung klar.


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Kommentare

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am 23.10.2025 00:32 Uhr

Die beste und günstigste Lösung wäre, dass wir all unsere Feste und Veranstaltung aufgrund der Sicherheitslage einfach absagen. Kommt nicht in Frage? Okay, dann braucht also jede öffentliche Veranstaltung und jedes Fest in dieser Republik ein Sicherheitskonzept, dass die Veranstaltung von vorneherein so teuer macht, dass sie sich nicht mehr lohnt.

Kein noch so teures und zertifiziertes Sicherheitskonzept wird uns vor jedem einzelnen Irren schützen der vieleicht auch aufgrund der offenen Grenzen, dem Terror und der Gewalt entfliehend, zu uns kam um uns zum Dank ein Messer zwischen die Rippenbögen zu rammen.

Verlange ich als Bürger zuviel, wenn ich möchte, dass unsere Grenzen gesichert werden, wir wissen wer zu uns in Land kommt und diejenigen gehen müssen, die nicht bereit sind unsere Werte zu teilen und um in Frieden und Freiheit leben zu dürfen wir auch eine Gegenleistung erwarten dürfen. Überlasst dies nicht den politischen Rändern!

Jürgen Mosthaf

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