Stimme+
Millionen Sendungen
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Paketflut vor Weihnachten: Wie DHL und Heilbronner Paketshops den Ansturm bewältigen

   | 
Lesezeit  2 Min
audio Anhören
Erfolgreich kopiert!

Das Weihnachtsgeschäft bedeutet Spitzenbelastung für Lieferdienste, Paketshops und Annahmestationen. Dies ist auch in und rund um Heilbronn spürbar.


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Die Weihnachts- und Adventszeit wird oft als Phase der Besinnlichkeit und Ruhe beschrieben – doch beim Geschenkekauf ist davon kaum etwas zu spüren. Statt Gelassenheit herrscht Hektik: Die Suche nach dem passenden Geschenk treibt viele ins Internet statt in die Läden. Diese Entwicklung spüren gerade Paketdienste und Paketshops.

DHL im Dezember mit 12 Mio. Paketen pro Tag – Paketshops geraten unter Druck

Den enormen Anstieg an Sendungen begegnet man bei der DHL routiniert. „Wir starten sehr gut vorbereitet ins Weihnachtsgeschäft und erwarten erneut ein sehr hohes Paketaufkommen“, sagt Nikola Hagleitner, Vorständin für Post und Paket Deutschland bei der Deutschen Post AG. „An Spitzentagen in der Weihnachtszeit werden mehr als zwölf Millionen Pakete über DHL verschickt.“ An gewöhnlichen Tagen liege das Volumen bei 6,3 bis 7 Millionen Sendungen. Bundesweit habe man daher 10.000 zusätzliche Aushilfskräfte eingestellt und 11.000 weitere Fahrzeuge bereitgestellt.

Die Weihnachtszeit bedeutet auch gleichzeitig eine enorme Paketflut.
Die Weihnachtszeit bedeutet auch gleichzeitig eine enorme Paketflut.  Foto: Bernd Wüstneck

An den stärksten Tagen plant DHL mit rund 14.800 Touren in der Regelzustellung – etwa 5000 mehr als an einem durchschnittlichen Tag. Zusätzlich setzt man auf flexible Zusatzfahrten, beispielsweise am Abend, sowie Direktzustellungen zu Packstationen oder Paketshops. Letztere sind – wie auf den Webseiten der Anbieter zu sehen – besonders stark frequentiert. Nur wenige Schließfächer seien noch verfügbar, wird gewarnt. DHL rät deshalb: „So früh wie möglich bestellen, idealerweise direkt an eine Packstation oder einen Ablageort – und die Sendung zügig abholen.“ Damit das Geschenk noch rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum liegt.

Paketshops im Weihnachtsmodus – so läuft das Geschäft in einer Annahmestelle

Auch Paketshops in Stadtläden spüren den Online-Kaufrausch. So auch Buga’s Späti im jungen Heilbronner Stadtteil Neckarbogen. „Wir sind Abholstation für drei Anbieter: DHL, Hermes und DPD“, erklärt Inhaberin Cansu Baglan. In der Weihnachtszeit sei das erhöhte Paketaufkommen deutlich spürbar, so Baglan weiter. „Viel Stress haben wir damit aber nicht“, meint sie. Noch nicht – denn der Paketservice gehört erst seit der Eröffnung vor einem Jahr zum Angebot ihres Kiosks.

Anders sieht es bei den Willig-Einkaufsstätten in Böckingen, Gemmingen und Schwaigern aus. Seit über 15 Jahren betreibt Helga Willig in ihren Filialen Paketannahmestellen für Hermes und DPD. Wie läuft es zur Weihnachtszeit? „Über Weihnachten explodiert es mit den Paketen. Es ist sehr stressig, bei uns steht dann alles voll“, berichtet sie. Die Entwicklung habe über die Jahre stetig zugenommen.

Weihnachtspakete überrollen Paketshops – kaum Platz, wenig Ertrag

Das Paketgeschäft sei zudem mit gemischten Gefühlen verbunden: „Es ist ja bekannt, dass immer mehr Menschen online bestellen – für uns als stationären Handel ist das natürlich nachteilig“, sagt Willig. Nicht selten betreten Kunden das Geschäft ausschließlich zur Abholung ihrer Pakete. „Manche lassen sich hier beraten und bestellen dann online“, klagt sie über das aus ihrer Sicht problematische Verhalten mancher Kundschaft.

Zudem sei das Paketgeschäft finanziell wenig attraktiv, meint Willig. In Schwaigern habe zuletzt eine Annahmestelle geschlossen, weil sie sich höhere Einnahmen erhofft hatte. Zu den konkreten Zusatzerträgen wollten weder Cansu Baglan noch Helga Willig Stellung nehmen. Laut Tagesschau erhalten teilnehmende Läden zwischen 30 und 60 Cent pro bearbeitetem Paket. Je nach Aufkommen können sie so zwischen 100 und 700 Euro monatlich zusätzlich erwirtschaften – für viele eher ein Zubrot als ein tragfähiges Geschäftsmodell.




Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben