Uwe Ralf Heer ist 60: Matinee für eine unverwechselbare Stimme der Region
Die Stimme Mediengruppe feiert den 60. Geburtstag von Chefredakteur Uwe Ralf Heer. Bei einer Matinee im Heilbronner Insel-Hotel gab es spannende Impulse zum Wandel der Medienwelt.
Mitten in der Stadt und doch etwas über ihr: Auf dem Dachgarten des Insel-Hotels feierte der Chefredakteur der Heilbonner Stimme, Uwe Ralf Heer, am Dienstag seinen 60. Geburtstag. Genauer gesagt hatte die Stimme Mediengruppe das Who is Who aus Unterland, Hohenlohe und Kraichgau zu einer Matinee für die „unverwechselbare Stimme unserer regionalen Tageszeitung“ geladen.
Irina Kühn und Matthias Waßer sowie die Insel-Küche begleiteten die Feier musikalisch und kulinarisch, wobei vor allem bemerkenswerte Redebeiträge und eine lustige Variante von Heers Interview-Format „Ohne Ausrede“ gute Gespräche in Gang brachten.
„Korrektiv zu Fake News und Influencer-Gemauschel“
Allen voran würdigte Verleger Tilmann Distelbarth den Jubilar und dessen Verdienste in einer sich rasant wandelnden Medienlandschaft. Die unabhängige Presse sei auch und gerade im digitalen Zeitalter eines der wichtigsten Elemente für eine fundierte öffentliche Meinung, ein Korrektiv zu „Fake News, zu Influencer-Gemauschel, zu propagandistischen Algorithmen, die uns zu steuern versuchen“.
Orientierung geben in einer immer komplexeren Welt
Der in Roigheim und Heilbronn aufgewachsene, bei Elektro-Flachsmann zum Kaufmann ausgebildete und über die Sportberichterstattung beim „Neckar-Express“ vor 35 Jahren zur Stimme gestoßene Heer sei „ein Vorkämpfer für einen Journalismus, der nah am Leser ist, der die Neugier der Menschen versteht, ihre Themen, Ängste, Wünsche“, der Orientierung geben wolle in einer immer komplexeren Welt.
Dabei sitze Heer keinesfalls im publizistischen Elfenbeinturm. Er gehe raus, sei oft vor Ort, auch mit neuen digitalen Formaten, stets bereit für offene Diskussionen, für eine „Debattenkultur in Reinform jenseits des Niveauverlustes in Social Media“. Gleichzeitig sei Heer als Redaktionsleiter Impulsgeber und Vorbild. „Einer, der selbst mit anpackt und andere auch damit motiviert, eigene Ideen einzubringen.“
Bewusst keine Laudatio halten wollte Oberbürgermeister Harry Mergel. In seiner mit Hintersinn gespickten Rede pendelte er zwischen süffisanter Nähe und kritischer Distanz. Er wünsche sich einen Journalismus, der der „grassierenden Gereiztheit und Erregung“ sachlich und transparent entgegentrete, der den Mut habe, „in Zeiten der gefühlten Wahrheiten, den Menschen zu sagen: in einer Demokratie gibt es keine einfachen Lösungen“, auch für die Zukunft der Medien nicht.
So wünsche er der Stimme, dass sie alle Umbrüche der Medienlandschaft gut überstehe. „Denn unsere Stadt, unsere Demokratie braucht einen engagierten Lokal-Journalismus, der sie kritisch-konstruktiv und differenziert begleitet, der nicht in allererster Linie Klickzahlen bedient.“

„Nahezu sprachlos“ über lobende, offene, empathischen Worte
Heer zeigte sich „nahezu sprachlos“ über die lobenden, offenen und empathischen Worte – um am Ende einen weiten biografischen Bogen zu spannen und gleichzeitig wichtige Wegbegleiter hervorzuheben, vor allem seine Frau Katja, seine Familie, seine Arbeitgeber und Kollegen. Tatsächlich stelle sich die Redaktion unter dem Titel „Stimme.next“ 2026 neu auf. Über eine zeitgemäße Digitalstrategie stärke man die regionale Berichterstattung, behalte den politischen Mantel in eigenen Händen und feile weiter am Qualitätsjournalismus, an dessen „Renaissance“ er fest glaube.
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