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„Unklare Ampelsituation“
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Gefahr am Heilbronner Hauptbahnhof? Bürger warnt vor Stadtbahn-Übergang

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Ein Leser regt Veränderungen bei den Ampeln über die Stadtbahngleise am Bahnhofsvorplatz in Heilbronn an. Er sieht Gefahren in den jetzigen Regeln. Nun äußern sich die Verantwortlichen der Stadtwerke zur Situation.


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Die Stadtbahnen rollen wieder am Bahnhofsvorplatz in Heilbronn. Monate war dieser Abschnitt der Stadtbahn gesperrt, weil die Stadtwerke Heilbronn den Vorplatz umbauten und dabei unter anderem ein drittes Gleis für die Züge verlegten.

Den Umbau findet ein Heilbronner nicht gelungen. Gegenüber stimme.de spricht er von einer Stelle, an der es immer wieder zu Unfällen gekommen sei. Ihm bereitet der Übergang über drei Gleise Sorgen, zwischen Gleis 1 und Gleis 2 befindet sich ein Bahnsteig für Stadtbahnen.

Zu viele Ampeln: Deshalb sorgt sich ein Heilbronner um die Sicherheit bei den Stadtbahnen

Schon vor dem Umbau seien die Übergänge „über jeweils eigene Ampeln geregelt“ gewesen, obwohl die Gleise praktisch direkt nebeneinander waren. Ohne jede optische Barriere seien dort immer wieder Unfälle passiert, „weil Menschen nicht beide Ampeln bemerkten und sich nach der falschen Ampel richteten“, so der Heilbronner.

Bahnübergang am Bahnhofsvorplatz in Heilbronn: Ampeln schalten auf Rot, sobald eine Stadtbahn kommt.
Bahnübergang am Bahnhofsvorplatz in Heilbronn: Ampeln schalten auf Rot, sobald eine Stadtbahn kommt.  Foto: Simon Gajer

Der Leser schreibt an unsere Redaktion: „Meines Erachtens liegt die Schuld für alle diese Unfälle bei denjenigen, die diese untypische Situation geschaffen haben.“ Er kenne keine weitere Situation, an der zwei unabhängig geschaltete Fußgänger-Ampeln nicht wenigstens durch eine Verkehrsinsel oder eine optisch ähnliche Barriere getrennt seien.

Vorwurf: „Man wird also erneut Menschen durch die unklare Ampelsituation direkt vor Stadtbahnen laufen lassen“

Nach dem Umbau sei die Situation bereinigt, seiner Einschätzung nach aber nur vorübergehend – weil bislang nur zwei der drei Gleise in Betrieb seien. „Und es ist schon jetzt erkennbar, dass dann die alte Situation wiederkehren wird: Das neue Gleis bekommt eine separate Ampel, die beiden anderen haben für sich die neue gemeinsame Ampel.“ Der Heilbronner ist sicher: „Man wird also erneut Menschen durch die unklare Ampelsituation direkt vor Stadtbahnen laufen lassen.“

Seiner Ansicht nach sollten auf dem Boden farbige Markierungen aufgebracht werden, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Zusätzlich könnten Blinkleuchten oder Glocken in Betrieb genommen werden.

Unfälle an der Stadtbahn am Bahnhofsvorplatz in Heilbronn? Stadtwerke können das nicht bestätigen

Die Stadtwerke teilen diese Einschätzung nicht. „Berichte, wonach diese bauliche oder signaltechnische Konstellation immer wieder zu Unfällen geführt habe, sind uns nicht bekannt und können unsererseits nicht bestätigt werden“, so Carina Neumann, Sprecherin der Stadtwerke. 

Gleise am Heilbronner Hauptbahnhof

Nach dem Umbau hat Gleis 1 einen Außenbahnsteig neben dem Hauptbahnhof, Gleis 2 liegt daneben und hat mit dem neuen Gleis 3 einen Mittelbahnsteig. „Die  Fußgängerquerung ist weiterhin durch Lichtzeichen gesichert und umfasst nun die Querung von Gleis 1 und 2, anschließend eine Aufstellfläche vor dem Zugang zum Mittelbahnsteig und schließlich die Querung von Gleis 3“, so Carina Neumann von den Stadtwerken. „Da Gleis 3 derzeit betrieblich noch nicht genutzt wird, besteht hier aktuell keine Notwendigkeit für eine technische Sicherung.“

Dass schon vor dem Umbau zwei Ampeln unabhängig voneinander den Übergang über die Gleise regelten, hat sich laut Carina Neumann bewährt. „Diese Lösung erwies sich als praxistauglich: So war es beispielsweise möglich, bei Einfahrt einer Stadtbahn aus Richtung Leingarten auf Gleis 2 dennoch sicher Gleis 1 zu queren und den Bahnsteig zu erreichen.“

Nach dem Umbau, so wie auch schon zuvor, verfüge die gesamte Anlage über ein Blindenleitsystem, so die Sprecherin der Stadtwerke. Das stelle „eine optische Trennung zum Gleisbereich“ her und entspreche den Anforderungen an die Barrierefreiheit. „Insgesamt handelt es sich bei der baulichen Gestaltung um eine bewährte und in vielen Städten gängige Lösung für Fußgängerquerungen im Straßenbahnbereich.“ Die konkrete Ausführung hänge stets von den örtlichen Gegebenheiten ab – etwa Sichtverhältnissen oder Geschwindigkeit der Fahrzeuge. „Umlaufgitter oder andere bauliche Elemente ohne technische Sicherung werden vor allem dort eingesetzt, wo das Fußgängeraufkommen gering und die Übersichtlichkeit eingeschränkt ist“, betont Carina Neumann.


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