Wie die Stadt dem Klimawandel begegnen will
Wenn es darum geht, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen, ist jede einzelne Kommune gefordert. Heilbronn will hier binnen eines Jahres einen großen Schritt weiter sein. Die Bürger sollen bei der Erstellung des Konzepts eingebunden werden.

"Wir sind mitten drin in der Klimaveränderung", sagte Matthias Rau im Gemeinderat. Das zeige nicht erst die jüngste Trockenperiode. Der Ingenieur soll unter Beteiligung vieler Akteure das Klimaschutkonzept entwickeln, das auf jenem von 2010 aufbaut. Dabei geht es bei diesem Teilprojekt insbesondere darum, mit den "unvermeidbaren Folgen des Klimawandels" umzugehen, wie es in der Vorlage heißt. Nun gilt es, jedes Stadtquartier zu betrachten und zu erheben, wie die Stadträume von der Erwärmung betroffen sind.
Zeitplan gilt als ambitioniert
Daraus sollen Maßnahmen entwickelt werden. Ein paar Ansatzpunkte, wie das Stadtklima beeinflusst werden kann, lieferte Raus Präsentation im Rat. Fassaden- und Dachbegrünung spielen dabei eine wichtige Rolle, ebenso Parks, Gewässer und Bäume am Straßenrand. Auch stellt sich die Frage, wo versiegelte Flächen aufgebrochen und begrünt werden können.
Der Plan, innerhalb eines Jahres ein Konzept vorzulegen, gilt als sportlich, zumal es mehrere Gelegenheiten zur Bürgerbeteiligung geben soll. "Das ist ambitioniert", kommentierte FDP-Stadtrat Michael Link. Neben der Anpassung müsse weiter im Fokus stehen, wie man die Erderwärmung eindämmen kann. "Natürlich", so Link, "kann man den menschengemachten Anteil am Klimawandel reduzieren."
Kohlendioxidausstoß ist zurückgegangen
Er reagierte auf die Aussage des AfD-Fraktionssprechers Raphael Benner, der vom "nicht mehr zu ändernden Klimawandel" gesprochen hatte. Die Bürgerbeteiligung müsse umfassend sein, forderte Tanja Sagasser-Beil von der SPD, "das darf nicht unter dem engen Zeitplan leiden." Klimawandel sei "ein zentrales Handlungsfeld", betonte Isabell Steidel von den Grünen. Weltweit seien Millionen Menschen wegen der Folgen des Klimawandels auf der Flucht. Sie begrüße es, "dass Heilbronn beim Thema Klimaschutz mutiger wird". Im Klimaschutzkonzept von 2010 war das Ziel, den Kohlendioxidausstoß zwischen 1990 und 2020 um 20 Prozent zu reduzieren. 2015 lag der Rückgang bereits bei 15 Prozent.

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