Wie der Landschaftsplan bestimmte Flächen schützen will
So stellt sich Heilbronn im neuen Landschaftsplan eine nachhaltige Stadtentwicklung vor: vom Ackerland über Wohngebiete und den Verkehr bis hin zu Parks und Wäldern.
Für die nachhaltige Entwicklung bestimmter Flächen im Stadtgebiet formuliert der Landschaftsplan 2030 folgende Ziele.
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In Siedlungen gilt die Maxime: Innen- vor Außenentwicklung, weniger Flächenversiegelung, mehr kompensatorische Maßnahmen wie Dach- und Fassadengrün, aber auch die Verbesserung von Freiflächen – in Höfen, am Straßenrand. Dies alles vor dem Hintergrund des Klimawandels, für besseres Wohnen und Arbeiten. Für die zusammen 50 Hektar großen Neubaugebiete zeigt der Plan die naturräumlichen Gegebenheiten und die zu erwartenden Eingriffe: Neckarbogen, Nonnenbuckel, Längelter, Rasenäcker, Klingenäcker und Mühlberg.
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Verkehrsflächen: Der Plan fordert Maßnahmen zur CO2-Reduktion wie im Mobilitätskonzept aufgezeigt und zur Stickoxidreduktion wie im Masterplan Mobilität: Verflüssigung des Verkehrs, Km/h-Reduzierung, neue Technologien bis zur Attraktivierung des Umweltverbundes aus ÖPNV, Fahrrad- und Fußwegen. Jeder neue Trasse wird auf ihre Auswirkungen auf Natur und Landschaft untersucht und sollte verträglich gestaltet werden.
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Flächen der Ver- und Entsorgung: Ziel bleibe die Eigenversorgung mit hochqualitativem Wasser, dazu brauche es Wasserschutzgebiete, aber auch eingeschränkte Flusswassernutzung. Das Abwassersystem profitiere von der hochmodernen Kläranlage, gleichwohl seien in Zeiten des Klimawandels Rückhaltung und dezentrale Nutzung von Regenwasser wichtig.
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Die Landwirtschaft als größter Flächennutzer müsse ihre wertvollen Lößlehmböden als ihr Grundkapital nachhaltig bearbeiten. Große Herausforderung: Erosionsschutz wie etwa über Ackerrandstreifen.
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Wald: Der Klimawandel erfordere die Etablierung eines klimastabilen Eichen-Mischwaldes mit klimaangepassten Baumarten wie Speierling oder Winterlinde.
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Steinbrüche seien landschaftsverträglich zu entwickeln – vor allem der Steinbruch am "Rauhen Stich" bei Horkheim. "Handlungsbedarf", so heißt es, bestehe bei abgelagerten Altlasten aus Industrie oder etwa cadmiumbelastetem Neckarbaggergut.
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Flächen für die Wasserwirtschaft: Gegen Sturzfluten, wie sie der Klimawandel mit sich bringt, schützten laut Plan auch Retentions- und Speicherräume, die gleichzeitig bei Dürre der Bewässerung dienen können. Der Hochwasserschutz müsse auch ökologisch und optisch passen, heißt es.
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Flächen für Freizeit und Erholung umfassen Fuß- und Radwege, aber auch Sitzbänke oder Grillstellen bis hin zu Lehrpfaden. Lücken sollen landschaftsverträglich geschlossen werden, auch über Stadtteil-Kulturlandschaftsparks, inklusive "ruhigen Gebieten".
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Bevölkerung: Nicht zuletzt formuliert der Landschaftsplan für die Stadt Heilbronn (Pflege-)Erfordernisse für Grünflächen, speziell für Parks und Friedhöfe, aber auch für Sportanlagen und für Angebote für den Individualsport. Neu entdeckt werden Kleingärten als Teil des "urban gardening" mit gesunder Eigenversorgung, aber auch mit sozialer Interaktion.