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Was von der Buga übrig ist, zieht nach wie vor an

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Viele Spaziergänger tummeln sich im jetzt frei zugänglichen Neckaruferpark des früheren Heilbronner Buga-Geländes. Die Rest-Bundesgartenschau ist längst kein Geheimtipp mehr.

von Helmut Buchholz
 Foto: Mugler, Dennis

Was kommt nach der Bundesgartenschau in Heilbronn? Viele haben befürchtet: das große Nichts. Schluss. Aus. Ende. Alles vorbei. Doch hinterlässt das phänomenale Sommermärchen wirklich nichts weiter als die schöne Erinnerung an das, was mal war?

Weit gefehlt: Denn da ist ja noch etwas da. Der Neckaruferpark bis zum Wohlgelegen ist jetzt für alle Besucher offen. Die früheren Buga-Eingänge am Europaplatz und an der Experimenta ebenso. Selbst in den beiden Cafés, dem Inklusionsprojekt Samocca und der Bäckereifiliale Übele im Holzhochhaus, sitzen sonntags Gäste beim Kaffeeklatsch. Ein Spaziergang über das für alle zugängliche Gelände, das von der Buga erhalten blieb, zeigt: Nicht nur die Heilbronner eignen sich mehr und mehr das Buga-Areal ohne Buga an. Das Naherholungsgebiet hat Charme und bietet viel Grün.

Erst Frühstück im Café, dann eine Runde im Campuspark

Lisa Klein (28) und Tiemo Nika (29) hatten eine Buga-Dauerkarte. Jetzt sind die beiden öfter für einen Spaziergang im Uferpark. Im Café Samocca haben sie gefrühstückt. Jetzt wollen sie noch eine Runde im Campuspark drehen. Dass die Buga vorbei ist, sei schon ein bisschen traurig, sagen beide unisono. "Man hat jetzt zwar hier nicht mehr so viel Auswahl, es ist aber immer noch schön hier", berichtet der 29-Jährige. Er hofft, dass dies auch so bleibt. Sein Wunsch wäre: "Dass die geplante Bebauung des Geländes mit unterschiedlichen Stilen erfolgt. Nicht nur: Hauptsache viel auf wenig Platz."

Still ruht der See: Zaungäste an dem abgesperrten Buga-Gelände werfen einen Blick auf den Floßhafen, der im Sommer von Massen bevölkert wurde.
Still ruht der See: Zaungäste an dem abgesperrten Buga-Gelände werfen einen Blick auf den Floßhafen, der im Sommer von Massen bevölkert wurde.  Foto: Mugler, Dennis

Norbert Szmyd ist mit seiner Talheimer Taekwondo-Gruppe bei der Buga auf der Sparkassenbühne aufgetreten. Jetzt zeigt er seinen Eltern Mirko und Isabella Szmyd, "wo das war". Für den Vater war die Buga "eine ganz andere Welt". Ob das so bleibt? Das hänge von der Bebauung ab, sagt auch Mirko Szmyd. Hauptsache sei, die Stadt habe etwas für Heilbronn getan.

"Ist doch besser als nichts", erklärt Jörg Schuseil, der mit seiner Frau einen Spaziergang macht. "Es wäre natürlich noch besser, wenn noch mehr Bereiche von der Buga offen wären", versichert der frühere Dauerkartenbesitzer. Das Paar ist fast jedes Wochenende auf dem Buga-Restgelände unterwegs. Sie seien zwar schon traurig, dass die Buga nun vorbei ist, "aber es überwiegt die Freude, dass noch etwas da geblieben ist, das wir nutzen können", unterstreicht Jörg Schuseil.

Der Eingang an der Saarlandstraße sollte geöffnet werden

Zum ersten Mal seit der Buga schaut sich das Paar Doreen Müller und Philip Schiemek mit Sohn Anton (fast drei Jahre) auf dem Terrain um. Und zwar mit dem Fahrrad. "Schöne Sache hier", kommentiert der Vater. Das Paar würde gerne öfter kommen, wünscht sich allerdings zwei Dinge: Erstens, dass der Eingang an der Saarlandstraße wieder geöffnet wird und ein Radweg zum Uferpark führt. Das wäre für Besucher aus Richtung Frankenbach/Neckargartach vorteilhaft. Zweitens, dass wieder Spielplätze öffnen. Denn die seien bei der Buga richtig gut gewesen.

"Einen Trauerzug", wie sie sagen, bilden Irmgard Ochs (77) und eine Freundin am Uferpark - im Gedenken an die schöne Buga-Zeit. Sie vermissen den Holzpavillon. Beide kommen mit dem Rad aus Erlenbach und beide warten schon sehnsüchtig darauf, dass es wieder Frühling wird und alles blüht.

Andy Baumgärtel ist mit seiner Mutter Ines aus Weinsberg das erste Mal überhaupt auf dem Buga-Gelände in Heilbronn. "Richtig schön hier", beschreibt der Sohn die Landsschaft am Altarm des Neckars. Beide plädieren für ein Grillverbot im Uferpark. Andy Baumgärtel: "Wäre doch schade, wenn hier so viel Müll rumliegen würde wie in anderen Parks."

 
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