Warnstreiks im öffentlichen Dienst: 1500 Beschäftigte versammeln sich auf Heilbronner Kiliansplatz
Im ganzen Land finden am Mittwoch Warnstreiks im öffentlichen Dienst statt, auch in Heilbronn. Rund 1500 Streikende haben sich am Mittwochmorgen zu einer Kundgebung auf dem Kiliansplatz versammelt. „Drei Mal so viele wie erwartet“, zeigt sich Katharina Kaupp von Verdi überrascht.

In einem Demonstrationszug ging es vom Food Court über die Kaiserstraße zum Kiliansplatz. So viele Streikende wie am Mittwoch habe es noch nie gegeben. Unter ihnen waren Beschäftigte der Stadt Heilbronn, des Landratsamtes, der SLK-Kliniken oder der Entsorgungsbetriebe. Außerdem waren „zirka 18 Kitas“ geschlossen. „Die ganze Stadt war lahmgelegt“, sagt die Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Heilbronn-Neckar-Franken. „Es reicht den Kollegen. Sie brauchen mindestens 500 Euro mehr, sonst kann man in einer Stadt wie Heilbronn nicht leben.“
Arbeit von Frauen im öffentlichen Dienst steht im Mittelpunkt
Hunderte Eltern von Kita-Kindern haben am Mittwoch wegen Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi eine Alternativbetreuung finden müssen. Nach Angaben der Gewerkschaft blieben in Mannheim alle Kitas geschlossen, in Stuttgart zwei Drittel. Auch in Freiburg und Ulm waren Erzieherinnen aufgerufen, ihre Arbeit ruhen zu lassen. Am Internationalen Frauentag rückte Verdi die Arbeit von Frauen im öffentlichen Dienst in den Mittelpunkt. Frauen seien überwiegend im Sozial- und Erziehungsdienst, in der Verwaltung und in Kliniken tätig.
Verdi will mit den Arbeitsniederlegungen der Forderung Nachdruck verleihen, das Einkommen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro monatlich, zu erhöhen. Die Laufzeit der angestrebten Vereinbarung soll zwölf Monate sein. In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes 236 000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Etwa 67 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent, teilte Verdi weiter mit.
Das von Verdi abgelehnte Angebot der Arbeitgeber umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
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