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Von der Brache zum Wohngebiet: Südbahnhof bald komplett bebaut

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Keine Spur mehr von Hüttenwerken: Der Südbahnhof in Heilbronn ist in wenigen Jahren zum Wohnquartier geworden. Die Stadtsiedlung plant auf der letzten Baulücke an der Happelstraße ein Ensemble mit 62 Wohnungen.

Diese Baulücke an der Happelstraße ist das letzte unbebaute Grundstück im Südbahnhof-Areal. Innerhalb von nicht einmal sieben Jahren ist aus einer ehemaligen Bahnbrache ein Wohnquartier für 1100 Bewohner gewachsen.
Foto: Andreas Veigel
Diese Baulücke an der Happelstraße ist das letzte unbebaute Grundstück im Südbahnhof-Areal. Innerhalb von nicht einmal sieben Jahren ist aus einer ehemaligen Bahnbrache ein Wohnquartier für 1100 Bewohner gewachsen. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Wer über Jahre hinweg nicht mehr in Heilbronn war und von Süden auf der Stuttgarter Brücke nach Westen blickt, wird seinen Augen nicht trauen: Von den einst viel zitierten vereinigten Hüttenwerken auf dem derangierten Südbahnhof-Areal ist nichts mehr zu sehen. Auf dem rund sechs Hektar großen Gelände ist ein - weitgehend autofreies - Stadtquartier entstanden, mit über 300 Wohnungen, Appartements für Studierende, Pflegeheimplätzen, einem Inklusionsprojekt, kurzum: Wohnraum für 1100 Menschen plus Ärztehaus und Kita.

Unabhängig davon hat Steffen Ueltzhöfer den bestehenden Edeka modernisiert. Nur eines der 13 Baufelder ist noch frei. Das wird sich schon bald ändern. Wie Direktor Dominik Buchta auf Stimme-Anfrage erklärt, will die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH zwischen Sommer 2021 und Sommer 2023 die letzte Baulücke an der Happelstraße schließen. Zwischen den Wohnanlagen Buntes Wohnen und Ahornhof errichtet die kommunale Tochter im Magnolienhof einen Wohnpark mit 62 Wohneinheiten. Die Investitionskosten stehen noch nicht fest. Der Bebauungsplan wurde indes jüngst im Gemeinderat abgesegnet.

Keine Sozial-Quote im Quartier

Die sonst in Heilbronn übliche Sozial-Quote greift hier nicht, weil sie erst nach Projektierung des Südbahnhofs eingeführt wurde. Geförderten und damit preisgebundenen Wohnraum gibt es dort also so gut wie nicht. Wie Buchta in einer Gemeinderatsvorlage erläutert, sei dafür "unter Berücksichtigung der freiwillig eingeführten Förderquote der Stadtsiedlung geplant, die geforderte Quote von 20 Prozent anderweitig nachzuweisen", nämlich im Neubaugebiet Nonnenbuckel beim Klinikum, das das Rathaus - ohne Ratsbeschluss - in Hochgelegen umbenannt hat. Die Stadtsiedlung werde, so unterstreicht Buchta ausdrücklich, wie bisher weiterhin "einen wesentlichen Beitrag zur Erstellung von gefördertem und günstigem Wohnraum leisten".


Gleichzeitig fragen sich Bewohner der Ost- und Südstadt, wann denn der längst fertige Fuß- und Radweg offiziell freigegeben wird, der mitten durchs Südbahnhof-Areal unter der Stuttgarter Brücke Richtung Lerchenberg führt? Rathaussprecherin Suse Bucher-Pinell bestätigt, dass an dem Grünzug im Prinzip alles, also auch die Garten- und Landschaftsarbeiten, abgeschlossen sei, inklusive Nachbesserungen. So dürften die Anlagen wohl im Juni frei zugänglich werden. Derzeit würden noch die liegenschaftlichen Modalitäten für den Besitzübergang von der Aurelis Asset GmbH auf die Stadt geklärt. Die ehemalige Bahntochter hatte die komplette Bahnbrache seit 2014 zur Baureife gebracht und die einzelnen Grundstücke vermarktet, auch an die Stadtsiedlung, die an der Happelstraße bereits den Ahornhof baute - und nun bald den Magnolienhof.

Ansprechende Gestaltung

Wie eine Visualisierung zeigt, soll sich das Vorhaben an die Nachbarschaft anpassen. "Leichte Vorsprünge, vor allem an der Nordfassade sorgen für einen lebendigen Gesamteindruck und lassen den Neubau strukturiert und kleinteilig erscheinen", schreibt die Merz Objektbau GmbH, die für Entwurf und Planung verantwortlich zeichnet.

Die Visualisierung zeigt den geplanten Magnolienhof, wo in drei Gebäuden ab Mitte dieses Jahres 62 Wohnungen entstehen.
Foto: Stadtsiedlung Heilbronn GmbH
Die Visualisierung zeigt den geplanten Magnolienhof, wo in drei Gebäuden ab Mitte dieses Jahres 62 Wohnungen entstehen. Foto: Stadtsiedlung Heilbronn GmbH  Foto: stadtsiedlung Heilbronn GmbH

Drei Neubauten bilden einen Innenbereich mit Spielplatz und Begrünung, also eine Art Aufenthaltsraum im Freien, der gleichzeitig zu zwei Hauseingängen führt. Für "eine bunte Durchmischung" sollen verschiedenen Wohnungsgrößen sorgen. Von den 63 Wohnungen haben 60 Prozent drei Zimmer, 30 Prozent zwei, hinzu kommen einige Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen.

Große Tiefgarage - auch für Räder

Die Tiefgarageneinfahrt befindet sich an der Happelstraße. Von dort können die Bewohner ihre Wohnungen per Aufzug oder übers Treppenhaus erreichen. Oberirdisch finden sich in Stichstraßen zwölf Kfz-Plätze, einer fürs Elektro-Carsharing. In der Tiefgarage gibt es 26 Kfz-Kombiparker und 27 konventionelle Stellplätze. Nicht zu vergessen: 121 Fahrrad-Plätze in der TG und sechs in einem oberirdischen Fahrradhaus.

 
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