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Volkstrauertag in Heilbronn: Zum Gedenken an die Opfer kommt die Sorge um den Frieden

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Zum Volkstrauertag am Heilbronner Hafenmarktturm gedachten die Gäste nicht nur der Toten von Krieg und Gewalt. Die Redner blickten auch mit Sorge in die Zukunft.


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Mit einer Kranzniederlegung hat die Stadt Heilbronn zum Volkstrauertag am Ehrenmal Hafenmarktturm der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. „Die Schrecken und das Leid vergangener Kriege lehren uns: Frieden ist das höchste Gut“, sagte Oberbürgermeister Harry Mergel. Nichts ersetze den Frieden, sagte auch Konrad Pflug, der als Vorstandmitglied im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Bezirksverband Nordwürttemberg am Sonntag die Ansprache hielt.

Volkstrauertag in Heilbronn: Zahlreiche Opfer leisteten Widerstand und hielten an ihren Überzeugungen fest 

„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg“, sagte Pflug. Damit meinte der Redner nicht nur die Soldaten, die in den Weltkriegen ihr Leben ließen, sondern alle, die verfolgt und getötet wurden. Weil sie einem anderen Volks angehörten oder einer anderen Rasse zugerechnet wurden. Weil sie Teil einer Minderheit waren. Wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität. „Oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde“, sagte Pflug.


Das Vorstandsmitglied nannte auch die, „die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben“. Und die, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Millionen Menschen haben in den Weltkriegen ihr Leben verloren. Auch in Heilbronn. Pflug nannte die 2000 Getöteten im Ersten Weltkrieg. Mehr als 7000 Opfer der Bombennacht des 4. Dezember 1944 sowie 8000 gefallene und vermisste Soldaten.

Nicht vergessen werden dürften die mehr als 200 deportierten Heilbronner Juden, so Pflug. „Sie waren keine Kriegsopfer, sondern wurden in einem staatlich organisierten Verbrechen ermordet.“ Gedacht werden müsse auch der „Opfer in den KZ-Außenlagern im Umland, wo die SS ,Vernichtung durch Arbeit’ praktizierte.

Reden zum Volkstrauertag in Heilbronn – Der Frieden in Europa ist verloren gegangen

Am Volkstrauertag richteten die Teilnehmer des Gedenkens nicht nur den Blick zurück. Auch heute sei „die Welt voller Gewalt, voller Kriege“, sagte das Stadtoberhaupt. Täglich sehe, höre, lese man von Opfern, von Tod und Zerstörung. „Der aggressive Virus des Krieges scheint weit ansteckender als der Ruf nach Frieden“, sagte Mergel.

So sei Volkstrauertag inzwischen wieder erschreckend aktuell, gab auch Konrad Pflug zu bedenken. Er richte den Blick nicht nur zurück, sondern mahnte auch zum Frieden, „in dem wir in Recht und Freiheit leben wollen“. Für den heute beinahe 80-Jährigen „sollten wir am Volkstrauertag nicht nur um die vielen Opfer der Vergangenheit trauern, sondern auch um den Verlust des Friedens in Europa“.

Schmerzhaft sei, dass heute ein Krieg wieder denkbar sei. Dass die Deutschen wieder über eine Wehrpflicht beraten. Und „dass heute, im Jahr 2025, Wladimir Putin und Donald Trump erklären, dass sie ihre Atomwaffenversuche nach Jahrzehnten wieder aufnehmen wollen“, so Pflug. „Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern“, sagte Pflug.

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