Hostelbrand in Finnland: Zwei vermisste Frauen aus Heilbronn sind vermutlich tot
Eine Mutter und ihre Tochter aus Heilbronn sind wahrscheinlich bei einem Brand eines Hostels in Finnland ums Leben gekommen. Offiziell bestätigt ist dies noch nicht.

In Finnland ist ein Hostel niedergebrannt. Eine Heilbronnerin befürchtet, dass ihre Lebensgefährtin und deren Tochter in dem Feuer ums Leben gekommen sind. Offiziell bestätigt ist das noch nicht.

Im "Silver Fox Hostel" in Äkäslompolo ist in der Nacht auf Dienstag, 13. Februar, ein Feuer ausgebrochen. Der Ort liegt im finnischen Teil Lapplands, nördlich des Polarkreises. Nach Angaben der dortigen Polizei ist die zweistöckige Herberge aus noch ungeklärter Ursache komplett niedergebrannt. Einen Verdacht auf eine Straftat gebe es zurzeit nicht.
Hostelbrand in Finnland: Ermittler entdecken zwei Leichen
31 Touristen retteten sich laut Polizei ins Freie. In den Trümmern der Brandruine entdeckten die Ermittler zwei Leichen, eine Person wird vermisst.
Bei den Toten handelt es sich um einen Finnen und einen Mitteleuropäer. Angaben zum Geschlecht machen die Behörden nicht. "Eine Person wurde noch nicht erreicht oder gefunden", heißt es in einer Pressemitteilung der finnischen Polizei. Sie halte es für sehr wahrscheinlich, dass sich diese dritte Person zum Zeitpunkt des Brandes in dem Hostel aufhielt und somit starb.
Weitere Angaben zu den Opfern machen die Ermittlungsbehörden auf Nachfrage der Heilbronner Stimme nicht. Diese sind laut Pressesprecherin Tiina Bieber noch nicht zweifelsfrei identifiziert.
Touristinnen aus Heilbronn wollten anscheinend das Polarlicht sehen
In Heilbronn befürchtet eine 51 Jahre alte Frau das Schlimmste. Sie möchte namentlich ungenannt bleiben. Sie berichtet, dass ihre Lebensgefährtin und deren erwachsene Tochter sich am Abend vor dem Brand im "Silver Fox Hostel" befanden. Von dort aus hätten sie sich bei ihr gemeldet. Seitdem gebe es kein Lebenszeichen von ihnen.
Die 51-Jährige rechnet damit, dass es sich bei dem toten Mitteleuropäer und der vermissten Person um ihre Partnerin und deren Tochter handelt. "Sie sind nach Finnland geflogen, um das Polarlicht zu sehen", erzählt sie. Sie habe die zwei nach Frankfurt zum Flughafen gefahren. In Finnland angekommen, haben die Frauen mit dem Nachtzug weiterreisen wollen. Heilbronner Polizisten seien deswegen bei ihr gewesen. Noch aber stehe die Identität der Opfer in Äkäslompolo nicht zweifelsfrei fest. Das Warten auf Nachricht aus Finnland mache sie verrückt.
Das Auswärtige Amt ist in den Fall eingeschaltet
Das Auswärtige Amt in Berlin äußert sich vorsichtig und spricht von zwei vermissten deutschen Staatsangehörigen. "Unsere Botschaft in Helsinki steht mit den Angehörigen und den lokalen finnischen Behörden in Kontakt", teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit.
Die finnischen Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer außerhalb der Blockhütte entstand und sich im Gebäude ausbreitete. "Wir gehen mehreren Hinweisen nach und schließen mögliche Ursachen nacheinander aus, bis wir die wahrscheinlichste Unfallursache haben", erklärt Ermittler Timo Naskali. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei soll es in der Herberge Rauchmelder gegeben haben. Es sei unklar, ob die Gäste und das Personal die Alarme hörten. Die Ermittler rechnen mit langwierigen Untersuchungen. In solchen Fällen dauerten sie durchschnittlich neun bis zwölf Monate.